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Stiller versus lebendiger Ort. Gedanken zum "Tag gegen Lärm"

Wie inzwischen fast jeder Tag des Jahres unter einem bestimmten Motto steht, war vorgestern der "International noise awareness day", zu deutsch: "Der Tag gegen Lärm". Spiegel online hat aus diesem Anlass den nach eigenen Worten "stillsten Ort Hamburgs" besucht, die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Den daraus entstandenen Text wollen wir Ihnen empfehlen. Ein herzlicher Gruß und Dank an die lieben KollegInnen in Hamburg, durch deren Blog wir auf die schöne Geschichte aufmerksam wurden.

Die Sache klingt lustig, ist aber eigentlich ernst. Wo findet man, zumal im öffentlichen Raum, heute noch Ruhe, kann ganz bei sich sein, ohne Hintergrundmusik, Verkehrslärm, Handygebimmel? Vielleicht in der Kirche (außerhalb von Gottesdiensten), in einsamen Parks - und eben in der Bibliothek. Regelmäßige LeserInnen wissen freilich, dass auch der Anspruch an die Bibliothek als Ort der Ruhe und Konzentration längst nicht mehr konkurrenzlos ist. Siehe unser Post aus der letzten Prüfungszeit: "Knistern, wispern, klappern". Wir haben anzuerkennen, schrieben wir damals, dass die SLUB für verschiedene Interessengruppen Heimat ist und sein muss. Jene, die möglichst geräuscharm arbeiten wollen (auch ohne SLUB-Bücher), sollen genauso zu Ihrem Recht kommen wie solche, die sich in Arbeitsgruppenräumen oder im Eingangsbereich der Bibliothek kennenlernen und austauschen möchten.

Wir meinen, dass wir durch die unterschiedlich gewidmeten Zonen den Zielkonkflikt der Bibliotheksideale "lebendiger Kommunikationsort" versus "ruhige Arbeitsstätte" derzeit bestmöglich gelöst haben. Während Sie im zentralen Lesesaal der Zentralbibliothek in der Regel die Stecknadel fallen hören, herrscht im Forum mit zeitweise weit über hundert Menschen in Kleingruppen meist ein ganz anderer Charakter. Der "Tag gegen Lärm" gibt Gelegenheit, wieder einmal explizit nachzufragen und Sie um Vorschläge zu bitten. Wie würden Sie den Interessenkonflikt weiter regulieren? Wo gibt es Lärmquellen, die wir vielleicht abstellen können? Gelegentlich weisen Sie uns ja auch hier im Blog schon auf derlei hin (falsch eingestellte Türschließer, piepende Parkplatzschranke, Stöckelschuhe ...) und wir sind nach Kräften bemüht, solchen Details nachzugehen. Auf die Schuhmode und individuelles Gehverhalten haben wir aber zum Beispiel gar keinen Einfluss.

Gestern war übrigens der Welttag des geistigen Eigentums, heute ist der Welttag des Designs. Mit unserem Sondersammelgebiet Fotografie, Industriedesign und Gebrauchsgrafik hätten wir auch dazu etwas zu sagen.

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