SLUBlog
Genug GeSTADTRADELt?
In Dresden wurde vom 17.06. bis 07.07.2013 wieder geSTADTRADELt. Die SLUB beteiligte sich zum zweiten Mal mit einem Team an dieser Aktion des Klima-Bündnis.
Seit Dienstag liegt nun das offizielle Endergebnis vor.
Die 37 Radler im Team SLUB platzierten sich mit 7295 km auf Rang 36. Mit über 4400 anderen Dresdner Radlerinnen und Radlern fuhren wir sagenhafte 1.044.142 km ein! Das Ziel die Millionenmarke zu knacken, ist geschafft.
Dresden belegt mit diesem Ergebnis derzeit den Spitzenplatz. Bis 30. September läuft die Aktion noch bundesweit. Bleibt zu hoffen, dass uns niemand mehr einholt.
Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an alle, die sich im Team SLUB Dresden an dieser Aktion beteiligt haben.
4 Comment(s)
Motoren gehören auf den Prüfstand.
Die Aktion zeigt doch eins sehr deutlich: TU Dresden Und SLUB sind Orte, die man in der Regel gut mit dem Fahrrad erreicht.
Bislang ist der TU-Campus doch an vielen Stellen ein wilder Parkplatz! Ich würde mir da eine selbstbewusstere Universität wünschen mit einem vitalen Campus. Motoren gehören in einer TU auf den Prüfstand. ;)
Andere Interpretation
Als Teil des Koordinationsteams STADTRADELN in Dresden will ich diesen Kommentar nicht unbeantwortet stehen lassen. Ich möchte damit keine Diskussion lostreten, sondern nur meine persönliche Sicht darlegen.
Als jemand, der selbst viel Rad fährt, bin ich auch oft frustriert und wünsche mir viele Verbesserungen. Dennoch sehe ich die Situation nicht ganz so schwarz und möchte vor allem das STADTRADELN von der Kritik ausnehmen.
Der Wettbewerb an sich zielt darauf ab, das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel in den Fokus zu rücken. Es soll ein kleiner Baustein für ein positives Image des Radelns sein. Mehr kann und soll es nicht leisten.
Zurückweisen muss ich den Vorwurf, als Teilnehmer/in am STADTRADELN würde man denjenigen, die sich für bessere Radverkehrsbedingungen in Dresden einsetzen, einen "Schlag ins Gesicht" versetzen. Da wird aus einer individuellen Interpretation gleich sehr starker Tobak. Was wohl der ADFC davon hält, der die Teilnahme Dresdens ursprünglich angeregt hatte?
Die rege Beteiligung in Dresden interpretiere ich nicht unbedingt als Lokalpatriotismus (ich weiß auch von keiner nennenswerten Unterstützung durch Unternehmen), sondern als Reaktion auf die Unzufriedenheit der Radler/innen in Dresden. Die starke Teilnahme soll meiner Ansicht nach zeigen: "Wir sind da! Wir sind viele! Tut was für uns!" Das ist natürlich nur meine Interpretation, ich habe nicht über 4000 Leute gefragt.
Die Gefahr einer Fehldeutung im Sinne von "Dann geht's den Radlern in Dresden ja anscheinend bestens." ist zum Glück bisher nicht aufgetaucht. Die Politik scheint das schon richtig verstanden zu haben und äußert sich entsprechend (bzw. gar nicht). Als Begründung "gegen verstärkte Bemühungen um fahrradfreundliche Bedingungen auf Dresdens Straßen" wurde es jedenfalls meines Wissens nie verwendet.
Ein kleiner Lichtblick zum Schluss: Im Fahrradklimatest 2012 des ADFC hat sich die Einschätzung der Dresdner Radler/innen gegenüber 2005 geringfügig verbessert, während sie bei fast allen anderen Städten schlechter wurde. Und der Radverkehrsanteil in Dresden steigt weiter. Es ist also offensichtlich nicht so, dass es "kaum möglich [ist], das Fahrrad als vollwertiges Verkehrsmittel [...] zu nutzen."
Verbesserungen sind möglich und nötig, aber die werden durch die Erfolge beim STADTRADELN nur unterstützt, nicht behindert.
Dummfug
Der "Spitzenplatz" Dresdens beim Stadtradeln belegt lediglich den Lokalpatriotismus der Dresdner und -innen sowie die Bereitschaft der Dresdner Unternehmen, Ressourcen aufzuwenden, um diesen Lokalpatriotismus ordentlich anzuheizen.
Tatsächlich ist die persönliche und institutionelle Teilnahme an dieser Aktion ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich dafür einsetzen, dass Dresden fahrradfreundlicher wird.
Es ist aktuell in Dresden kaum möglich, das Fahrrad als vollwertiges Verkehrsmittel (und nicht nur als Fitnessgerät am Wochenende) zu nutzen. Radwege existieren nicht (Leipziger Straße), sind zu schmal (Glacisstraße) oder enden spontan im Nichts (Königsbrücker Straße stadteinwärts). Die direkte Folge sind Radfahrer, die sich irgendwie ihren Weg suchen, und Autofahrer, die genervt sind, weil sich Radler in "ihrem" Bereich aufhalten. Die aufgeheizte Stimmung auf den Straßen steht in einem krassen Missverhältnis zur eigentlichen Gelassenheit der Dresdner.
Der "Sieg" Dresdens beim Stadtradeln, der unter anderem auch dadurch zustande kommt, dass die Konkurrenz eher gering ist, weil – ein Blick auf die Liste der teilnehmenden Kommunen zeigt es – Städte wie Berlin, Münster und Oldenburg sich heraushalten, liefert unseren Lokalpolitikern ein Argument gegen verstärkte Bemühungen um fahrradfreundliche Bedingungen auf Dresdens Straßen. Und das kann doch kaum die Intention derer sein, die an der Aktion teilnehmen!
Interessanter Kommentar
Ich habe mich auch ohne großartig darüber nachzudenken an der Aktion beteiligt (Kollege hat mich geworben). Im Nachhinein frage ich mich aber wie Julia, ob es aus den o.g. Gründen überhaupt sinnvoll war....