Das gilt heute, mehr denn je, auch für öffentlich finanzierte Bibliotheken; zumal für die SLUB, die in den letzten Jahren rund 25% ihrer Personalstellen abbauen musste. Nachdem in diesen Tagen die endgültige Fassung der Deutschen Bibliotheksstatistik veröffentlicht worden ist, wollen wir´s deshalb hier ´mal wieder tun: Mit Stolz, aber auch durchaus mit Sorge ob unserer dramatisch schwindenden Personalausstattung.
Die Deutsche Bibliotheksstatistik (DBS) enthält alle wichtigen Kennzahlen der Bibliotheken. Unter den 236 beteiligten wissenschaftlichen Universal- und Hochschulbibliotheken, darunter alle bedeutenden Landes- und Universitätsbibliotheken, war die SLUB 2008 wie folgt platziert:
- Buchzugang: Platz 1 (abgesehen von der Deutschen Nationalbibliothek, die 429.064 Pflichtexemplare einsammelte)
- Neuzugang Lehrbuchsammlung: Platz 4
- Entleihungen: Platz 1 (abgesehen von der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, die mit einer Kinder- und Jugendbuchabteilung u.a. auch gleichzeitig als größte Öffentliche Bibliothek Berlins fungiert)
- Entleihungen Lehrbuchsammlung: Platz 2 (hinter der UB Freiburg, die für ihre Lehrbücher die Leihfrist auf 14 Tage verkürzt hat)
- Zahl der aktiven Benutzer: Platz 6
- Öffnungstage im Jahr: Platz 42.
Da sich der letzte Wert bereits im Berichtsjahr abzeichnete und uns natürlich nicht zufriedenstellt, haben wir mit der Einführung der regulären Sonntagsöffnung im Januar 2009 reagiert. 2009 wird damit auch hier eine bessere Platzierung erreicht werden.
Mit den genannten Kennzahlen bietet die SLUB der Technischen Universität und dem Wissenschaftsstandort Dresden exzellente Rahmenbedingungen und ist sie unzweifelhaft eine der wichtigsten kulturellen Leuchttürme für den Freistaat Sachsen. Bei einem kontinuierlichen Stellenabbau und einem daraus resultierenden Altersdurchschnitt von nunmehr fast 50 Jahren arbeiten die Beschäftigten jedoch inzwischen am Limit. Wünschen und helfen Sie uns, dass die notwendigen haushalts- und wissenschaftspolitischen Debatten diesen Tatsachen hinreichend Rechnung tragen. Weitere Fakten und Hintergrundinformationen zum letzten Jahr finden Sie auch in unserem Geschäftsbericht.
3 Kommentar(e)
Wunschdenken?
Hallo Lieber Herr Bonte,
sicherlich kämpfen Sie an allen Orten für eine bessere Ausstattung, Arbeitsplätze usw. usw.
Nicht nur ich, sondern auch viele andere Benutzer der SLUB würden uns einen weiteren Stellenabbau nicht wünschen. Sehr oft merkt man den Stress an den Ausleihtheken und im Haus. Daher ein großer Respekt an Ihre Kollegen an den Theken und Infopunkten für die immer gute Auskunft gegenüber uns Benutzern.
Hoffen wir alle, dass die neue Regierung in Sachsen etwas sinnvolles bringen wird...
@SLUB-Platzierung bei Bibliotheksöffnungszeiten
Hallo Ralf Lippold,
Platz 42 belegte die SLUB 2008 bei den ÖffnungsTAGEN. Hinsichtlich der regulären WochenöffnungsSTUNDEN waren wir mit unserer Öffnungszeit von 96 Wochenstunden bereits deutlich besser dran (Platz 28). Wie schon gesagt, wird uns die reguläre Sonntagsöffnung seit Januar 2009 in der Statistik deutlich voranbringen.
Dass es anderenorts immer mehr 7-Tage und 24-Stunden-Bibliotheken gibt, ist übrigens vor allem auf zusätzliche Einnahmen aus Studiengebühren zurückzuführen. Die werden nicht zuletzt in mehr Lehrbücher, großzügigere Öffnungszeiten u.ä. investiert. Das soll keineswegs ein Plädoyer für Studiengebühren sein. Man sollte nur wissen, dass man in Ländern ohne Studiengebühren entsprechendes Geld aus anderen Quellen bekommen muss, wenn die Gebührenfreiheit längerfristig nicht zum Standortnachteil geraten soll.
SLUB - Inspiration für neue Ideen
....und auch für eigene Entwicklung. Das Fundament ist gelegt, nun gilt es dies durch neue Angebote und innovative Formen der Wissenskreirung und -nutzen zu füllen und zu beleben.
Platz 42 auf der Öffnungsskala kann ich nicht glauben - welche Bibo macht schon in Deutschland bis 24 Uhr auf und dann noch am Sonntag (und das seit Jahren;-))?
Ich freue mich aktiv auch in Zukunft dabei zu sein, gerne auch als Facilitator für neue Ideen.
Grüße aus der Neustadt
Ralf Lippold