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Das Archiv der Fotografen in der Deutschen Fotothek. Zukunft für Fotografenarchive
Am 1. September 2012 hat das ‚Archiv der Fotografen’ in der Deutschen Fotothek seine Tätigkeit aufgenommen und übernimmt Verantwortung für die Erhaltung und Präsentation fotografischer Werke und Nachlässe als Teil unseres visuellen Erbes.
Die Deutsche Fotothek ist Ansprechpartner für Fotografen und ihre Nachfahren, für Institutionen und Museen, für Wissenschaft und Bilder-Suchende. Sie bewahrt und aktiviert Fotografenarchive oder vermittelt diese in Kooperation mit weiteren fotografischen Institutionen an geeignete Standorte.
Das virtuelle ‚Archiv der Fotografen’ macht die Lebenswerke bedeutender deutscher oder in Deutschland arbeitender Fotografen anschaulich sichtbar und trägt zur Vermittlung der Vielfalt und Bedeutung deutscher Fotografie bei.
Unter www.deutschefotothek.de sind jetzt die Werke der ersten 18 Fotografen in repräsentativer Auswahl zu sehen, darunter beispielsweise Heinz Hajek-Halke, Herbert List und Leonore Mau.
Fotografenarchive – Schützenswertes Kulturgut
Die Fotografie ist eine der wesentlichen medialen Errungenschaften unserer Gesellschaft. Als Medium der Kommunikation, der Dokumentation und des künstlerischen Ausdrucks – und damit als essentieller Bestandteil unseres kulturellen Gedächtnisses – ist sie von größter Bedeutung.
Die Fotografie ist aber auch ein von Verlust bedrohtes Kulturgut: Das klassische Archiv, in dem Negative, Diapositive und fotografische Abzüge auf Abruf bereitstehen, verliert vielerorts seine Funktion. Festplatten und Datenbanken treten an seine Stelle, das Pixel ersetzt das Korn.
Angesichts dieses weit reichenden Medienwandels von der analogen zur digitalen Fotografie gehört die Erhaltung der über 150jährigen Geschichte des Mediums zu den wichtigsten Aufgaben der Fotogeschichte.
Dieser schon 2006 von Prof. F.C. Gundlach eindringlich formulierten Herausforderung haben sich die Deutsche Fotothek in der SLUB Dresden und die Stiftung F.C. Gundlach gemeinsam mit weiteren Partnern gestellt. Mit dem ‚Archiv der Fotografen’ in der Deutschen Fotothek haben sie eine Institution geschaffen, welche – als strategischer Partner fotografischer Institutionen und Verbünde wie dem Netzwerk Fotoarchive e. V. – die Erhaltung, fachgerechte Archivierung und Präsentation fotografischer Werke und Nachlässe koordiniert. Ausrichtung, Qualitätssicherung und Transparenz werden von einem Fachgremium gewährleistet.
Beraten und Vermitteln, Sammeln und Erhalten, Aufarbeiten und Präsentieren werden somit als Einheit verstanden.
Gegründet 1924 bietet die Deutsche Fotothek als kulturgeschichtliches Universalarchiv ein vielfältiges Themenspektrum mit Sammelschwerpunkten in den Bereichen Fotografiegeschichte, Kunst, Architektur und Technikgeschichte. Die Deutsche Fotothek ist als Einrichtung der SLUB Dresden an eines der drei deutschen Digitalisierungszentren angebunden und verfügt über eine exzellente IT-Infrastruktur.
Findet das ‚Archiv der Fotografen’ breite Akzeptanz und Unterstützung bei Fotografen, Institutionen, Verbänden, Unternehmen und in der Öffentlichkeit, so kann und wird sich die Deutsche Fotothek zu einem Kompetenzzentrum entfalten, dessen zentrale und dezentrale Sammlungstätigkeit unter einem virtuellen Dach gebündelt wird.
Kontakt
Dr. Jens Bove
Leiter Deutsche Fotothek
Sächsische Landesbibliothek ─ Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
E-mail: jens.bove@slub-dresden.de
www.deutschefotothek.de
Sebastian Lux
Geschäftsführer Stiftung F.C. Gundlach
Stiftung F.C. Gundlach
E-mail: lux@fcgundlach.de
www.stiftungfcgundlach.de
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