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Der Fotograf Paul Wolff – Eine Ausstellung im Landesamt für Denkmalpflege

Die Jahresausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen im Ständehaus ist dem Dresdner Fotografen Paul Wolff gewidmet. Die Deutsche Fotothek, die über 500 Negative von ihm besitzt, ist mit Leihgaben dabei. Nach Corona-bedingter Schließung ist die Ausstellung nun wieder bei freiem Eintritt geöffnet.

Paul Wolff: Pretiosensaal im Grünen Gewölbe, Residenzschloss Dresden, 1930–1932, Originalglasnegativ, Eigentümer: Deutsche Fotothek / SLUB Dresden

Paul Wolff: Pretiosensaal im Grünen Gewölbe, Residenzschloss Dresden, 1930–1932, Originalglasnegativ, Eigentümer: Deutsche Fotothek / SLUB Dresden

Ein Mann im Badeanzug im Moritzburger Mittelteich posierend, die Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig als architektonischer Solitär oder die Türme der Dresdner Sophienkirche vom Kronentor des Zwingers aus gesehen: Die Jahresausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen im Ständehaus ist dem Dresdner Fotografen Paul Wolff (1876 Hermsdorf/Schlesien, heute Sobieszów – 1947 Dresden) gewidmet, dessen Nachlass einer der Bedeutendsten der dortigen Bildsammlung ist. 

Die Deutsche Fotothek ist mit Leihgaben an dieser Ausstellung beteiligt, besitzt sie doch selbst über 500 Negative des Fotografen, der oft mit seinem berühmten Namensvetter aus Frankfurt am Main verwechselt wird. Der Dresdner Paul Wolff, den es mit seinem spezifischen Profil als „Lichtbildner“ in der Ausstellung zu entdecken gilt, fotografierte schwerpunktmäßig in Sachsen, Thüringen und Hessen mit einer regional-touristischen Ausrichtung. Über 70 Veröffentlichungen zeugen von seiner regen publizistischen Tätigkeit. In den 1920er Jahren brachte Wolff zahlreiche Bildbände heraus und bediente den Reisemarkt mit Ansichtskarten. Daneben war er mit der Herstellung von Mappenwerken mit Kunstreproduktionen im Kupfertiefdruck nach eigenen Aufnahmen erfolgreich und durfte zeitweise exklusiv im Grünen Gewölbe im Dresdner Residenzschloss fotografieren.

Die Ausstellung gibt mit Architekturaufnahmen, Stadtansichten, Szenen ländlichen Lebens, mit durch die Industrialisierung transformierten Landschaften oder den Bauten der Wettiner Einblick in sein Schaffen. Die Kooperation des Landesamts für Denkmalpflege und Deutscher Fotothek wird mit der weiteren digitalen Erschließung und Präsentation des Bestands derzeit im Rahmen des Landesdigitalisierungsprogramms für Wissenschaft und Kultur des Freistaates Sachsen fortgesetzt.

Nach Corona-bedingter Schließung ist die Ausstellung im Ständehaus Dresden (Schlossplatz 1, Erdgeschoss) nun wieder geöffnet und wird bis zum 22. Juli 2022 zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.

Zur Ausstellung ist eine umfangreiche Broschüre mit rund 100 Abbildungen erschienen, die bereits in zweiter Auflage vorliegt und hier heruntergeladen oder, wie auch eine Postkartenreihe mit neun Motiven, kostenlos bestellt werden kann.

Aktuelle Informationen zur Ausstellung

Eindrucksvoller virtueller Rundgang durch die Ausstellung

Bestände von Paul Wolff in der Deutschen Fotothek

Publikationen von Paul Wolff auf arthistoricum.net​​​​​​​

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