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SLUB gratuliert dem Militärhistorischen Museum. Kulturstadt Dresden noch reicher

Zur Stunde wird das neue Militärhistorische Museum der Bundeswehr in dem imposanten Bau von Daniel Libeskind feierlich eröffnet. Das Museum in der Albertstadt will "Denkräume öffnen" und die Rolle von Gewalt, Krieg und Militär in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit modernster Ausstellungsarchitektur neu beleuchten. Wir gratulieren herzlich und freuen uns über diesen weiteren kulturellen Leuchtturm in unserer Stadt.

Dokumente zum Thema halten auch die Digitalen Sammlungen der SLUB bereit: rund 500 Bücher zur Militärgeschichte des 16. bis 20. Jahrhunderts, darunter z.B. eine Kriegsschule von 1689, fast 5.000 Bücher zur Technikgeschichte, darunter manche zu Festungsbau und "Kriegskunst". Der Bautzner Druck über "Kugeln, Bomben und Granaten" von 1844 ist extrem selten, wohl weil er die Armee aufs Korn nimmt. In unserer Fotothek findet man allein unter dem Suchbegriff "Soldaten" mehr als 4.000 eindrucksvolle Bilder aus Geschichte und Kunst, im Kartenforum unter dem Suchbegriff "Festungsplan" rund 500 Zeichnungen seit der Renaissance.

In virtuellen Räumen rücken Bibliothek und Museum immer enger zusammen.  Zum Jahresbeginn hatte die SLUB die Ausstellung "Erinnerung, Gewalt, Verdrängung. Dresden und der 13. Februar" gezeigt. Nun ist diesem wichtigen Thema ein ganzes Museum gewidmet. Wir freuen uns auf eine produktive Zusammenarbeit.

1 Kommentar(e)

  • René´
    14.10.2011 18:35
    Wenn schon der Mensch im Vordergund steht …

    … dann darf an dieser Stelle eigentlich nicht der Hinweis auf die vielen Ortschroniken fehlen, in denen mal mehr, mal weniger stark die Kriegslieden aufgezählt werden. Man erfährt von Einzelschicksalen bis hin zu Verheerungen (in dem Wort steckt nicht rein zufällig das Grundwort Heer) ganzer Landstriche, durch Truppendurchzüge, Kontributionsforderungen oder Einquartierungen.

    Und auch eine Befreiung bedeutet nicht zwangsläufig eine Verbesserung, wie Gotthülf Traugott Eckarth 1737 in der Herwigsdorfer Chronik schrieb:

    „Anno 1631. um Martini hat das Kayserliche Krigsvolck, sonderlich die Crabaten mit ihrem Einfall in die 6. Städte grossen Schaden gethan, durch plündern, Viehwegtreiben, Geträydig und was es bekommen können, alles weggenommen, sind aber vom Churfürstlichen Sächsischen Kriegsvolck abgetrieben, und ist das Churfürstl. Volck in Städten verblieben, welchen das gantze Land contribuiren müssen.“

    http://www.slub-dresden.de/sammlungen/digitale-sammlungen/werkansicht/cache.off?id=5363&tx_dlf%5Bid%5D=17594&tx_dlf%5Bpage%5D=135

    Bleibt zu hoffen, dass die SLUB noch viele in ihren Magazinen schlummernde Schätze digitalisiert und sich dafür auch Geldgeber finden.

    (Nebenbei, die Eckarthschen Chroniken sind auch ein kleiner Schatz, wenn es um christliche Werte geht:

    „Anno 1573. den 18. Jul. ward zu Zittau lebendig begraben, und hernach ein Pfal durch sie geschlagen, Margaretha, Adam Ottens Tochter von Eckersberge, welche vermeinent bey Ehren zu bleiben, ihr Kind ermordet […].“)