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Gesucht? Gefunden! Provenienzforschung aus aller Welt hautnah

Über 40 Essays, Erfahrungsberichte und Sammlungsgeschichten von Forschenden aus aller Welt machen den diesjährigen Internationalen Tag der Provenienzforschung zum Online-Ereignis – dank einer Initiative von Provenienzforscher*innen, die derzeit in einem Projekt an der SLUB beschäftigt sind. Lesen lohnt sich!

Der 8. April 2020 ist der Internationale Tag der Provenienzforschung – ins Leben gerufen, um die gesellschaftliche und wissenschaftliche Bedeutung dieses komplexen Forschungsgebietes weltweit ins verdiente Rampenlicht zu rücken. Normalerweise finden rund um den Globus knapp 100 Events statt. In diesem Jahr plaudern Wissenschaftler*innen online aus dem Nähkästchen – dank einer Initiative von Elisabeth Geldmacher, Nadine Kulbe und Robin Reschke aus dem Projekt NS-Raubgut an der SLUB.

Gemeinsam mit dem Berliner Sebastian Finsterwalder haben sie den Blog RETOUR. Freier Blog für Provenienzforschung gestartet und ihre Kolleg*innen in aller Welt aufgerufen, in kurzen, persönlichen Texten von ihren Erfahrungen, ihrer Arbeitssituation, Begegnungen, Erlebnissen, Erkenntnissen, oder schlicht ihrem „Lieblingsstück“ zu erzählen. Entstanden ist eine beeindruckende Essay-Sammlung: Über 40 Beiträge vermitteln einen authentischen Einblick in den Forschungsalltag und aktuelle Debatten der Provenienzforschung international. Zum Beispiel:

  • Was beschäftigt Provenienzforscherinnen in Kamerun momentan? Bianca Baumann und Isabella Bozsa berichten – zwischen Hysterie, Xenophobie und gut gemeinten Ratschlägen während der Coronakrise.
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  • Nadine Kulbes Geschichte zu Nachforschungen über Reinhold Herz und seine Bücher in der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer besticht durch die persönliche Perspektive und lässt Schritt für Schritt miterleben, wie sie sich dem Schicksal eines Mitgliedes der Jüdischen Gemeinde Speyer in der NS-Zeit genähert hat.
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  • Fünf Fragen einer „Veteranin“ an den „Nachwuchs“ und umgekehrt: Die Kunsthistorikerin Sibylle Ehringhaus und die Kunstgeschichtsstudentin Nadine Butigan haben ihr eigentlich als Veranstaltung geplantes Gespräch zwischen den Generationen kurzerhand in den Blog verlegt. 
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  • Wie sollten Wissenschaftler*innen mit menschlichen Überresten und anderen sensiblen Sammlungen umgehen? Gedanken von Regina Höfer zu Herausforderungen der Provenienzforschung in kolonialen Kontexten
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Die Liste ließe sich endlos fortführen, schauen Sie doch einfach selbst im Blog vorbei – wir laden herzlich zum Lesen, Schmökern und Kommentieren ein!

Beiträge zum 2. Internationalen Tag der Provenienzforschung im Hypotheses-Blog
Mehr zum Projekt NS-Raubgut an der SLUB

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1 Kommentar(e)

  • Jana Kocourek (SLUB)
    08.04.2020 17:44
    Gesucht? Gefunden! - prekäre Jobs

    Herzlichen Dank für den Beitrag und Dank und Respekt für das Engagement an die engagierten Provenienzforscher*innen. Der Internationale Tag der Provenienzforschung wurde auch initiiert, "weil er auch auf die prekäre Beschäftigungssituation der Provenienzforscher*innen aufmerksam macht, die noch immer überwiegend mit befristeten Verträgen mit Laufzeiten von ein bis maximal drei Jahren
    beschäftigt sind", wie der Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. gestern in seiner Pressemitteilung erklärte (https://www.arbeitskreis-provenienzforschung.org/data/uploads/pm_tdp-2020_final.pdf).
    Auch die Förderung des SLUB-Projekts ist zeitlich begrenzt, so dass es weiter darum zu kämpfen gilt, dass das im Koalitionsvertrag der sächsischen Staatsregierung niedergelegte Bekenntnis zur Provenienzforschung bald umgesetzt wird.
    Wir müssen weg von Projekten und brauchen Kontinuität, nicht zuletzt um wirksame Konzepte für die wissenschaftliche und politische Bildung zu entwickeln und zu etablieren.

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