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Nachlassprojekt sucht Fans

Crowdsourcing für Veröffentlichung des Nachlasses von Alfred Ahner gestartet

Für eine Bibliothek ist es immer ein Glücksfall, wenn sich Forscher und  Interessierte um Nachlässe kümmern und sie lebendig werden lassen. Dank der intensiven Recherche von Dr. Christina A. Anders ist nun der schriftliche Nachlass des Malers Alfred Ahner (1890-1973) wissenschaftlich erschlossen.

Dr. Christina A. Anders plant nun, die Briefe und Tagebücher des Thüringer Künstlers aus dem Dresdner Nachlass in einer kommentierten Auswahledition zu veröffentlichen. Um die Druckkosten anteilig zu finanzieren, startet sie ein Crowdfunding und ruft mit einem Video zu Spenden auf. Literatur und Briefe bleiben nur lebendig und wirksam, wenn sie auch gelesen werden können. Wir danken Dr. Christina A. Anders deshalb, dass sie diese zahlreichen Briefe nun für Lehre und Forschung, aber auch für eine breite interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.

Alfred Ahner war ein unbestechlicher Chronist in Bild und Wort, der vier verschiedene Gesellschaftssysteme sowie zwei Weltkriege miterlebte. Erstaunlich hellsichtige Beschreibungen der politischen und sozialen Wirklichkeiten vor allem in Weimar prägen auch seine umfangreichen Tagebuchaufzeichnungen und Briefe. Wie lebte ein Künstler in so verschiedenen Systemen, was bewegte, was motivierte ihn? Gerade im Gedenkjahr 2014, in dem Motive und das Selbstverständnis der ersten Weltkriegsgeneration anhand zahlreicher Einzelschicksale europaweit rekonstruiert werden, sind paradigmatische Veröffentlichungen zu einzelnen Persönlichkeiten notwendig und willkommen. Freilich, die wichtigsten Aussagen eines Künstlers finden sich in seinen Werken, im künstlerischen Gehalt seiner schöpferischen Arbeit. Ob Tagebücher und Briefwechsel seine Werke und die Zeit ihrer Entstehung erhellen, kann im Falle Alfred Ahners erst jetzt, nach der Vorlage dieser Auswahledition, erstmals beantwortet werden.

Mehr als 100 künstlerische Nachlässe werden in der SLUB Dresden aufbewahrt, viele warten auf ihre Wiederentdeckung. Erst nach ihrer Bearbeitung, nach der Transkription von Dokumenten, stehen sie tatsächlich der Öffentlichkeit zur Verfügung, können die Daten einfließen in Portale wie z.B. arthistoricum.net die die SLUB Dresden und die Universitätsbibliothek Heidelberg gemeinsam zu einem Kunstportal mit umfangreichen Diensten und digitalen Quellensammlungen ausbauen.

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