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Kulturgut braucht Schutz: Werden Sie Buchpate!

Am Nationalen Aktionstag für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts ruft die SLUB zu Buchpatenschaften auf.

Ob Handschriften, Musikalien, Drucke, Karten oder Bücher, die SLUB hütet zahlreiche wertvolle und bemerkenswerte Stücke - von Bachs h-Moll-Messe über Dürers Skizzenbuch bis hin zu Handschriften und Kompositionen von Richard Strauss.

Sie prägen die Identität der SLUB als Forschungs- und Landesbibliothek und sind Grundlage für die stetig wachsenden, online verfügbaren digitalen Sammlungen. Als Teil des sächsischen Gedächtnisses gilt es die Originale sorgsam zu pflegen und zu erhalten. Aufwendige Restaurierungen, klimatisierte Archivräume und säurefreie Schutzbehälter sorgen dafür, den wertvollen Bestand schriftlichen Kulturguts zu bewahren. Der damit verbundene finanzielle Aufwand ist immens und aus regulären Haushaltsmitteln allein nicht finanzierbar. Buchpaten können hier helfen, wichtiges Kulturgut zu retten und dringend notwendige Restaurierungsarbeiten umzusetzen.

Helfen Sie mit und werden Sie Buchpate! Sie können dazu beitragen, eine kostbare Handschrift, einen historischen Buchdruck zu restaurieren oder ganz einfach säurefreie Schutzbehälter zur Schonung der Originale stiften. Unter ausgewählten restaurierungsbedürftigen Werken befinden sich beispielsweise Handschriften und Kompositionen von Georg Philipp Telemann und Heinrich Schütz, eine Chronik des kursächsischen Kanzlers und Dichters David Peifer (1530-1602) oder historische Karten.

Detaillierte Informationen zu Buchpatenschaften und ausgewählten Objekten und Schätzen in unserem Buchmuseum helfen Ihnen bei der Auswahl. Wir freuen uns über Ihre Spende oder die Übernahme einer Buchpatenschaft.

Zehn Jahre nach dem erschütternden Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek weist die Sächsische Landesbibliothek – Staats und Universitätsbibliothek (SLUB) gemeinsam mit Bibliotheken und Archiven in ganz Deutschland auf die Bedeutung des Kulturgüterschutzes hin. Katastrophen wie das Hochwasser entlang der Elbe im Jahr 2002 haben gezeigt, wie wichtig es ist, Kulturgüter sicher aufzubewahren, um sie vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Im Jahre 2007 hatte die SLUB den „Nationalen Aktionstag Restaurierung und Digitalisierung“ ausgerichtet. Vier Jahre später konnten die Experten von 14 Dresdner Bibliotheken, Museen und Archiven den sogenannten Notfallverbund Dresden gründen, um Katastrophenfällen vorzubeugen und im Ernstfall gemeinsam mit der Dresdner Feuerwehr zu retten, was zu retten ist.

Zum 10. Jahrestag des Brandes der Herzogin Anna Amalia Bibliothek findet nun ein weiterer Nationaler Aktionstag statt. Dazu bieten die Klassik Stiftung Weimar und die „Allianz Schriftliches Kulturgut erhalten“ am Samstag, dem 30. August 2014, ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm: www.klassik-stiftung.de/ausstellungen-und-veranstaltungen.

Teaserbild: Bachs h-Moll-Messe

1 Comment(s)

  • Detlev Burghardt
    06.09.2014 07:12
    Kulturgut braucht Schutz: Werden Sie Buchpate!

    Ich meine, solche vernichtenden Brände wie in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek lassen sich nicht zu 100 % vermeiden. Aber sicher ließen sich derartige schlimme Ereignisse auf ein Mindestmaß verringern, wenn wir uns nicht vollständig auf Technik verlassen würden. Ich weiß selbst wie oft es durch technische Brandschutzmeldesysteme zu Fehlalarmen kommt, die irgendwann nerven und u.U. dann auch einmal nicht mehr ernstgenommen werden. (Ich will damit nirgendwo Schlamperei oder Fahrlässigkeit unterstellen!) Ich fände es gut, wenn man vor Ort im zu schützenden Objekt, außerhalb von Geschäfts- bzw. Öffnungszeiten, die Überwachungstechnik mit Wachpersonal verbindet bzw. ergänzt. Da kann im Ernstfall die Zeit vom Ereignisbeginn bis zum Ansprechen der Technik durch erste entscheidende und ggf. schadensverhütende bzw. -minimierende Maßnahmen überbrückt werden. Oder wenn die Löschzüge eintreffen, ist ein Mensch vor Ort schon im Bilde, was, wo genau und wie abläuft und wie am sichersten das Ereignis gestoppt werden kann. Ggf. sind die Zugangs- bzw. Brandbekämpfungswege bereits geöffnet. Es werden in jedem Falle wertvolle Minuten gespart. Und bei einem Fehlalarm kann der Sicherheitsmensch vor Ort zusammen mit dem eintreffenden Einsatzleiter das Objekt begehen und feststellen, daß tatsächlich kein Ereignis stattfindet (da würde ein Ortskundiger gemeinsam mit einem Ereignisspezialisten das Objekt begehen - und zu 99,9 % ein Schadensereignis ausschließen). Ein oder zwei Wachleute vor Ort kosten zwar Geld - aber das muß uns das uns anvertraute Kulturgut schon Wert sein!!
    Sicher habe ich jetzt irgend etwas vergessen - aber meine Zeilen sind keine wissenschaftliche Abhandlung sondern Gedanken eine Laien (auf diesem Gebiet). Ich bin mir aber sicher, daß Technik und Menschen gemeinsam solche Ereignisse sicherer verhindern als Mensch oder Technik allein! Und wenn wir uns allzu sehr auf die Technik verlassen ..... es kann auch mal der Strom ausfallen, da schweigt jeder Computer und jedes Brandmelde- oder Sicherheitssystem. Wir verlassen uns manchmal zu sehr auf Computer. (Auch eine "unterbrechungsfreie Stromversorgung" bzw. ein Notstromgerät können ausfallen oder nicht starten. Ein Mensch kann auch ohne Strom reagieren, rechnen und entscheiden!)
    Ohne Strom sind Computer dumme Blechkisten.

    Detlev Burghardt