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Wo steht die SLUB? Aktuelle Ergebnisse aus der Deutschen Bibliotheksstatistik

Wie exakt vor einem Jahr und auch schon 2009 und 2010 wollen wir Ihnen Anfang Juni wieder anhand ausgewählter Daten aus der Deutschen Bibliotheksstatistik (DBS) den Platz der SLUB unter den deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken beschreiben. Unter 250 Universal- und Hochschulbibliotheken, darunter alle großen Landes- und Universitätsbibliotheken, schnitt die SLUB 2011 wie folgt ab (in Klammern jeweils das Ergebnis von 2010):

Buchzugang (ohne Deutsche Nationalbibliothek): Platz 2 (3)

Neuzugang Lehrbuchsammlung: Platz 13 (7)

Laufende Zeitschriften insgesamt: Platz 4 (4)

Laufende Kaufzeitschriften: Platz 7 (7)

 

Benutzerarbeitsplätze: Platz 6 (6)

Zahl der aktiven BenutzerInnen (= Menschen, die wenigstens einmal im Jahr ein Buch entliehen haben): Platz 5 (7)

Bibliotheksbesuche: Platz 6 (7)

 

Entleihungen: Platz 4 (4)

Entleihungen Lehrbuchsammlung: Platz 5 (1)

Abgesehen von dem kleinen, etatbedingten Einbruch in der Lehrbuchsammlung, ist das Ergebnis erneut äußerst günstig. Kaum eine zweite deutsche Bibliothek kann in ähnlicher Leistungsbreite Spitzenplätze aufweisen. Gäbe es einen Exzellenzwettbewerb nur für Bibliotheken (Daumen drücken!, am 15. Juni erfahren wir, ob die TU Dresden zu den deutschen Exzellenzuniversitäten gezählt werden darf), stünde die SLUB unstreitig auf dem Treppchen.

Die neuen Zahlen belegen zugleich den hier ja schon öfter beschriebenen sukzessiven Rückzug der Papierbibliothek zugunsten digitaler Medien. Die Vergleichbarkeit im wichtigen Bereich der elektronischen Mediennutzung ist in der bisher veröffentlichten vorläufigen Version der Statistik noch nicht über jeden Zweifel erhaben. Demnach rangieren wir beim Zugriff auf elektronische Zeitschriften und Datenbanken auf Platz 1 bzw. Platz 2, was uns angesichts der umfassenden Integration unserer lizenzierten Quellen in den SLUB-Katalog auch plausibel scheint, aber doch noch mal überprüft werden soll. Da auch die zentral gemessene (und damit methodisch gesichertste) Zahl der "Virtuellen Besuche" im Webangebot derzeit noch fehlt, liefern wir zum Leistungsvergleich bei den digitalen Medien in Kürze noch einen Nachtrag. Zweifelsfrei ist, dass unsere absolute Zahl von 2,72 Mio. Volltextzugriffen auf lizenzierte E-Medien die Entleihungen bereits deutlich übersteigt; ebenso, dass eine hausinterne Digitalisierungsleistung von über 3 Millionen Scans anderenorts nicht übertroffen wurde.

Weitere Fakten und Hintergrundinformationen zum letzten Jahr finden Sie in unserem kürzlich erschienenen Geschäftsbericht. Fragen und Anregungen zur Bibliotheksentwicklung wie immer gern über dieses Blog.

11 Kommentar(e)

  • Gregor
    10.06.2012 15:34
    @ Öffnungszeiten

    Vlt. müsste man keine zusätzlichen Personalstunden für eine 4 stündig längere Sonntagsöffnung freimachen, wenn man an gefühlt besucherschwächeren Tagen wie Samstag und Freitag jeweils Abend die ausleihe etwas früher schließt. Macht man das über das ganze Semester könnte Sonntags die Bib in der Prüfungsphase länger offen bleiben

  • Daniel
    10.06.2012 11:24
    @Öffnungszeiten

    Was mich mal interessieren würde: warum bleibt die Leihstelle Sonntag geschlossen? Nicht dass es von großer Bedeutung wäre, aber da zumindest das Ausleihen ohne Personal funktioniert, stell ich mir den zusätzlichen Aufwand minimal vor.

  • Alex
    07.06.2012 22:11
    @Öffnungszeiten

    Ich halte in der Tat auch nichts von 24/7 Öffnungszeiten, sie sind zwar sicherlich ein Bonus aber das knappe Geld kann man wirklich auch besser Anlegen.

    Aber die Öffnungszeiten am Sonntag stören mich enorm, in der Prüfungszeit natürlich am meisten, aber auch sonst. Es wäre wirklich ein großer Fortschritt im Service für die Studierenden, wenn man da etwas ändern könnte.

    • Achim Bonte (SLUB Dresden)
      15.06.2012 14:39
      @In der Prüfungszeit sonntags länger!

      Ihre aktive Beteiligung im SLUBlog hat sich für Sie wieder mal gelohnt. Nach Prüfung von Sach- und Kassenlage wollen wir dem verständlichen Wunsch, zumindest in der Prüfungszeit sonntags länger zu öffnen, folgen, und werden die Zentralbibliothek in den besonders lebhaften sechs Wochen im Juli/August bis 20 Uhr offen halten. Je nach Resonanz übernehmen wir die Ausweitung in die Routine. Die Info zu den Sommersonntagen wird in Kürze noch prominenter bekannt gemacht. Hier schon mal vorab mit Dank für's Mitdenken und Mitmachen.

  • Jens Herrmann
    07.06.2012 18:59
    Nerventest SLUB-Sicherungssystem

    Da "Fragen und Anregungen zur Bibliotheksentwicklung" in diesem Blog ausdrücklich erwünscht sind lasse ich mich mal zu einem Aspekt der SLUB aus der mich schon lange nervt - das Sicherungssystem mit den ständigen Fehlalarmen.
    Warum ist die SLUB die einzige Bibliothek die ich kenne welche nicht in der Lage ist ein funktionierendes Sicherungssystem zu betreiben? Ich erlebe das tatsächlich fast bei jedem Besuch. Mein persönlicher Rekord waren 4 Fehlalarme hintereinander, jeweils mit einer Entsicherung durch das Personal dazwischen. Der 4. Versuch bestand darin umringt vom Sicherheitspersonal mit den entliehenen Büchern einzeln durch die Schranke zu gehen. Ich bin auch Nutzer der Stadtbibliothek als auch der HTW-Bibliothek und hatte dort noch nie Probleme dieser Art. Mein Eindruck ist, daß man dieses Problem mit der Strategie hartnäckiges Ignorieren angegangen wird. Warum wird das nicht in Ordnung gebracht? Die SLUB ist doch nicht die erste Bibliothek der Weltgeschichte die über ein Sicherungssicherung für Leihmedien verfügt.

    • Jens Mittelbach (SLUB Dresden)
      08.06.2012 11:00
      @Nerventest

      Hallo Jens,

      die Fehlalarmquote unseres Sicherungssystem ist bei 3.000 ausgeliehenen Medien, die an einem durchschnittlichen Tag aus unserer Zentralbibliothek getragen werden, sehr akzeptabel. Immerhin haben wir das System hochempfindlich justiert, so dass unsere Bücher wirklich sicher sind. Wir meinen, dass der eine oder andere Fehlalarm da zu verkraften ist. Im Übrigen überprüfen wir das System in regelmäßigen Abständen. Von hartnäckigem Ignorieren kann also nicht die Rede sein.

  • LinkedIN
    07.06.2012 12:47
    Sonntag

    Ich denke es wäre schon vielen geholfen, wenn die Bibliothek wenigstens in der kernprüfungsphase Sonntags die gleichen von 08 -20 Uhr auf hätte. Vlt. wäre dies ein relativ kostengünstiger Vorschlag der für alle Seiten eine Verbesserung darstellen würde.

    Grüße
    Lars

    • Achim Bonte (SLUB Dresden)
      07.06.2012 16:51
      @Sonntags bis 20 Uhr

      Hallo,

      vielen Dank, das ist ein Vorschlag zur Güte. Wir checken noch mal die Besucherfrequenz an den Sonntagen und kalkulieren's durch. In den beiden heißen Prüfungsphase wäre es durchaus ein Gewinn, wenn wir die Besuchermassen besser verteilt bekämen.

  • Alex
    06.06.2012 22:37
    Öffnungszeiten

    Leider ist die SLUB bei den Öffnungszeiten auch 2011 nicht in den TOP 25 der wissenschaftlichen Bibliotheken angekommeen. Da sich hier auch 2012 nichts zu tun scheint, wird die SLUB wohl bald die TOP 30 verlassen und somit nicht mehr im oberen Viertel vertreten sein.

    Besonders bei den Sonntagsöffnungszeiten besteht dringende Verbesserungspflicht.

    • Bommel
      08.06.2012 20:57
      Öffnungszeiten

      Weter Vorredner,

      ich empfehle mal den Geschäftsbericht von 2011 durchzustöberrn. Nach dieser Veröffentlichung hatte die SLUB an 345 Tagen geöffnet, d.h. es fehlen zu einer "optimalen" ausastung 20 Tage im Jahr. Vielleicht denkst Du mal an die Mitarbeiter in der SLUB. Deine Bücher sortieren sich nicht allein. Und, ich würde Dir mal empfehlen hochzurechnen, ob Du an allen 345 Tagen dort warst. Vielleicht hast Du den ein oder anderen Tag auch versäumt.

    • Achim Bonte (SLUB Dresden)
      07.06.2012 10:15
      @Verlängerte Öffnungszeiten: ja oder nein?

      Hallo Alex,

      vielen Dank für den Beitrag. Dieselbe Diskussion hatten wir letztes Jahr an dieser Stelle und in der Tat lässt sich über Für und Wider einer noch längeren Öffnungszeit trefflich streiten. Unter den zwanzig besucherstärksten wissenschaftlichen Bibliotheken war 2011 weiterhin nur eine einzige, die 168 Wochenstunden geöffnet hatte (Karlsruhe), andere schafften die Top 20 sogar mit 78 (Bremen), 83 (Jena) oder 84 (Frankfurt/M.) Wochenstunden (wir haben 104). Längere Öffnungszeiten bedeuten also nicht unbedingt mehr BesucherInnen, sondern eine breitere Verteilung der Besuche auf die Tages- und Nachtzeiten. Gegenwärtig wollen wir unser knappes Geld lieber in den Ausbau der digitalen Dienste als in noch längere Öffnungszeiten stecken. Den Sonntag noch etwas zu verlängern, wäre anderenfalls noch die naheliegendsten Option.

      Mein Kommentar von letztem Jahr:
      Prinzipiell spricht natürlich nichts gegen eine 24/7-Öffnung, unseres Erachtens spricht aber auch zu wenig dafür - zumal wenn man den zusätzlichen Aufwand für Personal, Sicherheit, Licht, Reinigung ... dagegenhält. Nach aller Erfahrung bewegen sich zwischen 24 und 6 Uhr nur vergleichsweise wenige Menschen in den 24/7-Bibliotheken (wenn man nicht, wie in Pittsburgh von Benutzern angeregt, vielleicht auch Schlafsäcke verleiht ,-)). Unter den zwanzig deutschen Bibliotheken mit den meisten Besuchern befindet sich mit der UB Karlsruhe (17.) nur eine einzige 24/7-Bibliothek. Die UB Regensburg rangiert mit ihrer etwa gleich großen Universität und "nur" 88 Öffnungsstunden pro Woche dagegen auf dem 3. Platz. Auch das legt nahe, dass man den Einfluss der Öffnungszeiten auf die Besucherresonanz nicht überschätzen sollte.

      Die SLUB will nicht um jeden Preis modisch sein, sondern das knappe Geld möglichst gewinnbringend einsetzen. Momentan scheint es uns sinnvoller, eher in Medien als in Nachtöffnung zu investieren. Übrigens: Nicht wenige 24/7-Konzepte werden aus Studiengebühren finanziert. Die gab es in Sachsen noch nie.

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