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Offene Wissenschaft voranbringen! SLUB unterstützt Action Plan for Diamond Open Access

Die SLUB engagiert sich seit vielen Jahren für ein Gelingen der Open-Access-Transformation. Seit kurzem zählen wir nun auch zu den offiziellen Befürwortern des Action Plans for Diamond Open Access.

Der Action Plan for Diamond Open Access wurde von Science EuropecOAlition SOPERAS und der französischen Nationalen Forschungsagentur (ANR) im März 2022 veröffentlicht. Mit unserer Unterstützung bekräftigen wir unser Bestreben, die Open-Access-Transformation umfänglich und nachhaltig voranzutreiben. Ziel ist es, wissenschaftliche Literatur im Sinne des Open-Access-Gedankens kostenfrei und öffentlich, ohne finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren im Internet für jedermann verfügbar zu machen. Und gleichzeitig wird Interessierten nicht nur das kostenfreie Lesen, sondern auch das Herunterladen, Kopieren und Verteilen dieser Literatur ermöglicht. Diese allgemeine Definition von Open Access kannten Sie vielleicht bereits. Aber was genau hat es nun mit den Diamanten auf sich? 

In der Welt des Open-Access-Publizierens haben sich in den letzten Jahren verschiedene Geschäftsmodelle für die Finanzierung von Erstpublikationen entwickelt. Denn auch wenn durch Open Access wissenschaftliche Literatur kostenfrei für jeden zugänglich ist, entstehen dennoch Kosten, um qualitätsgesicherte Veröffentlichungen zur Verfügung stellen zu können. Oftmals werden diese Kosten durch die Zahlung von sogenannten Article Processing Charges (APCs) beglichen, die (in der Regel kommerziellen) Verlage für die üblichen verlegerischen Leistungen und die Bereitstellung der Publikation erheben. Dadurch entstehen den Forschenden teilweise sehr hohe Kosten für ihre Open-Access-Publikation. Oder wissenschaftliche Bibliotheken, wie auch die SLUB, schließen Transformationsverträge mit Verlagen, die ebenfalls hohe Kosten verursachen, die Publikationen aber Schritt für Schritt in Open Access überführen. In beiden Fällen ist die Finanzierung der von Verlagen aufgerufenen Preise eine Herausforderung für die Forschenden und die Institutionen, an denen diese beschäftigt sind. 

Im Diamond Open Access ist die Finanzierung anders gelöst. Hier entstehen keinerlei Gebühren für Publizierende und Lesende von wissenschaftlicher Literatur. Die anfallenden Kosten werden entweder durch konsortiale Finanzierungsmodelle (wie zum Beispiel im Projekt KOALA) getragen oder die Publikationsinfrastruktur wird von wissenschaftlichen Einrichtungen oder Initiativen ohne die Beteiligung privatwirtschaftlicher Verlage bereit gestellt. Auch die SLUB arbeitet intensiv am Ausbau ihrer Publikationsinfrastruktur zur Veröffentlichung wissenschaftlicher (Diamond-)Zeitschriften. Mit der Bündelung von Ressourcen sollen die Services für wissenschaftliche Journals weiter professionalisiert werden, um eine für Forschende attraktive Plattform als Alternative zum Angebot profitorientierter Verlage nachhaltig zur Verfügung stellen zu können. 

Der Action Plan for Diamond Open Access zielt darauf ab, die Kapazität von Diamond-Zeitschriften erheblich zu steigern, um innovative, gültige, zuverlässige und zugängliche Publikationsdienste anzubieten. In Anlehnung an die dem Action Plan vorausgegangene Studie (Open Access Diamond Journals Study) werden vier zentrale Handlungsfelder formuliert, um Diamond Open Access weiter voran zu bringen:

  1. Verbesserung der Effizienz und Zusammenarbeit von Diamond-Open-Access-Zeitschriften und -Plattformen
  2. Standardisierung und Vereinheitlichung von Qualitätsanforderungen
  3. Verbesserung von Kompetenzen bei Forschenden und Publizierenden sowie der Aufbau eines Kompetenzzentrums
  4. Optimierung der Nachhaltigkeit von Diamond-Open-Access-Publikationsinfrastrukturen

Der Action Plan for Diamond Open Access wird inzwischen von zahlreichen Institutionen, Personen und auch Fördermittelgebern, wie zum Beispiel der DFG, befürwortet. Die SLUB betrachtet den Ausbau der Services zur gebührenfreien Veröffentlichung von qualitätsgesicherten wissenschaftlichen Zeitschriften als einen wichtigen Bestandteil ihrer gesamten Publikationsinfrastruktur und trägt zum Beispiel mit dem Projekt B!SON zur besseren Sichtbarkeit auch von Diamond-Open-Access-Zeitschriften bei.

Weiterlesen: „Action Plan for Diamond Open Access“

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