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Erleichterte Suche nach historischen Tonaufnahmen bald möglich!

Seit vergangenem Monat gibt es einen neuen Typ in der Gemeinsamen Normdatei GND: Normdaten für historische Tonaufnahmen. In dem DFG-geförderten Projekt Standardisierung von Erschließungsdaten digitalisierter Tonträger in wissenschaftlichen Sammlungen, hat die Mediathek der SLUB zusammen mit den Projektpartnern der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) und der Gesellschaft für Historische Tonträger  (GHT) ein Modell entwickelt, mit dem sich historische Tonaufnahmen als Normdatei erfassen lassen. Im Rahmen des Projekts werden zunächst exemplarisch 5000 Datensätze angelegt. Die Normdaten für Tonaufnahmen sollen nicht nur Werkzeuge für Bibliotheken und Archive sein, sondern vor allem auch der Wissenschaft ermöglichen, schwer ermittelbare Daten zu Tonaufnahmen zu recherchieren.

Auf Schallplatten aus der Schellack-Ära (ca. 1890-1960) finden sich nur selten Informationen zu Datum und Ort der Tonaufnahme und Interpreten sind meist unzuverlässig angegeben. In den Normdaten zu historischen Tonaufnahmen werden diese Informationen gebündelt und sind über die Matrizennummer recherchierbar. Diese ist vor einer Aufnahme vergeben und in den Spiegel (Auslaufrille) der Schallplattenmatrize eingeritzt oder gestempelt worden. Sie ist ein eindeutiger Identifier einer Tonaufnahme und hat sich in der Regel auch bei Nachpressungen der Schallplatte nicht geändert, wie an dem folgenden Beispiel zu sehen ist:

Bei der Aufnahme handelt es sich um das Quartett „Bella figlia dell' amore“  aus Verdis Rigoletto, das im Jahr 1908 in New York eingespielt und mit der Matrizennummer A 5053 versehen wurde.

Die verschiedenen Schallplattenausgaben können mit dem entsprechenden Normdatensatz zur Tonaufnahme verknüpft werden, sodass eine identische Aufnahme zu erkennen ist. 

Sofern sich alle Informationen über Produktionsbücher ermitteln lassen, kann über die Matrizennummer geklärt werden, welcher Interpret welches Werk wann und wo eingespielt hat. In einigen Fällen lassen sich sogar der Name der Tontechniker oder die Adresse des Aufnahmestudios in Erfahrung bringen.

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