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Keine Heimat ohne junge Heimatforscherinnen?

Heimat und Hobbyforscher sind Thema der fünfteiligen Serie "Keine Heimat ohne Heimatforscher!" von MDR Figaro, die gestern begann. Gleich in der Ankündigung stellt FIGARO fest:
"Es sind alles Männer im gestandenen oder vorgerückten Alter, was typisch scheint für die Spezies des Hobby-Historikers. Doch beschäftigen sie sich mit ganz unterschiedlichen Feldern der Geschichte und kamen auch aus ganz verschiedenen Gründen dazu."
Meist alte Männer und wenige Heimatforscherinnen? Die Frage, ob der klassische Geschichts- und Heimatverein noch attraktiv genug sei für jünge Nachwuchs-HobbyhistorikerInnen - oder eher "tot" - wurde beispielsweise erst vor kurzem beim Histocamp in Bonn diskutiert (vgl. Twitter-Hashtag #Geschichtsverein). Derweil lobt der Freistaat Sachsen auch 2016 wieder den Landespreis für Heimatforschung aus, samt Preisen für Schülerinnen und Schüler.
Die gerade beginnende FIGARO-Serie führt vor diesem Hintergrund - gewollt oder ungewollt - zu der Frage: Welche Forschungsthemen und -formate wecken heutzutage Neugier und dann auch anhaltendes Interesse an Heimat und passt dieser umgangssprachlich leicht angestaubt wirkende Begriff auch noch zu "moderneren" Themen? Beispiele gibt es ja eine Reihe.
Die SLUB ist auch die Landesbibliothek Sachsens. Deshalb unterstützen wir Heimatforscherinnen und -forscher, -vereine und ihre Forschungsprojekte, zum Beispiel mit digitalen Quellen wie dem beliebten Portal historischer Adressbücher oder bei der Realisierung des Landesdigitalisierungsprogramms. Der Publikationsserver Qucosa ist auch ein Plattform für die Veröffentlichungen sächsischer Heimatforscher: ältere und jüngere – Hobbyforscherinnen und -forschern gleichermaßen. Probieren Sie's einfach mal aus!
Welche Unterstützung benötigen Sie für Ihre Art von Heimatforschung? Schreiben Sie uns – eine Nachricht oder hier einen Kommentar.
Einige Beispiele:
- die 11. Jugendgeschichtstage im Sächsischen Landtag,
- die Dresdner Mahndepots,
- die Aktivitäten der "rührigen Wikipedianer aus Dresden und Umgebung",
- die digitale Sammlung historischer Tourenbücher und Landkarten für Radfahrer,
- die StadtGeschichtenBörse in Dresden-Löbtau,
- die Stolperstein-Vereine in Dresden, Chemnitz und Leipzig,
- oder die verschiedenen Open Street Map-Gemeinschaften, die bspw. historische und aktuelle Bahnstrecken, Bahnhöfe und andere Bauwerke erfassen.
Keine Heimat ohne Heimatforscher! Unsere Seriein dieser Woche: https://t.co/REiiVvzSjk
— MDR FIGARO (@mdrfigaro) 4. Januar 2016
Jens Fischer forscht über Gold- und Silberschmieden in Weißenfels. https://t.co/K7lL3W3UDX Teil 2 unserer Serie über #Heimatforscher.
— MDR FIGARO (@mdrfigaro) 5. Januar 2016
4 Comment(s)
Zeitungen digital
Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich mich über die Digitalisierung folgenden Wochenblattes aus Ihrem Bestand freuen:
- Die Leuchte, zugleich ein Wochenblatt für Taucha, Liebertwolkwitz, Brandis, Naunhof und die Umgegend dieser Orte 1849
- Wochenblatt und Anzeiger für Taucha, Brandis, Naunhof, Liebertwolkwitz und die Umgegend 1852
- Wochenblatt für Taucha, Brandis, Naunhof, Liebertwolkwitz und die Umgegend 1857-1859
Zeitungen digital
Wir digitalisieren zur Zeit in größerem Umfang gemeinfreie Zeitungen zwischen 1605 und 1930 in Kooperation mit anderen Bibliotheken und wollen schon bald die Ergebnisse freischalten. Leider wird es für den Zeitraum nach ca. 1930 schwierig angesichts des Urheberrechts (Gemeinfreiheit besteht erst 70 Jahre nach dem Tod eines Verfassers). Deshalb werden, so fürchte ich, viele historische Zeitungen des 20. Jajrhunderts noch lange in Magazinen schlummern und dürfen nicht von uns forschungsfreundlich digital zugänglich gemacht werden.
Wir tun aber so viel wir können und dürfen und sind deshalb froh, wenn wir die konkreten Bedarfe unserer NutzerInnen erfahren.
Ein Luxus wäre der komplette Digitalisat von DNN und SZ seit den Anfängen. ZEFYS der Staatsbibliothek Berlin hat drei Zeitungen der DDR als Digitalisat veröffentlicht - das für Lokalzeitungen aus DD / Sachsen wäre perfekt ... meint einer der rühriger Wikipedianer aus Dresden :-)
Was ich für meine heimatkundliche Forschung benötige:
Zum einen Zugriff auf Bibliotheks- und Archiv-Bestände, die allgemein schlecht zugänglich sind. Das sind deutschlandweit vor allem Lokal-Zeitungen und - außerhalb Sachsens - Adressbücher bzw. deren Digitalisate insbesondere von ländlichen Kreisen.
Es wäre schön, wenn Archive abseits ihrer Ordnungsstrukturen und Findbücher Einführungen in insbesondere personen- und ortsbezogene Archivalien anbieten könnten (Welche Bestände sind da, was ist von ihnen zu erwarten)