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Vermessung der Bücherwelt. Dresdner Beitrag zum Verzeichnis der deutschen Drucke des 17. Jahrhunderts (VD 17) abgeschlossen

Vor kurzem haben wir unsere systematische Mitarbeit am "Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts" (VD 17) abgeschlossen. In einer modernen Datenbank mit hoher Recherchequalität sind inzwischen 270.000 Drucke mit über 640.000 Exemplaren aus diesem Jahrhundert erfasst. Mit 78.000 Exemplaren, darunter rund über 17.000 Drucken mit Alleinbesitz, war die SLUB eine der größten Zulieferer.

 

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Projektseite und demnächst in unserem Bibliotheksmagazin BIS. Die VD 17-Datenbank finden Sie hier.

 

Nach den Verzeichnissen für das 16. (rd. 100.000 Drucke) und 17. Jahrhundert wollen die großen deutschen Bibliotheken nun auch das 18. Jahrhundert gemeinsam angehen. Besondere Herausforderungen ergeben sich hier aus der deutlich größeren Titelmenge und dem Anspruch, nicht nur ausführliche Titelbeschreibungen herzustellen, sondern auch alle Drucke komplett zu digitalisieren. Gegenüber dem 17. Jh. verdoppelte sich die Druckproduktion im 18. Jh. noch einmal. Gerechnet wird demnach mit mindestens 600.000 Drucken; und während in den früheren Projekten nur exemplarische Seiten digitalisiert wurden, geht es nun um eine vollständige digitale Bibliothek des 18. Jahrhundert.

 

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat vor diesem Hintergrund fünf Bibliotheken Pilotprojekte zu einem VD 18 bewilligt, darunter auch der SLUB. Das VD 17 bildet mithin ein wichtiges Etappenziel, die Vermessung und Sichtbarmachung der vormodernen Bücherwelt geht aber weiter ...

3 Kommentar(e)

  • Kristina Lippold (SLUB)
    18.09.2009 07:07
    VD 18 Koordinierte Digitalisierung 2

    Hallo René,

    wir haben mal einen Vergleich zwischen dem SLUB-Exemplar des "historischen Schauplatzes ..." und den Online-Digitalisaten durchgeführt. Auch unser Exemplar hat eine verhältnismäßig schlechte Papier- und Druckqualität, die das Scannen stellenweise zur Herausforderung werden lassen. Auf eine erneute Digitalisierung würde ich verzichten - das Digitalisat, welches vom Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek verlinkt ist (http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10019111-7) ist auch bei einer weiteren Digitalisierung qualitativ nicht zu verbessern. Und die Texterkennung bei diesen Drucken ist noch immer nicht über die Kinderschuhe hinausgewachsen, leider ...

  • Achim Bonte (SLUB)
    04.09.2009 18:12
    @ VD 18. Koordinierte Digitalisierung

    Hallo René,

    danke! Im Rahmen des kooperativen Projekts VD 18 achten wir tatsächlich darauf, dass Werke nicht mehrfach digitalisiert werden. Immerhin liegen ja Hundertausende von Büchern vor uns. Jedoch lässt die Grundregel durchaus Ausnahmen, zumal wenn es sich - wie im beschriebenen Fall - um ein Saxonicum handelt. Wir werden Ihren Fall prüfen ...

  • René
    04.09.2009 14:59
    Gratulation

    Gratulation zum Abschluss des VD17-Projektes.

    Zum VD18-Projekt wüsste ich gern, ob mehrfach vorhandene Werke auch mehrfach digitalisiert werden.

    Konkret geht es mir um Salomon Gottlob Frentzels Buch "Historischer Schau-Platz oder Chronik und Beschreibung der ... Stadt und Herrschaft Hoyerswerda", das 1744 erschien und für einige der in der Standesherrschaft Hoyerswerda gelegenen sorbischen Bauerndörfer eine Erstbeschreibung darstellt.

    Ein in der BSB vorhandenes Exemplar wurde durch Google digitalisiert (http://books.google.de/books?id=pG4AAAAAcAAJ), jedoch ist die Quaität dermaßen schlecht, dass selbst der menschliche Leser auf vielen Seiten verzweifelt und ein OCR nur Zeichenmüll liefert. Die Option, rund 100 Euro aus der eigenen Tasche dafür auszugeben, dass ein bereits digitalisiertes Buch nochmals digitalisiert wird, empfinde ich persönlich als nicht sehr prickelnd. Kann ich also darauf hoffen, dass das Buch in absehbarer Zeit über das VD18-Budget in guter Qualität verfügbar wird, oder muss ich in den sauren Apfel beissen?