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Konzertprogramme im FID Musik – Experten beraten sich in der SLUB
Konzertprogramme und -daten nehmen in der musikwissenschaftlichen Forschung eine immer größere Rolle ein. So sind in den letzten Jahren verschiedenste Projekte entstanden, die einzelne Quellenkorpora erschließen und unter verschiedenen Forschungsperspektiven in den Blick nehmen – national genauso wie international. Was in Deutschland jedoch bislang fehlt, ist eine zentrale Infrastruktur, die die Ergebnisse dieser Einzelinitiativen unter einem Dach zusammenführt, als zentraler Sucheinstieg fungieren kann und vor allem die zusammengetragenen Daten langfristig sichert und vorhält. Um dieses Desiderat kümmert sich nun die SLUB Dresden im Rahmen des Fachinformationsdienstes Musikwissenschaft, den sie seit Januar 2017 gemeinschaftlich mit der Bayerischen Staatsbibliothek München betreibt.
Ziel des DFG-geförderten FID-Programms ist die bestmögliche Unterstützung der Spitzenforschung des Faches – deutschlandweit. Die Musikabteilung der SLUB beteiligt sich mit insgesamt drei Arbeitspaketen an der Ausgestaltung des Angebots und ist Ende Oktober dazu in einen intensiven Austausch mit internationalen Experten getreten: Im Rahmen eines zweitägigen Workshops wurde über die optimale Gestaltung einer Infrastruktur zu Erfassung und Recherche von sogenannten „Music Performance Ephemera“, also Konzertprogrammen, Postern, Rezensionen o.ä., beraten. Ergebnis soll eine Datenbank sein, die sich in Zukunft im Idealfall als ein zentraler Sucheinstieg für Konzertereignisse und ihre Nachweise in ganz Deutschland etabliert – von den Anfängen des Konzertwesens bis hin zur Gegenwart.
Die Gäste kamen aus aller Welt und vertreten internationale Projekte wie das Leipziger Repertoire Thomaner, Theater und Musik in Weimar, das schweizerische OnStage, das britische JazzCats oder das französische Dezède. Diskutiert wurden unter anderem wünschenswerte Sucheinstiege, Formatfragen, das Potential von Normdaten und der mögliche Einsatz von Citizen Science bzw. Crowdsourcing. Der Ertrag der intensiven Diskussionen und Gespräche fließt nun in die Konzeption der Datenbank ein. Seien Sie gespannt auf das Ergebnis!
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