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Digitalisierte Firmenbriefköpfe zur Feier sächsischer Industriekultur

2020 feiern wir in Sachsen das Jahr der Industriekultur. Einer unserer Beiträge dazu: die im Rahmen des sächsischen Landesdigitalisierungsprogramms verfügbar gemachten Firmenbriefe!

„Firmenbriefköpfe werden zu wenig beachtet“ schrieb Klaus Graf schon 2015 in seinem Blog Archivalia. Trotz der bisher erschienenen Artikel und Monografien über diesen speziellen Teil der Industriekultur, zum Beispiel über Briefköpfe Leipziger, Wiesbadener oder Bielefelder Unternehmen, und der Tätigkeit privater Sammler bleibt dieser Befund bis heute gültig. Es ist Zeit, diesen Zustand zu ändern: „2020“ ist in Sachsen zum Jahr der Industriekultur ausgerufen worden. Die Vierte Sächsische Landesausstellung widmet sich im nächsten Jahr dem Thema, ein aktives Netzwerk von öffentlichen Einrichtungen (darunter die SLUB), Vereinen und Privatpersonen arbeitet in vielen interessanten Projekten zur Industriegeschichte zusammen.

Einer unserer Beiträge zum Jahr der Industriekultur sind die digitalisierten Firmenbriefe aus Sachsen, von denen wir bisher 2200 hier online bereitstellen. Für die Industrie- und Wirtschaftsgeschichte, Sozialgeschichte und sogar für die Kunstgeschichte sind die Firmenbriefköpfe als Visitenkarte eines Unternehmens von großer Relevanz. Im 19. Jahrhundert entstanden, entwickelten sich die Firmenbriefköpfe um 1900 zu kleinen Kunstwerken mit Abbildungen des Fabrikgeländes und der gewonnenen Ausstellungsmedaillen und anderem. In den zwanziger Jahren hielt die Neue Sachlichkeit Einzug. Wichtiger wurden nun die typgrafisch meisterlich gestalteten Firmennamen. Aber auch stark versachlichte Firmenansichten waren nicht selten. Enge Beziehungen nach Böhmen und Schlesien durch die Filialen der sächsischen Firmen werden ebenso erkennbar. Selbst der Inhalt vieler Briefe ist auch bemerkenswert - schauen Sie gern hinein.

Aus Mitteln des Landesdigitalisierungsprogramms für Wissenschaft und Kultur digitalisiert, finden Sie die Firmenbriefköpfe auch auf Sachsen.digital, der Überblicksseite für alle Projekte, die durch das Landesdigitalisierungsprogramm finanziert wurden.

Die Digitalisierung der Geschäftsbriefe ist ein Projekt, das wir mit dem Sächsischen Wirtschaftsarchiv e.V. begonnen und durchgeführt haben. Das Sächsische Wirtschaftsarchiv stellte uns seinen Bestand an Firmenbriefen zur Digitalisierung zur Verfügung, wofür wir herzlich danken. Seitdem sind aus anderen Einrichtungen wie Museen, Bibliotheken und Archiven weitere Briefköpfe hinzugekommen. Aber auch Privatpersonen wie zum Beispiel Ortschronisten und Heimatforscher haben uns leihweise ihre Einzelstücke zum Digitalisieren gegeben. Und über die Wirtschafts-, Kunst- und Sozialgeschichte hinaus: Firmenbriefköpfe sind natürlich auch für die Genealogen interessant. Last but not least: Nachfahren der Besitzer und der Mitarbeiter der Unternehmen freuen sich sicher, wenn sie einen Beleg über die Firma ihrer Vorfahren finden.

Gern digitalisieren wir weitere Sammlungen und Einzelstücke, um die digitale Kollektion schnell zu vergrößern. Bitte wenden Sie sich an Herrn Dr. Konstantin Hermann (konstantin.hermann@slub-dresden.de).

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