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1914-2014 – Annäherung an ein schwieriges Jubiläumsjahr
Im Jahr 1914 stellte sich der expressionistische Künstler Ludwig Meidner (1884-1966) mit apokalyptischen Visionen gegen die Kriegsbegeisterung vieler Intellektueller und Künstler. In Dresden ließ er seine futuristischen Zeichnungen im modernen Lichtdruckverfahren vervielfältigen. Dabei wurde der jüdische Künstler durch seinen Mäzen, den Dresdner Kamerafabrikanten Franz Kochmann, unterstützt.
Bis zum 19. Januar ist in der Städtischen Galerie Dresden die Ausstellung "Das Jahr 1914. Ludwig Meidner in Dresden" zu sehen. Ausgestellt sind darin seine Großstadtbilder ebenso wie seine Porträts expressionistischer Künstler und Dichter aus insgesamt 30 Museen. Aus der SLUB stammen einige von ihm illustrierte Bücher und Zeitschriften wie das programmatische Journal "Das neue Pathos" und die Wochenschrift "Die Aktion".
Mit dem Ersten Weltkrieg begann ein Jahrhundert vernichtender Kriege und Ideologien. "Sie waren reich gekleidet, übersatt und müde … Sie waren leidend und wussten nicht warum", schrieb Meidner in seinen Dresdner Erinnerungen. 1938 wurden 84 seiner Werke als "entartete Kunst" aus öffentlichen Sammlungen entfernt, er überlebte im Londoner Exil.
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Ludwig Meidner und der Krieg
Dem Verhältnis Meidners zum Krieg als Vision und tatsächliches Ereignis widmet sich eine thematische Führung in der Ausstellung der Städtischen Galerie am 10. Januar um 16:30 Uhr.