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Bildung und Bibliotheken. Was bringt der nächste Landeshaushalt?
In den letzten Wochen wurden wir wiederholt gefragt, was die SLUB und die sächsischen Hochschulbibliotheken vom Doppelhaushalt 2011/2012 zu erwarten haben. Endgültiges lässt sich dazu erst sagen, wenn der am 2. September eingebrachte Regierungsentwurf im Sächsischen Landtag verhandelt worden ist.
Wenn man die Pressemitteilungen der letzten Wochen zugrunde legt, scheint Sorge kaum angebracht. Nach der am 7. September veröffentlichten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2010" wird weltweit massiv in Bildung investiert. Entsprechend gibt auch die deutsche Bundesregierung den Investitionen in Bildung und Forschung "höchste Priorität" und hat der Fachetat des Bundes mit 11,6 Mrd. € einen neuen Rekordstand erreicht. Gleichwohl droht Deutschland im globalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren. Wie die Hochschulrektorenkonferenz mit Blick auf die jüngsten Statistiken mahnt, hält zwar die Expansion des Hochschulbereichs trotz wirtschaftlicher Krise an, doch bleibt sie international hinter dem Durchschnitt zurück. Speziell die für die Bildungs- und Wissenschaftsentwicklung besonders wichtigen Landeshaushalte tragen hier eine hohe Verantwortung: ("Die OECD-Studie sollte den Ländern zu denken geben!"). Wie die Bundesregierung hat sich die Sächsische Staatsregierung trotz schwieriger Finanzlage bereits ausdrücklich zu Bildung und Wissenschaft bekannt. In einer Regierungserklärung betonte Finanzminister Unland Anfang September, die Ausgaben des Landes für Bildung, Forschung und Entwicklung blieben weitgehend unverändert auf hohem Niveau und erreichten ein Drittel der Gesamtausgaben. Eine vitale Wissenschaftslandschaft soll demnach weiter zum Markenkern sächsischer Landespolitik zählen.
Was das im Einzelnen bedeutet, wird sich in den nächsten Wochen erweisen. Dass Bibliotheken und Bildung ein Begriffspaar bilden und Wissenschaft nicht ohne ausreichende Investitionen in Bücher, Zeitschriften und digitale Medien florieren kann, ist allgemein unumstritten. Konkret muss es deshalb zum Beispiel darum gehen, die Erwerbungsmittel der sächsischen Universitäts- und Fachhochschulbibliotheken zumindest auf dem gegenwärtigen Stand zu stabilisieren. Wir halten Sie informiert und freuen uns über Ihre Unterstützung. Nähere Informationen zu Zielen und Ausstattung der sächsischen Hochschulbibliotheken finden Sie im 2008 veröffentlichten Struktur- und Entwicklungsplan "Bibliothekssystem Sachsen" (online via Qucosa).
2 Comment(s)
@Etatbedarf der sächsischen Hochschulbibliotheken
Hallo Sam,
der notwendige Erwerbungsetat wird nach einem breit anerkannten Bedarfsbemessungsmodell errechnet und beträgt für die sächsischen Hochschulbibliotheken (das sind v.a. die SLUB, die Universitätsbibliotheken Leipzig, Chemnitz und Freiberg sowie fünf Fachhochschulbibliotheken) rd. 19 Mio. € pro Jahr. S. das erwähnte Grundsatzpapier "Bibliothekssystem Sachsen". Die SLUB allein konnte aus Landesmitteln, Fördermitteln und eigenen Einnahmen in den letzten Jahren insgesamt jeweils rd. 8 Mio. € zur Beschaffung neuer Medien einsetzen. S. die publizierten Geschäftsberichte, die auch online verfügbar sind.
Wieviel Geld?
Hallo, welcher Gesamtbetrag ist für neue Medien nötig?