Anfang Oktober hat die <link http: www.unesco.de home.html extern>UNESCO eine in der SLUB aufbewahrte <link http: digital.slub-dresden.de werkansicht dlf>Handschrift Martin Luthers in das UNESCO-Dokumentenregister <link http: www.unesco.de kommunikation mow.html extern>»Memory of the World« aufgenommen. Das Autograph der vorreformatorischen Psalmenvorlesungen von 1513-17 hatte das <link http: www.ieg-mainz.de extern>Leibniz-Institut für Europäische Geschichte zusammen mit 13 weiteren herausragenden Luther-Dokumenten aus Berlin, Dessau, Gotha, Heidelberg, Jena, Weimar, Wittenberg, Wolfenbüttel und Worms zur Aufnahme in das Weltdokumentenerbe vorgeschlagen.
„Die SLUB verfügt über einen hervorragenden und großen Bestand an Manuskripten und Briefen Martin Luthers. Wir bewahren diesen Schatz der Reformationszeit mit Dankbarkeit und Stolz. Dabei sind wir uns der großen Verantwortung für den Originalerhalt der kulturellen Überlieferung bewusst und sorgen deshalb dafür, diese Zeitzeugen sowohl zu schützen als auch gleichzeitig digital zugänglich zu machen“, so Prof. Dr. Thomas Bürger, Generaldirektor der SLUB, heute bei einer Pressekonferenz mit Dr. Eva-Maria Stange, Sächsische Staatministerin für Wissenschaft und Kunst, im Vortragssaal der SLUB.
Das zum Weltdokumentenerbe ernannte Autograph gehört zu den kostbarsten Handschriften der Bibliothek und ist ein eigenhändiges Manuskript Martin Luthers, das er als frisch promovierter Theologieprofessor für seine erste Vorlesung über die Psalmen in den Jahren 1513-1515 an der Universität Wittenberg verwendete. Luther kommentierte einzelne Verse in Auseinandersetzung mit antiken, kirchenväterlichen und mittelalterlichen Autoritäten sowie gängigen Bibelglossen. Die 1516 ausgearbeitete ausführliche Kommentierung des ersten und vierten Psalms lässt darauf schließen, dass Luther eine Veröffentlichung seines Kommentars beabsichtigte. Ein Druck kam zu seinen Lebzeiten jedoch nicht zustande.
Die Handschrift gelangte Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts durch den Zeitzer Kanoniker Johann Ernst Luther (1560-1637), Martin Luthers Enkel, in die Kurfürstliche Bibliothek zu Dresden.
Das <link http: digital.slub-dresden.de werkansicht dlf>Digitalisat des Autographs befindet sich in unseren <link>digitalen Sammlungen.
Bildnachweis: SLUB/Henrik Ahlers
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