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Glockenrequiem Dresden - Eine Mahnung zum Frieden anlässlich der 80-jährigen Wiederkehr des 13. Februar 1945

H. Johannes Wallmann: Glocken Requiem Dresden, Titelblatt des Partiturautographen (Kopie) © SLUB Dresden/Ramona Ahlers-Bergner
Als Johannes Wallmann sein Glockenrequiem Dresden 1995 mit 129 Kirchenglocken in 47 Geläuten aufführte, erinnerte er anlässlich der 50. Wiederkehr der Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 mit so einfachen wie eindrücklichen Mitteln an die Zerstörungskraft von Kriegen. Glocken, die gemeinschaftliches Leben organisieren, die aber auch vor Gefahr warnen und die schließlich eingeschmolzen und als Waffen missbraucht werden können, Glocken, die eine große akustische Reichweite haben, einen großen Empfängerkreis, setzt er ein, um an ein "Nie Wieder" zu mahnen.


2006 ergänzte Wallmann das Glockenrequiem Dresden um drei Chöre in hebräisch, arabisch und deutsch, um noch deutlicher an Verständigung und ein friedliches Zusammenleben zu appellieren. Denn trotz der Schrecken, die die Kriege des 20. Jahrhunderts mit sich brachten, ist ein Ende von Aggression, Gebiets- und Machtansprüchen und kriegerischer Auseinandersetzungen auf der Welt nicht in Sicht, wächst die Gefahr weiterer Eskalation möglicherweise sogar eher, als dass sie zurückgeht.

Vor einigen Jahren konnte die SLUB Dresden den Vorlass Johannes Wallmanns übernehmen, darunter auch Material zum Glockenrequiem. Am 13. Februar 2025, wenn am Abend im gesamten Stadtgebiet Dresdens die Glocken zur Mahnung an Frieden läuten, lassen wir Johannes Wallmanns Glockenrequiem auch bei uns im Großen Lesesaal erklingen. Wir möchten damit zum Innehalten einladen, zum Erinnern an das Zerstörerische von Kriegen und zur Mahnung, sich für ein "Nie Wieder" auch 80 Jahre nach dem 13. Februar 1945 aktiv einzusetzen.
Davon zeugen auch die überlebensgroßen Porträts von Überlebenden der NS-Verfolgung auf der Galerie im Großen Lesesaal, denen der Künstler Luigi Toscano mit seinem Projekt GEGEN DAS VERGESSEN ein Gesicht gibt - sie sind noch bis zum 25. Februar 2025 zu sehen.
Begleitet wird die Klanginstallation im Großen Lesesaal durch eine Präsentation zu Wallmanns Glockenrequiem in unserer Magic Box im Foyer, die bis Anfang Mai zu sehen sein wird.
Am 13. Februar 2025 erklingt zwischen 21.45 und 22.30 Uhr das Glockenrequiem im Großen Lesesaal (SLUB Zentralbibliothek, Zellescher Weg 18, 01069 Dresden).
Präsentation zum Glockenrequiem von H. Johannes Wallmann in der Magic Box: Foyer SLUB Zentralbibliothek, Zellescher Weg 18, 01069 Dresden, zu sehen bis Anfang Mai

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