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Maya-Codex der SLUB: eine Kopie von einer Kopie einer Kopie? Vortrag am 3. Juni

Was haben ein Vermessungsingenieur, die SLUB, die Stadt Dresden und der prophezeite Weltuntergang durch die Maya-Kultur miteinander zu tun?

 

Die Frühjahrsexkursion des Verbands Deutscher Vermessungsingenieure e. V. (VDV) führt in die Schatzkammer und historische Kartensammlung der SLUB. Zum Vortrag von Dr. Andreas Fuls von der TU Berlin am Freitag dem 03. Juni 2016, 16:15 Uhr im Vortragssaal, sind alle Interessierten eingeladen:

 

Der Dresdener Kodex enthält eine Fülle unterschiedlicher kalendarischer, religiöser und astronomischer Informationen. Es wird allgemein angenommen, dass der Dresdener Kodex in seiner heutigen Fassung in Nord-Yucatan während der Postklassik um ca. 1200-1250 n. Chr. entstand. Allerdings stellt sich die Frage, aus welcher Zeit der Inhalt stammt. Kommt der Inhalt aus der gleichen Zeit als er auch geschrieben wurde? Oder wurde eine Kopie (von einer Kopie einer Kopie …) aus der Klassik verwendet, d.h. der Inhalt stammt ursprünglich aus einer viel früheren Epoche?

 

Der Beitrag vergleicht unterschiedliche Modelle zur Überlieferungsgeschichte mit den kalendarischen, astronomischen, stilistischen und linguistischen Besonderheiten im Dresdener Kodex und zieht Vergleiche zu klassischen und postklassischen Paralleltexten heran. Es werden verschiedene Datierungsverfahren vorgestellt, die den Mayakalender mit der christlichen Zeitrechnung korrelieren.

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