Im Wikipedia-Artikel zum Lemma Deep Web ist zu lesen, dass es sich bei diesem Phänomen um das im Vergleich zum Surface Web bis zu 550 mal größere unsichtbare, mit herkömmlichen Suchmaschinen nicht navigable, also versteckte Internet handelt. Gerade dieses Web, das sich aufteilt in verschiedene Unterformen, ist es aber, in dem sich ein Großteil der qualitativ hochwertigen Ressourcen unserer digitalen Welt angesammelt hat. Selbst wenn immer mehr Anbieter von digitalen Volltexten dazu übergehen, ihre Ressourcen auch für Internet-Suchmaschinen wie Google zumindest auffindbar (wenn auch nicht frei zugreifbar) zu machen, ist das tiefe, schwer ergründbare Netz noch immer riesengroß.
Um in dieses Netz der Informationen einzutauchen, sind besondere Suchmaschinen nötig, die meistens von den Anbietern der entsprechenden Inhalte zur Verfügung gestellt werden und die spezifische Suchstrategien ermöglichen - aber auch oft spezifische Kenntnisse und Fertigkeiten von den Benutzern abfordern. Auch unser SLUB-Katalog ist ein Instrument, mit dessen Hilfe man ins Deep Web gelangt: Mit seiner Hilfe können Sie beispielsweise Aufsätze, die das Thema "decompression illness" - also die Taucherkrankheit - behandeln, durch Eingabe einiger relevanter Stichwörter auffinden, und zwar sogar dann, wenn sich diese Stichwörter irgendwo im Aufsatztext verstecken. Eine Vielzahl der von der SLUB Dresden lizenzierten - das heißt nicht frei zugänglichen - digitalen Ressourcen sind auf diese Weise im SLUB-Katalog volltextindexiert erschlossen.
Was bisher den Algorithmen unserer Suchmaschine verborgen blieb, sind Volltext-Inhalte in traditionellen CD-ROM- oder DVD-Datenbanken. Zwar bieten wir seit langer Zeit auf der Grundlage einer eigens entwickelten Technologie "Databases on Demand (DBoD) den Fernzugriff auf lizenzierte CD-ROM-Datenbanken an - für entsprechend berechtigte Nutzer (Angehörige der TU Dresden) sogar vom heimischen Rechner oder vom mobilen Endgerät aus. Bis heute mussten die Nutzer dieser Ressourcen jedoch mindestens zwei Dinge wissen, nämlich 1.) dass sie existieren und 2.) in welcher Datenbank sie enthalten sind. Wenn man bislang also z.B. die DIN-Norm EN 1972 suchte, die sicherheitstechnische Anfordungen für Tauchzubehör und Schnorchel definiert, musste man wissen, dass die SLUB eine Datenbank namens Perinorm anbietet, diese Datenbank im SLUB-Katalog auffinden, sie starten um dann innerhalb der Datenbank nach der Norm mithilfe der "Dokumentnummer" oder entsprechender Stichworte zu suchen.
Suchen Sie direkt im Katalog
Ab heute ist dies nicht mehr nötig. Ab heute können Sie die Norm DIN EN 1972 oder ein Stichwort wie Schnorchel direkt im Suchfeld auf unserer Webseite eingeben und daraufhin ohne Umweg zu dem gewünschten Dokument gelangen:
Ein Klick auf "Datenbank starten" leitet Sie augenblicklich zum entsprechenden Dokument in Perinorm. Oder besser fast augenblicklich, denn der Startknopf ruft ein Java-Applet auf, das die Datenbank mit kleiner Ladeverzögerung öffnet. Ein kleiner Tipp: Wenn Sie für Ihre Suchanfrage zu viele Treffer erzielen, schränken Sie die Suche am besten nachträglich ein. Sucht man nach der Schnorchelnorm z.B nur mit dem Begriff Schnorchel, ist die Trefferliste sehr viel länger als im Screenshot oben. Dann lassen sich die gewünschten Normen von den in dieser Suche nicht gewünschten Buchpublikationen wie Tauchen für Einsteiger u.a. mithilfe der Facetten Thema ("DIN-Norm") oder Urheber ("DIN Deutsches Institut für Normung e.V."), aber auch Medientyp ("Datenbank") zuverlässig trennen.
Möglich ist die direkte Katalogsuche nach Einzeldokumenten und deren Inhalten durch die innovative und übrigens einzigartige Volltextindexierung von Datenbanken auf physischen Trägern im SLUB-Katalog. Diese Technologie wurde in unserem Projekt DBoD-Tiefenerschließung entwickelt und steht in Kürze auch allen institutionellen Anwendern der DBoD-Lösung zur Verfügung. Zum Start sind neben der wichtigen Ressource Perinorm folgende Datenbanken in die Volltextsuche einbezogen:
- die Datenbank der Datenbanken - unser Datenbank-Infosystem DBIS;
- video2brain, keine CD-ROM-Datenbank, sondern eine Online-Sammlung von über 800 Lehr- und Trainingsvideos aus den Bereichen Informatik, Business, Lifestyle, Bildbearbeitung, Fotografie und Webdesign;
- Statistisches Jahrbuch Sachsen, und zwar vorerst die erste CD über die Jahre 1833-1855.
Weitere Datenbanken folgen schrittweise. Über CD-ROM- und DVD-Datenbanken hinaus werden wir in Zukunft auch die Dokumente in unserem Open-Access-Dokumentenserver Qucosa, unserer eigenen Digitalisate, sofern sie als Textdokumente in den Digitalen Sammlungen vorliegen, sowie Online-Datenbanken und ähnliche Ressourcen volltextindexieren.