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Bürger machen Wissenschaft! Was braucht Citizen Science von der SLUB?

Citizen Science“ ist Bürgerwissenschaft und als solche ein wichtiges Thema für die SLUB. Aber warum überhaupt? Sie, unsere Nutzerinnen und Nutzer, schaffen Wissen!

Denn der Begriff Citizen Sciences „beschreibt einen Ansatz, bei dem wissenschaftliche Erkenntnisse von Personen, die nicht hauptberuflich in der fachzugehörigen Wissenschaft tätig sind, mit oder ohne Beteiligung von hauptamtlich Forschenden, gewonnen werden.“ (L. Pettibone u.a.: Citizen Science für alle. Eine Handreichung für Citizen Science-Beteiligte, S. 6).

 

 

Das heißt: Verfolgen Sie als Bibliotheksnutzer eine Forschungsfrage oder Recherche zu einem Thema, mit dem Sie nicht institutionell an die Universität oder eine andere forschende Einrichtung gebunden sind, zählt das zu diesem Bereich. Auch studierte Wissenschaftler können Bürgerwissenschaftler sein, wenn sie auf einem fachfremden Gebiet aktiv werden. Wie in der institutionellen Forschung gibt es in den Bürgerwissenschaften viele Communities, die unsere Angebote nutzen: Heimat- und Ahnenforscherinnen, Ornithologen, Entomologen, Wikipedia- und Regionalwiki-Autoren und viele mehr. Zwei Beispiele: Freiwillige stellen auf dem Wikipedia-Schwesterprojekt Wikisource Digitalisate von historischer Forschungsliteratur ein, die die SLUB angefertigt hat, und ergänzen in Handarbeit den Volltext. So wurden z. B. mehrere Bände des "Albums der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen" bearbeitet. Der Link auf den Volltext wird dann in unsere Datenbanken eingepflegt. Im Virtuellen Kartenforum 2.0 können Freiwillige historische Karten aus Sachsen georeferenzieren.

 

Video: Georeferenzierung im Virtuellen Kartenforum 2.0

 

Wir unterstützen Sie bei Ihren Forschungsfragen – mit der Bereitstellung von Literatur (gedruckt und digital), mit Datenbanken wie den Historischen Adressbüchern oder der Sächsischen Bibliografie, mit Auskünften, Beratung, Recherchekursen, Angeboten für die Literaturverwaltung und bei elektronischen Publikationen mit dem sächsischen Dokumenten- und Publikationsserver Qucosa. Sind Sie mit diesen Angeboten zufrieden? Wo brauchen Sie mehr (oder andere) Unterstützung? Welche Wünsche haben Sie an die SLUB, um Ihrer Tätigkeit als Bürgerwissenschaftler besser nachgehen zu können? Wir freuen uns auf Ihre Antworten – hier im Blog als Kommentar, über unseren Twitterkanal oder per Mail an sachsen@slub-dresden.de.

 

Mehr zum Thema:
Martin Munke (2018). Citizen Science/Bürgerwissenschaften. Projekte, Probleme, Perspektiven (am Beispiel Sachsen).

5 Comment(s)

  • arbitrium
    26.06.2018 19:06

    Inwiefern bewerten Sie die Tatsache, dass die auf Wikisource liegenden Reproduktionen als "Public Domain" gekennzeichnet wurden, während ihre Nutzungsbestimmungen für die Weiternutzung ihrer Digitalisate eine damit nicht kompatible Lizenz CC-BY-SA 4.0 vorschreiben.

    Muss man da als Nachnutzer der bearbeiteten Wikisource-Dateien mit einer Abmahnung ihrerseits rechnen?

    • Simone Georgi
      29.06.2018 08:38
      Freie Lizenz

      Hallo arbitrium, die Lizenz CC-BY-SA 4.0 erlaubt die freie Weiterverwendung der Digitalisate. Auch kommerzielle Nutzung und Bearbeitung sind erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Wir wünschen uns die Namensnennung, die Benennung der Quelle gehört ja auch zu den Regeln des guten wissenschaftlichen Arbeitens. Eine Weitergabe unter gleichen Bedingungen fördert die Verbreitung von Wissen und sichert den offenen Zugang zu den Digitalisaten und daraus entstehenden Bearbeitungen. VG

      • arbitrium
        30.06.2018 11:45

        Vielen Dank für Ihre Antwort Frau Georgi.
        Sie gehen leider überhaupt nicht auf die Problemstellung ein.

        Unabhängig davon, ob es die Regeln wissenschaftl. Arbeitens berührt oder nicht, ist die vorgenommene Lizenzierung nicht kompatibel mit der von wikipedia vertretenen Linie, dass Reproduktionen gemeinfreier Vorlagen auch gemeinfrei sind (dort vergleichbar als "public domain" betitelt).

        Aus Letzterem ergibt sich eben keine Pflicht auf die Quelle oder den Ersteller der Kopien zu verweisen.
        Das die CC-BY-SA 4.0 Lizenz eine ziemlich freie Verwendung zulässt, ist klar. Aber eben nur unter bestimmten (zwei) Voraussetzungen. Public Domain/Gemeinfreiheit beinhaltet eben nicht diese Pflichten.

        Von daher bestehen hier eben (rechtliche) Unsicherheiten, wenn man bei der Nachnutzung der auf wikisource hinterlegten Dateien nicht die (berechtigte?) Sorgfalt an den Tag legt und die Nutzungsbestimmungen der Quelle (SLUB) recherchiert.

        Das heißt nicht, dass Ich mir wünsche, dass die SLUB jetzt dem/den Uploader(n)/Benutzer(n) der Dateien "auf die Pelle rückt", sondern eben ihre "Lizenzierung" überprüfen sollte.

        D.h. unter Berücksichtigung der bekannten Argumentation von wikipedia & Co. bezüglich originalgetreuer Reproduktionen gemeinfreier, zweidimensionaler Vorlagen.

        • Simone Georgi
          06.07.2018 15:23

          Hallo arbitrium, die Lizenzierung von Digitalisaten ist kontinuierlich in der Diskussion, es gibt durchaus unterschiedliche Ansichten. Wir haben uns aktuell für diese Lizenz entschieden und wollen natürlich, dass sie von Nutzerinnen und Nutzern eingehalten wird. Wir wollen dabei jedoch niemandem "auf die Pelle" rücken, der mit den Daten arbeitet und forscht.

  • Jens Bemme (SLUB)
    24.06.2018 07:29
    @CitizenScience: Beispiel "Ernst Möbius"

    "Was braucht Citizen Science?" Eine Antwort lautet möglicherweise: Mehr offene Forschungsfragen, die Neugier wecken! Und: Werkzeug für kollaboratives Arbeiten.

    Vor einer Woche wurden wir auf den Dresdner Schmetterlingsforscher Ernst Möbius aufmerksam gemacht. Seine Schriften gibt es auch in der SLUB. Die Frage war, wieviel über Ernst Möbius herauszufinden wäre! Im Stadtwiki Dresden entstand seitdem ein beeindruckendes Puzzel seines Lebens: http://www.stadtwikidd.de/wiki/Ernst_M%C3%B6bius. Jeder kann mitforschen. Wer findet noch ein Bild von ihm?