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Deutsche Fotothek präsentiert Nachlass Erwin Fiegers

 

Anfang Juni konnte der rund 30.000 Aufnahmen umfassende Nachlass von Erwin Fieger (1928-2013) in das Archiv der Fotografen in der Deutschen Fotothek an der SLUB aufgenommen werden.

Fieger zählt zu den Pionieren einer neuen Farbästhetik in der Colorfotografie der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit. Seine Ausstellungen auf der Photokina in Köln und zahlreiche Bildbände bahnen der Farbfotografie den Weg zu ihrer Etablierung als autonomes künstlerisches Medium.

Erwin Fieger verstand seine Fotografien als eine „Huldigung an das Leben“. Weitgehend ohne Aufträge bereiste er seit Ende der 1950er Jahre die Welt, um Farbfotografie zu betreiben, weit jenseits des damals Üblichen. Die Ergebnisse seiner Reisen publizierte er in Bildbänden, die Maßstäbe setzten - auch weil der studierte Grafiker Fieger eine seltene Einheit von Fotografie, Layout, Typografie, Druckqualität und Verarbeitung erzielte. 1951-1954 studierte er Graphik-Design an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Eugen Funk und arbeitete ab 1962 als selbständiger Bildjournalist.

Fieger erhielt bereits als junger Fotograf die Einladung der photokina 1960, sich mit seinen London-Farbaufnahmen an der Ausstellung "Magie der Farbe" zu beteiligen und die Gesamtgestaltung der Schau zu übernehmen. Sie erhielt anschließend auf der photobiennale in Venedig die Goldmedaille, ebenso wie das Design des zwei Jahre später publizierten gleichnamigen Bildbandes. Zahlreiche Ausstellungen, Fotobücher und Auszeichnungen folgten. Den Kulturpreis der DGPH erhielt Fieger 1974 "in Anerkennung der wegweisenden Rolle, die seiner ganz persönlichen Leistung bei der Durchsetzung eigenständiger Formen der modernen Farbphotographie zukommt. Fiegers bedeutender Anteil prägt sich insbesondere aus in großangelegten, international erfolgreichen Bildbänden. Sie beruhen ganz auf seinen Ideen, und ihre Gestaltung ist in allen Einzelheiten sein Werk. Gegen überkommene Vorstellungen wie gegen materielle Schwierigkeiten hat er es verstanden, mit vorbildlicher Konsequenz die besonderen Gesetze der Farbphotographie einer neuen Form der Weltschilderung nutzbar zu machen." 2004 hatte er seine letzte Ausstellung, danach musste er wegen nachlassenden Sehvermögens seine photographische Tätigkeit einstellen.

1 Kommentar(e)

  • Thomas Bürger
    16.06.2015 13:09
    Grandiose Fotografien

    habe nur die Fotografien aus Indien angeschaut: atemberaubend!

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