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Autor: Katrin Bicher

200 Jahre und 200 Tage könnte es her sein, dass dem Dresdner Königlichen Bibliothekar Friedrich Adolf Ebert in den trüben Wochen des vergehenden Jahres einfiel, die sowieso anstehende Revision der Bestände der Königlichen Öffentlichen Bibliothek zu nutzen, um musiktheoretische Werke und Musikdrucke endlich einmal aus den verschiedenen Bereichen der Bibliothek von asiatischer Geschichte bis Mechanik herauszuholen und einander benachbart aufzustellen. Gleich nach dem Jahreswechsel, ab dem 8.…

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Wer war Barabbas? Jeder kennt ihn, keiner kennt ihn. Überliefert sind die neutestamentlichen Erzählungen über ihn im Zusammenhang mit der Kreuzigung Jesu. Den Evangelienberichten zufolge wurde ein Verurteilter nach jüdischem Brauch zu Passah begnadigt und die Wahl der Menge fiel im Jahr 30 bekanntlich nicht auf Jesus, sondern Barabbas – „einen Mörder“, wie es bei Johannes und auf dieser Grundlage zum Beispiel in den Bachschen Passionen heißt. Viel mehr wird nicht von Barabbas erzählt und wer der…

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Quellenpräsentation und Konzert, 9. April 17.30 Uhr im Talleyrandzimmer und 19 Uhr im Vortragssaal Violinenmusik am Dresdner Hof? Ja, natürlich, da ist bestimmt der berühmte Pisendel gemeint! Johann Georg Pisendel, der seinerzeit weit bekannte Geiger Augusts des Starken, Konzertmeister und Orchesterleiter mit einem so leistungsfähigen Orchester, dass Johann Sebastian Bach regelmäßig neidisch nach Dresden schielte, stand ihm selbst ein solcher Apparat in Leipzig nicht zur Verfügung und hätte…

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„Guter lieber Tag“, so heißt es zufrieden im Haushaltsbuch der Familie Schumann am 13. September 1847, Clara Schumanns 28. Geburtstag. Eine ganz besondere Freude hatte Robert Schumann seiner Frau gemacht – neben Torte, Blumen, Melone und Ananas schmückte ein inniger Zuneigungsbeweis ihren Geburtstagstisch: ein Klaviertrio in d-moll. Die Ehepartner waren einander seit langem musikalisch vielfach verwoben zugetan– Robert bewunderte Clara am Klavier, sie liebte es, seine Werke zu spielen, er…

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Am 14. Februar 1816 notierte Friedrich Adolf Ebert, Bibliothekar und späterer Direktor der Königlichen Öffentlichen Bibliothek Dresdens in seinem Tagebuch: "Das Numeriren der Musik vollends beendigt, die ausgeschnittenen u neu zu bindenden Bücher aus derselben für den Buchbinder zurecht gelegt u den Katalog der Musik abzuschreiben angefangen." Dieser lapidar anmutende Vermerk eines Revisionsabschlusses ist dabei weit mehr als das Zeugnis eines reinen Verwaltungsaktes – es ist die…

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