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Kosmos Kunst – Zeitgenössische Installation zum Maya-Codex an der SLUB

Eine mehrteilige multimediale Ausstellung der libanesischen Künstlerin Caroline Tabet wird in der SLUB sowie in der Robotron-Kantine gezeigt. Eröffnungswochenende ab Freitag, 23.9.2022 um 18 Uhr in der Robotron-Kantine

Ausschnitt aus Caroline Tabet: The Indeterminate Space of a Constellation, Collage für die MagicBox der SLUB Dresden 2022 // (c) Caroline Tabet 2022

Ausschnitt aus Caroline Tabet: The Indeterminate Space of a Constellation, Collage für die MagicBox der SLUB Dresden 2022 // (c) Caroline Tabet 2022

Die SLUB ist Teil einer Ausstellung zeitgenössischer Kunst aus Deutschland, Polen, Bosnien, Argentinien und dem Libanon, die dieses Wochenende in der Robotron-Kantine eröffnet wird. Das grenzüberschreitende Gesamtprojekt steht unter dem Titel NORDOST SÜDWEST. Ausgehend von den Himmelsrichtungen als älteste Orientierungsmarken der Menschheit wollen die KünstlerInnen aktuelle kulturelle und politische Bezugssysteme betrachten, traumatische Erfahrungen von Krieg, Genozid, Migration und politischem Umbruch verarbeiten und Lösungsstrategien für ein konstruktives Zusammenleben suchen. Dass die Ausstellung viele Orte miteinander verbindet, ist insofern Teil des Programms. Workshops und weitere Veranstaltungen sollen an verschiedenen Standorten in Dresden sowie auch in den Heimatorten der KünstlerInnen stattfinden.

Bei uns in der SLUB werden Teile der Installation The Indeterminate Space of a Constellation (~Der unbestimmte Raum einer Konstellation) gezeigt, die aus der Arbeit der libanesischen Foto- und Papierkünstlerin Caroline Tabet stammen. Die vielschichtigen Kunstwerke verbinden die traumatischen Erlebnisse von Krieg und Zerstörung in Beirut und Dresden mit zahlreichen weiteren Bildmaterialien, darunter auch mehreren Seiten aus dem Dresdner Maya-Codex, und mit Himmelskarten.

Der Codex Dresdensis ist eine von nur vier erhaltenen Handschriften der Maya und wird in der Schatzkammer der SLUB aufbewahrt und gezeigt. Die darin niedergelegten astronomischen und kosmologischen Studien der Maya sowie die sichtbaren Wasserschäden, die infolge der Kriegsereignisse 1945 an diesem einzigartigen Objekt entstanden sind, haben Caroline Tabet inspiriert, Seiten daraus in Verbindung mit weiteren Bildern aus Dresden und Beirut zu zeigen, darunter Erinnerungen an die Zeit vor dem Libanonkrieg 1975 und vor der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut 2020.

Mit der Kunst verwoben sind Himmelskarten, die die kosmischen Konstellationen zum Zeitpunkt der jeweiligen Ereignisse zeigen, sowie astronomische Handschriften in arabischer Sprache, Fotografien von Pflanzen, Landschaften und Objekten, die miteinander in Dialog treten. Ein wiederkehrendes Element ist beispielsweise das Medusenhaupt vom Schillerdenkmal am Jorge-Gomondai-Platz. Gezeigt werden die mit speziellen Verfahren unter anderem auf Reispapier gedruckten Arbeiten im oberen Foyer der Zentralbibliothek vor dem Eingang zum Klemperer-Saal sowie im Hauptfoyer rechts in der MagicBox, einer multimedialen Präsentationsplattform.

Das transnationale Projekt wird vom Kunsthaus Dresden mit zahlreichen weiteren Partnerinstitutionen realisiert und von der Kulturstiftung des Bundes, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Ostsächsischen Sparkasse Dresden gefördert. Die zentrale Eröffnung findet in der Robotron-Kantine am 23.09.2022 um 18 Uhr statt. Weitere Veranstaltungen finden am Samstag an verschiedenen Orten statt, darunter um 18 Uhr eine Führung durch die Ausstellung in der Robotron-Kantine.  Caroline Tabets Installation The Indeterminate Space of a Constellation ist in der SLUB zu den Öffnungszeiten der Zentralbibliothek frei zugänglich. 

Das Programm des Eröffnungswochenendes findet sich unter https://slubdd.de/kunsthaus.
Weitere Informationen zum Projekt auch unter https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/bild_und_raum/detail/nordost_suedwest.html

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