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Auftakt: Digitalisierung sorbischer Handschriften, Drucke und Fotos

Die wertvollen kulturhistorischen Bestände der Sorbischen Zentralbibliothek werden innerhalb des Landesdigitalisierungsprogramms für Wissenschaft und Kultur online zugänglich gemacht.

 

Foto: V. Festival der sorbischen Kultur in Bautzen. Sorbisches Kulturarchiv des Sorbischen Instituts e. V. Bautzen

 

40 Jahre lang gehörte das 1951 in Bautzen gegründete Sorbische Institut zur Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin (Ost). Seit 1992 firmiert die außeruniversitäre Forschungseinrichtung als eingetragener Verein und beschäftigt heute an den beiden Standorten Bautzen und Cottbus rund 25 feste Mitarbeiter, die sich der Erforschung der sorbischen Sprache sowie der Geschichte, Kultur und Identität des sorbischen Volkes in der Ober- und Niederlausitz widmen. Das Institut zielt mit seinen vielfältigen Projekten zugleich auf das Bewahren und die Entwicklung sorbischer kultureller Identität. Ihm angegliedert sind die Sorbische Zentralbibliothek und das Sorbische Kulturarchiv, die das Kulturerbe aus nahezu 500 Jahren sammeln und weitervermitteln.

 

Die Sorbische Zentralbibliothek in Bautzen besitzt 85% aller sorbischen Drucke und beheimatet in ihrer Gesamtheit eine kulturhistorisch herausragende Sammlung. Der Aufbau der Bestände erfolgte seit der Gründung der sorbischen wissenschaftlichen Gesellschaft Maćica Serbska im Jahr 1847. Heute eröffnet die Aufnahme der Bibliothek in das Landesdigitalisierungsprogramm sowohl der Wissenschaft wie auch der breiten Öffentlichkeit vielfältige Möglichkeiten für die Nutzung dieser historischen Bestände. Ein besonderes Interesse besteht seitens der slawistischen Linguistik an der Digitalisierung der Textkorpora des Ober- und Niedersorbischen. Diese sind eine unverzichtbare Voraussetzung für die zeitgemäße und wissenschaftlich fundierte Forschung auf allen Gebieten der sorabistischen Sprachwissenschaft und damit für die Realisierung der laufenden und geplanten sprachgeschichtlichen und lexikographischen Vorhaben. Sie stellen zugleich eine wertvolle Quelle für die kulturgeschichtliche Forschung dar.

 

Zudem werden in diesem Jahr die rund 4.000 Aufnahmen aus dem Fotoarchiv des Sorbischen Kultur- und Volksbildungsamtes Bautzen digitalisiert, die sowohl das sorbische Kulturleben der 1950er und 1960er Jahre als auch die spezifische Landes- und Volkskunde der sorbischen Lausitz wie Kirchen, Burgwälle, Denkmäler, Architektur, Landschaft und Trachten dokumentieren.

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