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Wir sind Charlie – Bibliotheken stehen für die Freiheit der Information

Wir fühlen mit den Opfern des Mordanschlags in Paris. Bibliotheken stehen für die Offenheit und Freiheit der Information. Freie Meinungsäußerung, Pressefreiheit, freier Zugang zu Information und Wissen und Toleranz sind die Grundlagen jeder Demokratie. 

Wir solidarisieren uns mit unseren französischen Freunden und sagen: Wir sind Charlie.

38 Kommentar(e)

  • Erstaunter
    19.01.2015 15:58
    Woher dieser Sinneswandel?

    Noch vor kurzem lud die SLUB zum "Sternmarsch" ein, welcher von der etablierten Politik instrumentalisiert wurde, um unter dem Deckmantel der Toleranz Stimmung gegen Pegida zu machen. Pegida fordert von der Politik Einwanderungsgetze, welche es integrierungswilligen Ausländern ermöglicht, hier menschenwürdig zu leben, aber den Mißbrauch des Asyls etwa durch Terroristen unterbinden. Wer das fordert, wurde bis jetzt von den Medien und der Politik als ausländerfeindlich, rechtsextrem u.ä. diffamiert. Ich wüßte nicht, daß sich da die SLUB schon mal für Meinungsfreiheit eingesetzt hätte. Jetzt, wo es Terrordrohungen in Dresden durch äußerst intolerante Islamisten gibt, und die bisherige Hetze gegen Andersdenkende (z.B. Pegida) im Sinne der politischen Korrektheit immer grotesker wird, setzt sich die SLUB plötzlich für Meinungsfreiheit ein. Reichlich spät, finde ich.

  • Nicht Charlie Hebdo
    18.01.2015 21:54
    Charlie Hebdo hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun

    Je suis Charlie bedeutet nicht für die Meinungsfreiheit als eine positive Errungenschaft unserer Gesellschaft einzutreten, sondern sich mit der bösartigen emotionalen Verletzung von Menschen eines anderen Glaubens, zu solidarisieren. Die aus dieser landesübergreifenden feindseligen Solidarisierung hervorgehenden extremistischen Handlungen einiger einzelner Individuen werden dann zur Legitimierung dieser gesellschaftlich anerkannten Entwürdigung anderer Glaubensrichtungen verwendet. So schaukelt sich der Konflikt immer weiter auf. Dass die sogenannten Terroristen die eigentlichen Opfer dieses Konflikts und wir mindestens die Mitverursacher sind, wird scheinbar den wenigsten Menschen klar.

    Vielleicht sollten die geschätzten Mitarbeiter der SLUB ein wenig ihrer Arbeitszeit mit dem Konsumieren des von ihnen zur Verfügung gestellten Wissens verbringen, um zu erkennen, dass Fanatismus keine Eigenschaft ist, mit der man geboren wird und auch kein Produkt der Langeweile, sondern das Symptom massiver Unterdrückung und gesellschaftlicher Instabilität. Der Fanatismus ist die letzte Zuflucht, das All-In, weil alle anderen Wege fruchtlos erscheinen und nun wollen wir als Mitverursacher dieser fatalen Hoffnungslosigkeit jenen Menschen auch noch ihren Fanatismus verbieten. Grotesk...

    Was nützt uns der Zugang zu dieser schier unendlichen Menge an Wissen, wenn unser Konsum dessen ganz und gar gesteuert und unfrei ist?

    • W.K.
      21.01.2015 23:18
      Mein lieber W.K.

      Ich bin weder lieb noch Ihr Eigentum.
      Sparen Sie sich die salbungsvollen Worte.
      Im übrigen ist mir schnurz, ob Sie Kommunist oder irgendetwas anderes sind.
      Entscheidend ist nicht das Etikett, sondern der gesunde Menschenverstand.
      Hierzu mal noch ein Link zur Presse, die in der Tat manchmal noch die Wahrheit schreibt:
      http://www.radeburger-anzeiger.de/nc/news/news-singel-view/select_category/4/549/article/asyl-in-radeburg-das-beste-gehofft-das-schlimmste-trat-ein/

    • Nicht Charlie Hebdo
      21.01.2015 16:05
      Mein lieber W.K.,

      "eine nüchterne Bestandsaufnahme realer Verhältnisse hat nichts mit Hass zu tun..." - sehr richtig, also versuche doch mal die Sache ein wenig nüchtern zu betrachten und tatsächlich nachzudenken, anstatt zu versuchen meine Argumente zu entkräften, indem du sie umrahmt von Punkten ironisch wiederholst (das klappt nämlich nicht besonders gut). Und ja, der Kapitalismus ist an so ziemlich allen Problemen, die wir heutzutage haben, Schuld, doch um das zu erkennen muss man sich tatsächlich seines Verstandes bedienen und Informationen vorurteilsfrei aus so vielen Quellen wie möglich schöpfen. Im Übrigen bist du schlecht beraten, wenn du mich in die Schulbade der Kommunisten oder Sozialisten wirfst, für die du vermutlich ebenso undifferenzierte und emotional geladene Parolen parat hast, da ich nicht an irgendwelchen überholten Ideen festhalte. Da ich mir keine allzu großen Hoffnungen mache, dass man dich aus deiner mentalen Sackgasse befreien kann, wird dies mein letzter Kommentar sein. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag.

    • W.K.
      21.01.2015 13:54
      Der böse Kapitalismus ist schuld...

      ...an der Unterdrückung der Muslime...
      Ach ja?!
      Komischerweise sind die Muslime in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien usw. selbst Kapitalisten - und was für welche!

      Eine nüchterne Bestandaufnahme realer Verhältnisse hat nichts mit Hass zu tun...

    • Nicht Charlie Hebdo
      20.01.2015 22:58
      Niemand hat Schuld

      Lieber W.K.,
      ich weiß zwar nicht, wie sinnvoll es ist, diese Diskussion aufrecht zu erhalten, wo du mir ja gar keine Argumente mehr entgegenbringst, aber ich hoffe noch, dass ich deine Meinung ändern kann. Menschen für bestimmte menschliche Konflikte zu beschuldigen, führt niemals zur Lösung der Konflikte, denn es ist niemals der Mensch als solches schuldig. Ursächlich für jeden Konflikt ist der Umstand, unter dem die Menschen aufeinander gestoßen sind. Nach einem Sündenbock zu suchen ist deshalb nicht produktiv, stattdessen müssen wir die Umstände analysieren, die zu den Konflikten geführt haben und sie beseitigen. Diese Umstände zu identifizieren ist sehr viel schwieriger, als einfach den Muslimen die Schuld zu geben, aber trotzdem muss man es versuchen. Und dann erkennt man, dass weder die Christen, noch die Muslime, noch irgendwelche anderen Bevölkerungsgruppen schuldig sind, sondern unser Wirtschaftssystem und unsere Gesellschaftsordnung. Nutz doch deine wertvolle Zeit um das System zu hinterfragen, anstatt mehr von dem Hass zu verbreiten, den du eigentlich Leid bist :) auf diese Weise kannst du produktiv für eine bessere Zukunft sorgen ;)

    • W.K.
      20.01.2015 21:23
      Oh ja...

      ... ich vergaß: die armen Muslime werden ja alle soooooo unterdrückt...und die Kreuzzüge und die Inquisition...

      Erzähl das mal einem Christen im Irak oder in Syrien!

      Und an die Adresse der SLUB: Wie wärs mit einem neuen Statement:
      "Wir sind Lutz" ?!

    • Nicht Charlie Hebdo
      19.01.2015 17:11
      Scheinbar mehr als du...

      Dieser Vergleich ist äußerst unfair, da die westliche Welt (die ja zum Großteil christlich geprägt ist) heutzutage nicht die Rolle des Unterdrückten, sondern die Rolle des Unterdrückers einnimmt. Das müsste eigentlich schon aus meinem vorigen Kommentar hervorgegangen sein. Warum sollte der Unterdrücker seinen Sklaven mit Mordanschlägen drohen? Da hast du deine Antwort. Ich will dir deine nachvollziehbare Angst oder Wut nicht vorwerfen, aber leider ist sie mindestens genauso destruktiv, wie der Terror, auf den sie sich bezieht.

      Im Übrigen haben die "Christen" eine ausgesprochen blutige und gewalttätige Vergangenheit. Doch die Ursache des christlichen Fanatismus lag genauso wenig im Christentum selbst, wie die Ursache des islamischen Fanatismus im Islam liegt.
      Liebe Grüße

    • W.K.
      19.01.2015 13:59
      Schon mal darüber nachgedacht...

      ...warum Christen, die in der islamischen Welt und mittlerweile auch hierzulande mit "bösartigen emotionalen Verletzungen" durch Muslime und im übrigen auch mit Mordanschlägen konfrontiert sind, nicht genauso blindwütig reagieren?

  • W.K.
    16.01.2015 20:16
    Vielleicht werden wir schneller Charlie, als wir denken...

    http://www.wiwo.de/politik/deutschland/islamistischer-terror-anschlaege-auf-hauptbahnhoefe-in-berlin-und-dresden-wahrscheinlich/11242618.html

  • PhSch
    12.01.2015 10:44
    Reaktion: Schöne neue Meinungsfreiheit-Welt

    Es wird einem in der Tat gerade sehr leicht gemacht, die Pegida zu verurteilen, was aber meiner Ansicht nach auch ein bisschen daran liegt, dass sie landläufig nicht klar und konstruktiv ihre Kritik äußert - jedenfalls erscheint es den meisten Menschen so. Wenn der Name allein Programm ist, dann muss ich sagen, dass es wirklich ein Armutszeugnis für deren Anhänger ist, denn eine "Islamisierung des Abendlades" ist aus meiner Sicht völlig abwegig. Pegida allerdings stur zu verurteilen und abzulehnen, ohne sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen und sie als vermeintlich gefährlich oder rechtsradikal abzutun, finde ich auch äußerst falsch, denn die Ängste der Menschen liegen vermutlich in Desillusioniertheit, Existenzunsicherheit und politischer Orientierungslosigkeit, die sich nun scheinbar fehlgeleitet artikulieren. Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit können vielfältige Ursachen haben, das muss man sich klarmachen. Ob sie allerdings wirklich die Basis der Pegida-Aktivitäten darstellen, wäre zu klären. Die Gegendemonstrationen wirken aus meiner Sicht aber auch ein bisschen verzweifelt. Ich denke, man sollte auf dem Grundrecht der Meinungsfreiheit durchaus der Pregida Gehör schenken, wenn einem dann allerdings nur Unwissenheit und Dummheit entgegenschlägt, ist die Geduld irgendwann am Ende.

    Ein Vorschlag zur Schlichtung: Dieser Blog steht unter einem anderen Thema.

  • deuker
    12.01.2015 01:57
    Schöne neue Meinungsfreiheit-Welt

    Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er den IS unterstützt?
    Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er Pädophil ist?
    Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er bei Klausuren mogelt ist?
    Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er am Ödipuskomplex leidet?
    Dem könnte man - glaube ich - noch hinzufügen: Und welcher TU-Mitarbeiter?
    Dem könnte mann - glaube ich - noch hinzufügen: Studentinnen und TU-Mitarbeiterinnen sind natürlich ausgeschlossen von derartigen Gedankengängen! :)
    Schon traurig genug dass es überhaupt Menschen gibt die Pegida unterstützen und dies auch noch offen zugeben. Die Verknüpfung mit "Meinungsfreiheit" und "je suis/nous sommes charlie" ist schon eine äußerste Geschmacklosigkeit! Gratulation!
    Die ad absurdum Strategie einiger Kommentare (der hier inklusive) wirkt sa_ d_mm!
    Dafür DANKE!
    Welcher Pegida-Mitläufer würde trotz der schönen Spaziergänge offen zugeben, dass er Meinungsfreiheit mit "meinungsfrei" verwechselt?
    Vielleicht ist es an der Zeit für die Slub mal ein Titanic-Abo abzuschließen, damit Toleranz, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit etc. auch in der Slub studiert werden können.

    Viele liebe Grüße an alle Leser!

    • Freiheit
      12.01.2015 09:30
      Falscher Ansatz

      Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er den IS unterstützt?
      --> §129 StGB, wäre er schön dumm der Herr Student, weil illegal!

      Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er Pädophil ist?
      --> eine Geistige Störung und abartig (Gesellschaftlicher Konsens ausgenommen bei den Grünen und Volker Beck)

      Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er bei Klausuren mogelt ist?
      --> Empfehle ich hier Ihre Prüfungsordnung zu lesen. Auch das basiert auf einer nicht erlaubten Handlung

      Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er am Ödipuskomplex leidet?
      --> Sicherlich keiner, da dieser Komplex eine Form der infantilen Sexualität ist und mit der Pubertät endet.

      Ich verrate Ihnen etwa, ich war bei Pegida dabei und ich bin nicht Meinungsfrei.
      Geschmacklos ist nur ihr Versuch Menschen die ihre demokratischen Rechte wahrnehmen auf eine Ebene mit IS-Anhängern und Phädophilen zu stellen. Und wieso ist es traurig das es Menschen gibt die Pegida unterstützen?

    • tom
      12.01.2015 07:39
      Immer munter ... drunter und drüber.

      Das ist doch mal ne gute Idee: Einmal Titanic bitte!

    • W.K.
      12.01.2015 06:17
      Studentinnen

      Pegida ist übrigens auch gegen die gegenderte Sprachverhunzung...

  • W.K.
    11.01.2015 23:22
    Welcher Student...

    Freiheit schreibt:
    "Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er Pegida unterstützt?"

    Dem könnte man - glaube ich - noch hinzufügen:
    Und welcher TU-Mitarbeiter?

  • PhSch
    10.01.2015 17:29
    Reaktion: Rassismus, Antisemitism - ceep calm

    Was heißt Relativierung unserer Grundrechte? Ich glaube, Sie haben mich völlig missverstanden. Darum ging es mir überhaupt nicht. Ich will lediglich dazu anregen, auch mal die Position der Gegenseite zu betrachten. Denn ich behaupte, dass unsere Position äußerst vorteilhaft und einseitig ist und wenn wir nicht versuchen, diese Angriffe und die Menschen dahinter zu verstehen, dann wird es für uns noch viele grausame Überraschungen geben. Exakt, es sind Menschen für ein Ideal zugrunde gegangen, für das sie vielleicht nicht hätten zugrunde gehen müssen. Es sind allerdings Werte, die es sich zu verteidigen lohnt, wie ich oben angeführt habe. Das Problem, Rassismus und Antisemitismus in diesen Tagen nicht scharf definieren zu können oder zu wollen, ist ja gerade der Streitpunkt, der uns scheinbar allmählich in eine Krise manövriert. Ich hoffe, dass dem nicht so ist, aber wir dürfen die Augen nicht davor verschließen, was passiert.
    Natürlich karikiert man auch andere Religionen auf vertägliche oder inakzeptable Weise. Das finde ich übrigens ebenso fraglich. Aber Fakt ist, wenn wir nicht in der Lage sind, aus diesen Attentaten zu lernen, dann sind wir die Verlierer.

    • Freiheit
      10.01.2015 22:27
      Friedrich Ebert Stiftung

      Ich fürchte mich davor, dass viele Menschen Ihre politische Meinung nicht mehr offen sagen können aus Angst vor sozialer Stigmatisierung in Deutschland und ja soweit sind wir. Welcher Student würde trotz der schönen Meinungsfreiheit offen zugeben können, dass er Pegida unterstützt?

      Eigentlich denke ich, dass parteipolitische Link hier nichts zu suchen haben, aber der folgende skizziert die derzeitige Situation einfach zu gut:
      http://www.ipg-journal.de/rubriken/soziale-demokratie/artikel/charlie-hebdo-und-das-linke-appeasment-733/

      Wir brauchen in Deutschland eine offene Debatte über den Islam und zwar den politischen Islam der hochgradig faschistisch ist ( und übrigens von AH hoch geschätz wurde).

      @Slub Moderation: Bitte meinen Link stehen lassen, er ist relativ neutral und wirbt für den Humanismus

  • Mato
    10.01.2015 14:20
    Rassismus, Antisemitism

    Ich verstehe Sie überhaupt nicht, Leute. Warum sind Mohammed-Karikaturen als Pressefreiheit bezeichnet, aber wenn man Juden oder z.B. Afrikaner auch "beschimpfen" würde, heißt das Rassismus oder Antisemitism und ist es sehr unerwünscht. Man kann sogar seinen Job verlieren, wenn man sich darüber lustig macht. Warum kann ich nicht in einer Zeitung sowas zeichnen oder schreiben und dabei sogar begehrt zu sein? Es ist nicht fair alle Muslime der Welt beleidigen unter Begriff "Pressefreiheit". Für mich sieht das nur als eine Provokation aus.
    Wer kann mir das erklären??

    • Freiheit
      10.01.2015 16:05
      Rassismus, Antisemitism - ceep calm

      Der Islam ist weder eine Rasse noch ist Islamkritik antisemitisch. Der Islam ist wie viele andere auch eine semitische Religion. Die Ringparabel passt in diesem Zusammenhang aber nicht, da sie die positive Religion der Aufklärung darstellen soll. Eine Aufklärung die es aber im Islam weder gibt noch gab noch geben kann.

      Einem gläubigen Moslem ist es verboten den Koran zu interpretieren (im Gegensatz zu Thora und Bibel). Eigentlich dürfte man im engeren Sinne den Koran nicht einmal übersetzt lesen, oder sehen sie das anderst?
      So kann sich jeder Gläubige Muslim auch auf Vers 5 Sure 9 berufen (Surat at-Tauba).
      Ich verzichte hier darauf diese Sure zu zitieren, da sie m.M. nach jeder googeln kann und ich solche Aussagen ablehne. Der Koran an sich ist zu unterteilen in einen Teil aus Medina und einen aus Mekka.

      Zu ihrer ursprünglichen Frage, es gibt hunderte gedruckte Karikaturen über Buddha, Jesus und den Papst. Nach solchen Veröffentlichungen kommt es aber zu keinen Großdemonstrationen und Gewaltausbrüchen weltweit.

      Diese Relativierung unser Grundrechte wie der Meinungs- und Pressefreiheit widert mich an. Dafür sind Menschen gestorben und sterben heute noch, Menschen die mutiger waren als wir. Wem Karikaturen über Jesus nicht passen soll nach Mexiko gehen und wer keine über Mohammed will soll halt im Iran glücklich werden. Aber nicht mal in Ländern wie Irak/Iran herrscht religiöser Frieden. Sunna und Shia bekämpfen sich wegen der lächerlichen Frage welcher der letzte Prophet war.

    • PhSch
      10.01.2015 14:42
      Rassismus, Antisemitismus unter dem Deckmantel der Pressefreiheit

      Die von Mato angebrachte Kritik finde ich insofern berechtigt, als ich in meinen vormaligen Beiträgen versucht habe, genau in dieser Richtung Denkanstöße zu geben, indem ich mich gefragt hatte, was Pressefreiheit eigentlich darf und was – um Thomas Bürger aufzugreifen, der Lessing zitiert – die Moral vielleicht verbieten sollte (aber was ist Moral in diesen Tagen?). Wir haben keine Zensur, die uns darauf aufmerksam macht, wo eine Linie überschritten ist, und das ist eine kostbare Errungenschaft, die die Aufklärung hervorgebracht hat, und die heute ein Merkmal der Freiheit ist. Allerdings, auch wenn wir in vielen Bereichen unbegrenzt unsere Meinung äußern und veröffentlichen können, so zeigen die Anschläge von Paris, dass Grenzen überschritten wurden – aus unsere Sicht vielleicht nicht, aber es mussten Menschen dafür sterben, die für ihre Haltung mit Sicherheit nicht ihr Leben opfern wollten.
      Wo ist die Grenze zu ziehen zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigung? – Das kann nur jeder für sich selbst beantworten.

  • Thomas Bürger (SLUB)
    10.01.2015 14:07
    Rolle der Bibliotheken

    Bibliotheken müssen sich zu Wort melden, wenn die Freiheit der Information in Frage gestellt wird. Die Ringparabel des Bibliothekars Lessing aus dem 18. Jahrhundert erweist sich als erstaunlich aktuell. Sein Nathan erkannte: Welche der Religionen die wahre ist, weiß nur der Schöpfer selbst. Gläubige sollten sich zuallererst ihrer Religion und anderen Menschen gegenüber würdig erweisen. Wer die einzig wahre Religion zu besitzen nur vorgibt, wird schnell fanatisch und ist wenig liebenswert.
    Aus dem gleichen Grund sollen wir fremden Kulturen mit Respekt begegnen. Lessing hat sich für die Freiheit des Wortes, gegen die Zensur, für die Humanität von Bibliothek und Aufklärung eingesetzt. Streitkultur? Ja unbedingt! Soziale und politische Ungerechtigkeiten aufzeigen? Ja unbedingt! Intoleranz, Ausgrenzung, Menschenfeindlichkeit, Aggression? Auf keinen Fall!
    Ein Engagement für Grund- und Menschenrechte und für den Zusammenhalt der Gesellschaft, wie heute Nachmittag in Dresden, ist deshalb notwendig. In Frankreich sind in den letzten Jahren eine Reihe von Bibliotheken attackiert worden. Der brutale Angriff auf Charlie Hebdo vereint nun weltweit alle, die sich für Liberté, Egalité und Fraternité, für Einigkeit und Recht und Freiheit einsetzen. Bibliotheken stehen Tag für Tag Menschen aller Hautfarben und Konfessionen offen, sichern den freien Zugang zur Welt des Wissens, fördern Bildung und Aufklärung für alle. Mit der Haltung eines Lessing, des großen Aufklärers aus Sachsen, lassen sich manche der aktuellen Probleme und Ängste besser lösen.

  • PBM
    10.01.2015 13:01
    "Bibliothek stehen für die Freiheit der Information" Wir sind Charlie

    Persönlichen und kollegialen Dank an die SLUB für ihr Statement und ihre Solidaritätsbekundung aus Hamburg

  • Gregor
    10.01.2015 10:20
    Islam ungleich Islam

    Als Südosteuropäer mit einem Herkunftsland wo es sehr viele Muslime gibt sehe ich das ein wenig anderst als PhSch.
    Der Tod der Terroristen war die folgerichtige und logische Konsequenz ihres Glaubens, sie wollten als Märtyrer sterben!

    Wichtig ist der Islam ist nicht so homogen wie etwa das Christentum. Während von den Aleviten und einigen anderen Glaubensrichtungen kein Terror ausgeht sind es meistens Suniten unterstützt durch Wahabiten die den Terror nach Europa tragen.
    Wir sollten mit unserem Appeasement ggü. diesen radikalen Strömungen aufhören und als europäische Wertegemeinschaft mit aller notwendigen Härte gegen sie Vorgehen.

    Was mich am meisten bestürzt ist aber diese Doppelmoral, wir haben nahezu jeden Tag muslimischen Terror auf dieser Welt. zeitgleich zu Paris mit 20 Toten hat Boko Haram eine ganze Stadt mit 2000 Toten ausgelöscht. Diesen Gedenkt niemand, weil sie soweit weg sind.

    Die Idee von weiter oben im Blog mit einer Diskussion in der Slub oder einer kritischen Ausstellung der Karikaturen gefällt mir sehr gut! Das wäre keine provokation sondern ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit wie wir es in Zeiten wie diesen benötigen.

    • PhSch
      10.01.2015 13:04
      Reaktion Islam ungleich Islam

      Die hier angesprochene Doppelmoral ist in der Tat ein denkwürdiger Punkt. Ich denke viel darüber nach, dass wir als Europäer in keiner Weise objektiv sind bzw. gar nicht objektiv sein können (allein die Berichterstattung unserer Medien bzw. die auf uns zugeschnittenen Prioritäten sind in dieser Hinsicht bereits manipulativ). Von Gregor wurde die Unverhältnismäßigkeit der Opfer hier in Europa und anderswo angeprangert. Das ist aus meiner Sicht ein Punkt, über den wir wohlsituierten Europäer wenig oder überhaupt nicht nachdenken, und wo wir vermutlich dringenden Nachholebedarf hätten.

      In diesen Tagen hört man von vielen Menschen, man kann dieser Brutalität nur mit stärkerer Brutalität begegnen, und auch wenn diese Einschätzung sicher der einzige gangbare Weg ist, so ist es doch bedauerlich, dass wir im 21. Jahrhundert immer noch im Mittelalter leben.

      Übrigens: Die Idee einer Ausstellung mit Diskussionsrunde finde ich auch hervorragend, ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass sich die SLUB zum jetzigen Zeitpunkt dazu durchringen könnte, aber ich mag mich irren.

  • PhSch
    10.01.2015 00:12
    Nachtrag

    Wenn wir hier sehen, wozu zugegebenermaßen einige wenige Menschen fähig sind, können wir nicht ignorieren, dass für diejenigen, die den Attentätern zum Opfer gefallen sind und um die wir trauern, das Leben auf so schändliche Art und Weise beendet wurde. Für mich zeigen die Solidaritätsbekundungen auch, dass uns die Attentäter mit Ihrer Bluttat tief erschüttert haben. Wir wollen neben Solidarität auch Stärke demonstrieren, aber in Wahrheit haben wir die Menschen, die den Attentätern zum Opfer gefallen sind, für immer verloren. Als europäische Gesellschaft stehen wir zusammen, trotzdem sind unsere Grundfesten ins Wanken geraten.
    Als vorgestern die Verfolgungsjagd auf die Täter eröffnet wurde, war sicher für alle klar oder zumindest sehr wahrscheinlich, dass die feigen Mörder die Jagd nicht überleben würden und ich vermute, es haben sich viele Europäer ihren Tod gewünscht, zumal es aus Sicht der Attentäter auch keinen anderen Weg als den Tod gegeben haben dürfte. Man könnte vielleicht sagen, dass es keine Lösung gab. Wir alle können nur hoffen, dass dieser grausame Akt nicht Schule macht und eine ganze Serie von Gewalttaten nach sich zieht.

  • Benoit
    09.01.2015 23:34
    Je Suis Charlie Dresden

    Danke für dieses schöne Nachricht von der Slub. Als franozosen und Charlie Hebdo freunden werden wir uns treffen übermorgen. Ihr seid Herzliche eingeladen. Bitte keine Politisierung (Pegida ist nicht Willkommen)

    Je Suis Charlie Dresden (auch auf facebook)

    Im Gedenken an die Opfer von Charlie Hebdo und ihren Familien werden wir uns am Sonntag, 11. Januar um 16 Uhr vor der Frauenkirche treffen und eine Mahnwache abhalten. Dadurch soll in Dresden ein Zeichen für Frieden und Einheit gegen Terrorismus und alle Arten von Extremismus gesetzt werden, in dem wir Kerzen anzünden und vielleicht eine Schweigeminute einlegen.

    Für Demokratie, Pressefreiheit und ein harmonisches Zusammenleben

    Bitte teilnehmen, teilen, Freunde einladen.

    Gemeinsam sind wir alle Charlie

  • PhSch
    09.01.2015 22:42
    Mut oder Provokation?

    Es ist richtig, dass wir Werte wie Meinungs- und Pressefreiheit verteidigen. Allerdings sollten wir unbedingt auch versuchen, uns in die Menschen hineinzuversetzten, die sich durch möglicherweise grenzwertige oder grenzüberschreitende Meinungsäußerungen (dabei spielt nicht unsere Sicht der Dinge eine Rolle) offensichtlich provoziert fühlen oder auch nur provoziert fühlen könnten (jedenfalls müssen wir uns aus meiner Sicht eingestehen, dass die Attentäter Kinder unserer europäischen Gesellschaft sind, und das sollte zu denken geben, denn man kann nicht ausschließen, dass unsere Gesellschaft in diesem Fall versagt hat, ein Unglück abzuwenden; ich rede nicht von Geheimdiensttätigkeit, sondern, dass sich diese Menschen [teilweise bekanntermaßen] als Außenseiter radikalisieren konnten, wie es nachweislich in dieser Zeit vermehrt vorkommt, und wir erwiesenermaßen nicht in der Lage waren, sie in unsere Gesellschaftsordnung zu integrieren). Wohin so eine Provokation führen kann, erleben wir gerade. Kurioserweise fällt in sämtlichen Debatten nicht einmal das Wort "Toleranz". Als Wissenschaftler profitiere ich in jeder Hinsicht von den Möglichkeiten, die uns unsere demokratische Grundordnung zu garantieren bemüht ist. Jedoch frage ich mich auch – ohne die Karikaturenblätter zu kennen, die hier angegriffen wurden – ob es vielleicht durch geschmacklose Provokationen zu dieser extremen Gewalttat bei Fanatikern gekommen ist. Man kann sicher sagen, dass eine Provokation nur in einer extremen Ausprägung ansprechen kann. Ich finde, wir sollten uns trotzdem fragen, ob wir vielleicht zu weit gegangen sein könnten. Über Geschmack kann man sicherlich streiten, aber wie man sieht, verstehen diese Extremisten keinen Spaß und das ist uns nicht erst seit vorgestern bekannt.

  • Rike
    09.01.2015 17:22
    Danke

    für diesen Beitrag. Ich finde es gut, dass öffentliche Institutionen wie die SLUB für Menschlichkeit, Toleranz, Vielfalt und Werte wie die Meinungsfreiheit einstehen. Das ist absolut nötig in der heutigen Zeit.

  • Informationssuchender
    09.01.2015 12:43
    Charlie hebdo

    Ich habe "Charlie hebdo" im elektronischen Zeitschriftenverzeichnis gesucht und nichts gefunden. Habe ich da etwas falsch gemacht?

    • Jens Bemme (SLUB)
      09.01.2015 12:50
      Re: Charlie hebdo

      Hallo Informationssuchender,

      Sie haben nichts falsch gemacht. Wir haben die Zeitschrift nicht im Bestand der SLUB.

  • Freiheit
    09.01.2015 10:08
    Mitgefühl gibt es nicht auf dem Basar

    @ Hans: Weder die TU noch die Slub sind hier nicht politisch neutral. Auser für radikalisierte Moslems sollte jeder sich mit auf Basis unserer FDGO mit "Wir sind Charlie" identifizieren können. Ein sehr schöner Zug von der Slub sich hier klar für die Meinungsfreiheit zu positionieren.
    @Skeptikerin: Solidarität im Detail braucht es nicht, es reicht die Bekundung. So sehen das auch meine Freunde in Frankreich. Viele Dort sehen mit großer Freude, dass wir an ihrer Seite stehen.

    @ Jens Bemme (Slub): Dennoch finde ich die Idee gut als Zeichen der Solidarität eine solche Ausstellung im Foyer oder vor der Cafeteria anzusetzen. Gerne auch mit einer Diskussion zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung: Wie weit Satire gehen darf oder ob unsere Meinungsfreiheit indirekt in Gefahr ist.
    Übrigens das Titelbild der Titanic Webside gestern war fantastisch :)

  • SkeptikerIn
    08.01.2015 22:53
    faules Lippenbekenntnis

    Ich finde dieses Betroffenheitsgetue mehr als ekelhaft. Sagen Sie bitte: Inwiefern tritt die SLUB Dresden aktiv und engagiert für die Meinungsfeiheit ein? Wie sieht Ihre Solidarität gegenüber im Detail aus?

    Ich empfinde dieses Gehabe eher als faules Lippenbekenntnis. Wenn es hart auf hart kommen würde, dann würden Sie genauso den Kopf einziehen, wie unsere konzeptlosen Politiker. Machen Sie doch nächste Woche mal eine Sonderausstellung zu "Mohamed-Karikaturen". Dann beweisen Sie Mut zur Freiheit!

    • W.K.
      12.01.2015 06:21
      Wir sind Charlie!

      Kann man auch anders sehen:

      http://www.fpoe.eu/ihr-seid-nicht-charlie/

    • Achim Bonte (SLUB Dresden)
      09.01.2015 10:23
      Wir sind Charlie!

      Hallo SkeptikerIn,

      unsere Reaktion auf den tragischen Tod von zahlreichen Menschen und den gezielten Angriff auf zentrale europäische Werte als "Betroffenheitsgetue" abzutun, ist schon ziemlich unterirdisch und jedenfalls nicht das Niveau, auf dem wir hier diskutieren werden.

      Presse, Verlage und Bibliotheken liefern die Grundlage für demokratische Gesellschaften. Den freien Zugang zu Informationen und Meinungen zu gewähren, ist unser tägliches Geschäft. Das werden wir weiter betreiben, hoch engagiert und auf dem Boden unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung; und in diesen Tagen auch besonders im Gedenken an das Team von Charlie Hebdo.

    • SkeptikerIn
      08.01.2015 23:01
      Es muss lauten:

      Wie sieht Ihre Solidarität gegenüber "Charlie Hebdo" im Detail aus?

  • Hans
    08.01.2015 19:46
    Dr

    Die TU darf nicht politik betreiben..bitte bleiben sie neutral.

    • Jens Bemme (SLUB)
      08.01.2015 20:00
      @Hans: Keine Neutralität

      Wie können Sie heute Neutralität fordern?

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