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Quiet, please! Lärm in der Bibliothek

Wer jemals Tennisübertragungen aus Wimbledon gesehen hat, wird sich an das stereotype "Quiet, please" vor Beginn eines neuen Aufschlags erinnern. Zu Semesterbeginn und im Prüfungsbetrieb geht es uns ähnlich wie dem Schiedsrichter in Wimbledon. Auch dieses Jahr ist schon wiederholt eigentlich alles gesagt. S. "Knistern, Wispern, Klappern" vom 23. Januar oder "Stiller versus lebender Ort" vom 27. April. Trotzdem sei zu Beginn des Wintersemesters der Appell erneuert: Bitte nehmen Sie Rücksicht auf die Interessen anderer und verhalten Sie sich in der Bibliothek möglichst ruhig. Jene, die geräuscharm im zentralen Lesesaal oder in anderen Ruhezonen arbeiten wollen (auch ohne SLUB-Bücher), sollen sich genauso wohlfühlen können wie solche, die sich in Arbeitsgruppenräumen oder im Eingangsbereich der Bibliothek kennenlernen und austauschen möchten. Bei 1,8 Millionen Bibliotheksbesuchen allein im ersten Dreivierteljahr erfordert das den guten Willen jedes Einzelnen.

Zu Recht haben Sie uns daran erinnert, dass auch die BibliotheksmitarbeiterInnen selbst sich an diese Goldene Regel zu halten haben (bei den TennisspielerInnen klappt das bekanntlich auch nicht immer). Daneben weisen Sie regelmäßig auf Defekte (schlagende Türen) oder andere Störquellen (zu laute Durchsagen) hin. Wir bemühen uns, jedem Detail nachzugehen. Bitte diskutieren Sie mit uns, falls Sie weitere Vorschläge haben. Wir wollen, dass Sie sich in der SLUB wohlfühlen, auch in den Wochen, in denen die Bibliotheksräume besonders beansprucht sind.

15 Comment(s)

  • Séamus K
    27.09.2016 14:21
    Vorschlag zur Möglichkeit ruhigen Arbeitens

    Zunächst möchte ich mich solidarisch mit Gregor H erklären. Glücklicherweise bin ich zum ruhigen Arbeiten nicht auf die SLUB angewiesen. Dennoch ist mir ebenfalls aufgefallen, daß der Lärmpegel über das Haus verteilt in den Jahren stark angestiegen ist. Wenn ich wirklich ungestört arbeiten will, buche ich mir gerne Raum 0.66 - ansonsten sollten Gruppengespräche auf die 0-Ebene beschränkt sein. Alles andere sollte durch das Personal unterbunden werden. Anders geht es ja offenbar nicht mehr.

    • Daniela Dobeleit
      27.09.2016 16:21
      @Vorschlag zur Möglichkeit ruhigen Arbeitens

      Lieber Séasmus K.,
      auch Ihnen vielen Dank für Ihren Kommentar. Der ansteigende Lärmpegel gab mit den Ausschlag zu dem Projekt "Neumöblierung des Eingangsbereichs". Bitte beteiligen Sie sich an der Befragung, damit wir Ihre Ideen und Vorschläge mit aufgreifen können. Natürlich werden wir weiterhin - auch mithilfe der Postkarten - auf unsere Besucherinnen und Besucher zugehen und sie um die Berücksichtigung unserer Verhaltensgrundsätze bitten.

  • Gregor H.
    26.09.2016 13:30
    Interne Kommunikation

    Ich verfasse derzeit meine Diplomarbeit. Anfang August ließ es sich nicht vermeiden einen Sonntag im "Pulk der Prüfungszeit" in der Zentralbibliothek zu arbeiten.
    Nach 1,5h dauerhafter Unterhaltung in normaler Gesprächslautstärke bat ich die gegenübersietzenden Studenten zwecks Gruppenarbeit doch bitte die Ebene 0 bzw. die dafür vorgesehenen Gruppenarbeitsplätze auszusuchen. Ich sagte, dass die Ebene -1 nicht für dauerhafte Gespräche sondern für störungsfreies Lernen da sei. Daraufhin wurde mir erwidert dass sie sich beim Personal erkundigt hätten und dies nicht der Fall sei, falls ich mich gestäört fühle möge ich mir einen anderen Platz suchen.
    Daraufhin fragte ich bei den, einzig anwesenden, Security-Mitarbeiten (junger Mann, "ältere" Dame) nach. Diese bestätigten mir dass diese Studenten durchaus Recht hätten. "Solange die es nicht übertreiben können die sich unterhalten, ja." Es wurde mir empfohlen es ab Oktober erneut zu versuchen.

    • Daniela Dobeleit
      27.09.2016 16:13
      @Interne Kommunikation

      Lieber Gregor H.,
      wir können Ihren Unmut verstehen. Tatsächlich herrscht zur Prüfungszeit ein Ausnahmezustand. Normalerweise ist die Ebene 0 für leise Gespräche gedacht. Für Gruppenarbeiten bieten wir entsprechende Räume. Die unteren Ebenen, da haben Sie vollkommen Recht, bieten Möglichkeit zum stillen Arbeiten. Die Aussage des Wachdienstes war an dieser Stelle daher nicht korrekt. Wir möchten uns für die Unannehmlichkeiten entschuldigen und versichern Ihnen, dass wir mit den entsprechenden MitarbeiterInnen das Gespräch suchen werden.
      Unter der Woche haben wir in der Prüfungszeit regelmäßig Rundgänge durchgeführt und unsere NutzerInnen um faires Verhalten gebeten – auch mit einigem Erfolg. Sonntags ist jedoch nur der Wachdienst anwesend. Umfassende Rundgänge können damit leider nicht durchgeführt werden. Wie Herr Bonte bereits schreibt, werden wir Anfang des neuen Semesters weitere Maßnahmen ergreifen, um möglichst vielen BesucherInnen eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

    • Gregor H.
      26.09.2016 13:37
      Teil 2

      In diesem Sinne möchte ich Sie bitten ihr, an sich ehrenwertes, Voraben zunächst innerhalb der Mitarbeiterschaft zu kommunizieren.
      Die hier ebenfalls beschriebenen Ansprachen von "Störern" durch Mitarbeiter habe ich trotz regelmäßigen Besuchen über Jahre hinweg nicht beobachten können. Im Gegenteil wurden lautstarke Gruppenarbeit, Essen, Chipstüten etc. in sämtlichen Ebenen folgenlos zur Kenntnis genommen.

      "Also muss ich das Feld räumen wenn ich in den unteren Ebenen ungestört arbeiten will?"
      "Naja, was sollen wir da machen? Hier ist Prüfungszeit, da ist das so."

  • SLUB_Hund
    20.09.2016 18:52

    Hallo,
    Mir fällt vermehrt auf, dass sich in der Ebene -2 im Bereich der großen Treppe unterhalten wird (In diesem Bereich hört man tatsächlich sehr viel von oben). In den Lesesälen finden des Öfteren geflüsterte Gespräche statt, die dort nicht hingehören.

    • Achim Bonte (SLUB_Hund)
      21.09.2016 14:30
      @Gespräche im Treppenhaus

      Lieber SLUB-Hund, vielen Dank für den Hinweis! Aus den Erfahrungen der letzten Prüfungszeit haben wir bereits einige Maßnahmen vorbereitet, die dem Dauerbrenner "Lärm" begegnen sollen. Aktuell läuft eine Umfrage zur Neumöblierung des Eingangsbereichs (Bitte beteiligen!), außerdem werden wir zum Vorlesungsbeginn eine Postkartenaktion starten, die für Rücksicht und Einhaltung unserer Regeln wirbt.

  • Angry Bird
    12.11.2012 10:24
    Ärger

    Genau in diesem Moment findet in der Lehrbuchsammlung eine Führung statt, die Leitende erzählt seit 10 Minuten mit lauter Stimme allgemeine Hinweise zu Slub-Katalog und Buchboxen, die dort nicht hingehören. Anscheinend gilt das Gebot der Ruhe nicht für die Mitarbeiter und durchziehenden Schulklassen????
    Wieso werden allgemeine Hinweise an Orten gegeben wo Ruhe herscht?
    Das bringt nur Unruhe!

    • Karin Uhlig (SLUB Dresden)
      12.11.2012 16:08
      @Angry Bird

      Hallo Angry Bird,
      wir geben Erläuterungen möglichst abseits von Arbeitsplätzen und Carrels. Ganz lassen sich Störungen bei Führungen jedoch nicht vermeiden. Wir müssen stets abwägen zwischen den notwendigen und hilfreichen Einführungen in die Benutzung der Bibliothek und hochkonzentrierter Arbeit und der dafür notwendigen Ruhe. Deshalb geben wir Führungen auch vornehmlich außerhalb der Prüfungszeit. In der Lehrbuchsammlung sind einige Erläuterungen hilfreich, weshalb wir dort kurz stören müssen. Weitergehende Erläuterungen vermitteln wir bei jeder Führung in den Schulungsräumen. Wir werden ihre Hinweise im Kreis der an Führungen beteiligten Kolleginnen und Kollegen diskutieren.
      Freundliche Grüße, Karin Uhlig

  • Toni
    06.11.2012 11:32
    mit Ohropax hoffnungsvoll an großen Tischen ...

    Sehr geehrter Herr Bonte,

    der geplante Forschungslesesaal macht jemandem, der gerade mit Ohropax in Ebene -2 sitzt, große Hoffnung ;)

    Aber dazu eine Bitte, die mich z. B. des öfteren, also wenn ich gewiss nicht immer wieder aufstehen muß, um Bücher zu suchen, dennoch davon abhält in den Lesesaal zu gehen: die Tische dort sind (mir) zu schmal. Es ist nicht möglich, bequem die Beine etwas auszustrecken oder übereinanderzuschlagen etc. Für größere Personen ein Problem, das nach einigen Stunden wirklich stören kann. Die tiefen Tische sind fürs Arbeiten hervorragend geeignet: man hat oben und unten genügend Platz...

    Liebe Grüße, Toni

    • Achim Bonte (SLUB Dresden)
      06.11.2012 17:54
      @Arm- und Beinfreiheit im Forschungslesesaal

      Hallo Toni,

      vielen Dank für den guten Hinweis. Wenn wir den Einrichtungsplan für den Forschungslesesaal haben, stellen wir ihn hier im Blog zur Diskussion. Uns ist wichtig, dass wir unsere BenutzerInnen schon bei der Vorbereitung einbeziehen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit dem Forschungslesesaal unser Arbeitsplatzangebot weiter differenzieren und ausweiten können.

  • Roberto
    22.10.2012 07:44
    AW: Wie wird es ruhiger? : eine Möglichkeit

    Lieber Herr Bonte,

    neben den geschilderten individuellen Problemen, hat die SLUB (leider von Anfang an) ein strukturelles Problem: die Ebene 0. Indem sie diesen Bereich als "Arbeitsbereich" für alle freihalten , verursachen sie selbst die Unruhe in der Bibliothek. Dies ist besonders nervig in der Prüfungszeit, aber nicht nur auf diese beschränkt.
    Deshalb sollten Sie die Ebene 0 verändern: a) optische Trennung des Areals, b) als nutzbaren Lesebereich ausweisen. Statt in sinnfreie Erholungsecken mit zweifelhaftem ästhetischen wie nutzbaren Wert zu investieren (gemeint sind die roten "Strandkörbe"), sollten sie die Bibo /SLUB wieder zu dem machen , was sein eigentlicher Zweck ist: Selbststudium . Sie haben doch bestimmt woanders Bereiche (bspw. in den oberen Etagen) wo sie Gruppenarbeitsräume einrichten können. (Ich denke an diejenigen Nutzer, die aufgrund mangelnder Räumlichkeiten in ihren Fakultäten, die SLUB als Gruppenlernort nutzen (müssen).)
    Danke

    • Achim Bonte (SLUB Dresden)
      22.10.2012 09:22
      @Funktion des Eingangsbereichs Ebene 0

      Lieber Roberto,

      besten Dank für Ihren Kommentar. Hinsichtlich der baulichen Hindernisse im Eingangsbereich haben Sie definitiv recht. Durch die offene Bauweise ist das erweiterte Foyer nicht optimal für den gegenwärtigen Zweck, da Geräusche auch in den vorderen Bereich der Ebene -1 dringen. Optisch versuchen wir den Eingangsbereich (wir nennen ihn "Forum") durch große Aufsteller einzugrenzen, außerdem gilt hinter den Aufstellern bekanntlich das Gebot, Jacken und Taschen draußen zu lassen.

      Die Frage, was der "eigentliche Zweck" der Bibliothek ist, ist hingegen gar nicht so leicht zu klären. Nach Ausweis unserer Umfragen und Beobachtungen wird die SLUB eben nicht mehr ausschließlich als Ort von Ausleihe und Selbststudium begriffen, sondern multifunktional - auch als Begegnungs- und Kommunikationszentrum.

      Wenn wir andere Flächen zur Verfügung hätten, würden wir die konkurrierenden Bereiche besser abgrenzen. Derzeit richtet sich meine Hoffnung auf den schon erwähnten Forschungslesesaal in der Ebene -2, der ein zusätzliches Ventil für die Verfechter der Bibliothek als Ort der Ruhe und Konzentration bilden soll.

  • Studentin
    18.10.2012 18:15
    DANKE und ...

    Zunächst einmal: DANKE für diesen Beitrag!

    Und trotzdem ist mir diese Woche schon wieder so viel respektloses Verhalten begegnet: von lautem Handyklingeln und anschließenden Gespräch in normaler Lautstärke in der Ebene -2 bis hin zu sich in der Lehrbuchsammlung unterhaltenden Erstis. Das Beste daran ist, dass diese, selbst wenn man sie als deutlich ältere Person darauf anspricht, gar nicht reagieren und einfach weitermachen...

    In der Ebene -1 lässt es sich inzwischen übrigens auch nicht mehr in Ruhe arbeiten, da der Lärm von "oben" als großes Stimmengewirr ankommt.

    Es geht mir (und vielleicht eingien anderen Nutzern auch) übrigens gar nicht um absolute Ruhe der Prinzipien wegen. Da ich aber bis zu 10 Stunden in der Woche zwischen den Lehrveranstaltungen dort arbeite und damit meine "Pausen" fülle, wäre es einfach unglaublich angenehm und kopfschmerzvorbeugend, wenn es zwischen all dem Uni-Trubel einen Ort der Ruhe gäbe.

    Wie wäre es mit
    ... Hinweisen darauf, sein Handy auf lautlos einzustellen?
    ... Hinweisen auf erwünschtes Verhalten in der Bibliothek als Merkzettel bei der Neuanmeldung
    ... einer Mail an alle Nutzer, die den oben veröffentlichten Beitrag enthält?

    Viele Menschen scheinen inzwischen überhaupt nicht mehr zu wissen, wie man sich in einer Bibliothek verhält, denn ähnliche Entwicklungen zeichnen sich in diversen Stadtbibliotheken ebenso ab.

    Dass man nun mitsamt aller Sachen in den Eingangsbereich darf und dort ein wenig Platz zum gemeinsamen Arbeiten besteht, ist definitiv eine schöne Sache. Nur dass eine Landes- und Universitätsbibliothek ein Ort zum Kennenlernen sein muss, kann ich nicht nachvollziehen.

    In der Hoffnung, dass sich die SLUB wieder auf ihre Kerndisziplin - einen Ort zum stillen Arbeiten und Entspannen bereitzustellen - besinnt und die Prioritäten dementsprechend setzt

    schöne Grüße!

    • Achim Bonte (SLUB Dresden)
      19.10.2012 10:17
      @Wie wird's ruhiger?

      Liebe Studentin,

      vielen Dank für Ihren Beitrag! Die SLUB steht definitiv hinter Ihrem Anliegen und will auf verschiedene Weisen versuchen, Ihren berechtigten Anspruch auf eine ungestörte Arbeitsatmosphäre durchzusetzen:

      < Die Beschäftigten achten selbst auf möglichst ruhiges Auftreten und sprechen Störenfriede an. Auch unser Wachdienst ist angehalten, sich durch die Bibliothek zu bewegen und Ruhestörer zur Ordnung zu rufen
      < Wir bitten alle BenutzerInnen mit Pst-Schildern ("Ich lese"), regelmäßigen Hinweisen via Blog, Twitter usw. um Rücksicht, speziell im Zentralen Lesesaal und anderen "klassisch-ruhig" betriebenen Flächen.
      < Wir wollen im nächsten Jahr auch baulich einen weiteren Schutzraum für lautloses Arbeiten schaffen und in der Ebene -2 einen Forschungslesesaal einrichten. Das haben wir schon länger vor, gehen's jetzt zum Jahresende aber tatkräftig an.

      Insgesamt bleibt die Tatsache, dass der Bibliotheksbetrieb ein Abbild der Gesellschaft ist. Auch außerhalb der Bibliothek sind Mangel an Respekt und Rücksichtslosigkeit gegenüber den Interesse anderer ja leider nicht unbekannt. Gleichwohl werden wir keinesfalls aufgeben und - siehe oben.

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