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Von der Idee bis zum Onlinekatalog - So entsteht eine Ausstellung in der SLUB

„Menschen machen Bibliotheken“ – das ist nicht nur der Titel der nächsten Ausstellung in unserer Corty-Galerie, sondern auch gelebte Praxis in der SLUB. Und so durften wir auch einmal hinter den Vorhang schauen bei den Menschen, die diese nächste Ausstellung vorbereiten.

Die erste Idee

Die Idee zur Ausstellung waberte schon länger durch einige Köpfe und konnte von Katrin Nitzschke, der Leiterin der Corty-Galerie, während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 konkretisiert werden.

Schritt eins: die Konzeptphase, in der beispielsweise die Entscheidung getroffen wird, ob die Ausstellung in der Corty-Galerie und der Schatzkammer zu sehen sein wird oder nur in einem der beiden Räume – hier fiel die Entscheidung zugunsten beider Räumlichkeiten. Außerdem wird eine erste Richtung festgelegt: Welche Geschichte soll die Ausstellung erzählen? Wen will man damit ansprechen? Die aktuell in Vorbereitung befindliche Ausstellung beispielsweise zeichnet die Geschichte der Sächsischen Landesbibliothek anhand ihrer Direktoren nach – inklusive wichtiger Erwerbungen aus jeder Zeit, die Grundsteine für heutige Forschungsinformationsdienste oder Sammlungsschwerpunkte der Bibliothek waren.

Neben Ideen aus dem Haus, insbesondere den Abteilungen für Handschriften, Alte Drucke und Landeskunde, Musik und der Deutschen Fotothek, gibt es auch immer wieder Anfragen von außen, beispielsweise der TU Dresden, ob die Ausstellungsflächen der SLUB genutzt werden können. Häufig entstehen daraus Kooperationsprojekte – es ist erklärtes Ziel, die SLUB auch als Experimentierraum für Ausstellungsprojekte unserer Nutzenden zu öffnen. Neben der Corty-Galerie gibt es auch im Foyer der Zentralbibliothek, im SLUB Makerspace und im SLUB Textlab Ausstellungsgelegenheiten.

Nach der Konzeptphase kommt die „Drehbuchphase“. Nun werden die Ziele genauer abgesteckt, außerdem werden konkrete Inhalte erarbeitet: Welche Exponate sollen in welcher Vitrine gezeigt werden? Auf welcher Seite werden ausgestellte Bücher aufgeschlagen und warum? Welche interaktiven und multimedialen Objekte passen zur Ausstellung und (wie) werden Hörbank und Magic Box bestückt?

Wer arbeitet alles daran mit, dass die Ausstellung gelingt?

Bei der Ausstellung „Menschen machen Bibliotheken“ haben Katrin Nitzschke und Dr. Thomas Haffner das Heft in der Hand. Die Übersicht, auch über den finanziellen Rahmen, behält Jana Kocourek als Abteilungsleiterin für Handschriften, Alte Drucke und Landeskunde. Außerdem können die Mitarbeitenden der SLUB den Prozess der Ausstellungsplanung im hauseigenen Intranet mitverfolgen. Doch es gibt auch externe Expertise, die dazu geholt wird. Eine besonders wichtige Rolle nimmt an der Stelle die Ausstellungsgrafikerin ein, die auf Basis des vorher fertiggestellten „Drehbuchs“ konkrete Vorschläge für die Ausgestaltung der Vitrinen erarbeitet - hinsichtlich der zu verwendenden Schriftarten oder der Farbgebung - und dem Storytelling den letzten Schliff gibt. In Absprache mit der Öffentlichkeitsarbeit der SLUB erarbeitet sie außerdem Materialien wie Plakate und Einladungen.

Kann das Material einfach in die Ausstellung wandern?

Nein. Nach der Fertigstellung des ersten Drehbuchentwurfs werfen die Mitarbeitenden der Restauration einen Blick auf alle Exponate, die ausgestellt werden sollen. Sie geben Schätzungen ab, wie viel Aufwand eine eventuell notwendige Restaurierung eines Exponats machen würde und können somit auch ihr Veto einlegen, falls Aufwand und Ertrag bei einzelnen Stücken in keinem sinnvollen Verhältnis stehen.

Gibt es auch digital etwas zu sehen?

Immer öfter – so auch bei der kommenden Ausstellung – wird es parallel zur Ausstellung vor Ort auch einen Online-Katalog geben, in dem alle Exponate betrachtet werden können und wo in den ausgestellten Büchern, sofern sie digitalisiert vorliegen, noch weiter recherchiert werden kann. Eine Verbindung zwischen der analogen und digitalen Welt soll es durch an den Vitrinen angebrachte QR-Codes geben, die eingescannt werden und den direkten Zugriff auf die digitalen Ausstellungsinhalte ermöglichen.

Lust bekommen?

Falls Sie nun denken „Ich würde mich auch gern dort austoben und eine Ausstellung konzipieren!“, dann könnte heute Ihr Glückstag sein – bis zum 14. Februar haben Sie noch die Möglichkeit, sich auf die Stelle als Ausstellungsmanagerin bewerben. Mehr Informationen dazu gibt’s hier.

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