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Dresdner Operngeschichte in der SLUB

 

Weit zurück reichen die Belege einer herrschaftlichen Musikpflege am Dresdner Hof. Schon für das 15. Jahrhundert ist eine mehrstimmige Musikpraxis an der noch ungeteilten sächsischen Residenz der Wettinerbrüder Ernst und Albrecht belegt. Bekanntlich schlug dann 1548 mit der Gründung der Kantorei (wenig später schon Kapelle genannt) durch Herzog Moritz die institutionelle Geburtsstunde des bis heute aktiven Ensembles. Zu den Aufgaben der Hofkapelle gehörten seit Mitte des 17. Jahrhunderts auch die Aufführungen von Opern – einer noch jungen Gattung, die, gerade von Italien nach Sachsen übernommen, doch einen so hohen Rang im Musikleben des Hofes einnahm, dass ihr ein eigenes Gebäude am Taschenberg errichtet wurde. Am 27. Januar 1667 wurde es eröffnet.

Ehemaliges Opernhaus am Taschenberg. Inneres bei einer Ballettaufführung am 3. Februar 1678. SLUB/ Deutsche Fotothek

Zur heurigen 350. Wiederkehr dieses Ereignisses laden nun die Semperoper und der Dresdner Geschichtsverein zu einer Konferenz ein, auf der heute zwischen 11 und 16 Uhr Facetten der Dresdner Operngeschichte näher beleuchtet werden. Ende März erscheint ein Themenheft der Dresdner Hefte zur Dresdner Oper. Denn: Auch, wenn die lange Tradition der Kapelle für eine gewisse Stabilität spricht, wechselhaft war die Geschichte der Oper allemal: Kriege, finanzielle Schwierigkeiten, politische Eingriffe in die Kulturbelange, aber auch veränderte ästhetische Vorstellungen sind nur einige Stichworte für besondere Umstände, denen die Oper begegnen musste. Spuren dieser Herausforderungen sind uns nicht nur in den Archivalien überliefert, sondern auch durch die Musik selbst, den Noten. Auf ganz verschiedene Weise begegnen uns hier die Zeitläufte der Hofoper: notierte Aufführungsdaten oder Abnutzungen zeigen Geschmacksänderungen oder die Beliebtheit bestimmter Repertoirestücke an.

La fille du régiment - Mus.4864-F-513

Fehlstellen im überlieferten Material weisen auf Katastrophen hin. Meist waren es Brände, die mit den Theaterhäusern den Bestand vernichteten: beispielsweise 1760 durch die preußische Besetzung, 1849 während der Barrikadenkämpfe, 1869, 1945 im zweiten Weltkrieg. Überliefert werden konnte, was nicht mehr gespielt wurde und sich deshalb an anderen Orten befand – so gelangte einiges Notenmaterial 1896 gemeinsam mit anderen höfischen Musikalien in die Königliche Öffentliche Bibliothek. In den 1920er Jahren begann die Staatsoper systematisch, nicht mehr genutzte Musikalien an die sächsische Landesbibliothek abzugeben, nach 1945 folgte der überwiegende Teil. Heute werden etwa 1.200 Notenmanuskripte der Dresdner Oper in der SLUB aufbewahrt. Katalogisiert und digitalisiert, laden sie jeden ein, tiefer einzutauchen in die ihnen eingeschriebenen Kontexte. Und ergänzt durch die frühen Tonaufnahmen Dresdner Opernsänger im Archiv der Stimmen, lässt sich Operngeschichte nicht nur lesend erfahren, sondern auch hörend: beispielsweise durch die Stimme Irene Abendroths 

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