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1.000 historische Adressbücher digital: Görlitz ist nun dabei

Das beliebte Portal der historischen Adressbücher wächst kontinuierlich. In diesem Monat ist uns ein weiterer Meilenstein gelungen, wir haben die Marke von 1.000 Bänden geknackt und dies obendrein mit den ersten Adressbüchern der Stadt Görlitz. Bisher fehlte uns die Stadt auf der Karte, da wir keinen Band besitzen.

Mit Hilfe der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften konnte diese Lücke nun gefüllt werden. Die ersten sieben Bände sind online, weitere folgen in den kommenden Wochen.

Mit dem Online-Zugang erschließen sich jetzt auch für Görlitz neue Potenziale für Familienforschung oder Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Wussten Sie beispielsweise, dass es in Görlitz seit 1896 eine Schokoladen- und Zuckerfabrik gibt, in der die Liebesperlen erfunden wurden?

Gegründet wurde sie von Rudolf Hoinkis, der als Erfinder der kleinen Zuckerkügelchen gilt. Sie überstand beide Weltkriege, die Zeit der DDR und ist noch heute in Familienbesitz. Wenn man weiter stöbert, stößt man auch auf die Görlitzer Aktien-Brauerei, heute Landskron-Brauerei. Oder im Band von 1913 auf den "Neubau des Warenhauses Louis Friedländer" an der Frauenkirche 5.

Einhundert Jahre später wartet es auf die Neueröffnung als Warenhaus, wurde zwischenzeitlich jedoch als Filmkulisse berühmt.


Auch persönliche Schicksale spiegeln sich in den Einträgen der Adressbücher wider. So findet sich im frühen 20. Jahrhundert der Eintrag zu Kommerzienrat Martin Ephraim, dem Besitzer einer Fabrik für Walzwerkprodukte und Mäzen der Görlitzer Museumsszene. Im letzten Adressbuch, dem von 1949, findet sich unter diesem Namen kein Eintrag mehr, Martin Ephraim starb im Konzentrationslager Theresienstadt. In der von ihm erbauten Villa in der Goethestr. 17 befindet sich heute eine Jugendherberge.

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