SLUBlog
Abgesagt! Fotografie, Film und Kino in Dresden: 16. Geschichtsmarkt am 14./15. März in der SLUB
Anfang Januar haben wir hier im Blog zur Beteilung am 16. Markt für Dresdner Geschichte und Geschichten aufgerufen, der jetzt am 14. und 15. März im Klemperer-Saal der Zentralbibliothek stattfindet. Illustriert war der Beitrag mit dem Foto eines unsanierten Gebäudes mit der Aufschrift "Lichtspiele". Henrik Ahlers, der Leiter unseres Digitalisierungszentrums, hatte hier 1995 den damaligen Zustand eines Baus dokumentiert, der ein Puzzlestück in der Geschichte des Kinos in Dresden darstellt.
Im Stadtwiki Dresden heißt es dazu:
Das Reprisen-Filmtheater Schillergarten wurde am 2. April 1912 in einem umgebauten ehemaligen Eiskeller des Schillergartens [eines traditionsreichen Restaurants im Dresdner Stadtteil Blasewitz] als Stummfilmkino „Elite-Reform-Kino-Salon“ eröffnet. 1920 wurde das Kino in „Schillergarten Lichtspiele“ umbenannt und wurde zum Reprisen- oder auch Nachspielkino. Filme, die längst in den großen Kinos der Stadt abgesetzt waren, liefen am Schillerplatz Nr. 9 erst an. Die Schillergarten Lichtspiele waren das erste „Open-Air-Kino“ in Dresden: Bis zum Ausbruch des Krieges 1939 fanden bei schönem Wetter Vorstellungen um halb neun Uhr abends im Garten statt.
1945 übernahm die sowjetischen Militäradministration die Kontrolle über Haus und Programm. Die damaligen Besitzer des Schillergartens, die Familie Robert Lindner, betrieben das Kino noch bis 1953. Danach übernahm die Stadt die Programmführung bis zur Schließung in den 1970er Jahren. Indes ist das Filmtheater im Fernsprechbuch für den Bezirk Dresden im Jahr 1989 noch als solches ausgewiesen.
In dem nach 2001 renovierten Gebäude befinden sich heute die Küche und Speisenausgabe des Schillergartens.
Am Stadtwiki-Artikel mitgeschrieben hat u.a. Tanja Tröger, die auch Mitglied im Verein Dresdner Geschichtsmarkt ist und die Veranstaltung mit vorbereitet hat. Mehr zur Geschichte der Dresdner Kinolandschaft können Sie am Wochenende in den Beiträgen der Kollegen vom Institut für Sächsische Geschichte erfahren, die sich gerade in einem Forschungsprojekt mit "Kino, Filmindustrie und Filmkunstdiskursen in Dresden vor und nach 1918" befassen. Und der Kameramann und Regisseur Ernst Hirsch referiert am Samstagnachmittag zur Dresdner Filmgeschichte seit dem Jahr 1903. Der Geschichtsmarkt bietet so auch die Möglichkeit, dass ehrenamtliche und professionelle Forschung sowie Medienschaffende miteinander ins Gespräch kommen. Das vollständige Programm finden Sie unter www.geschichtsmarkt-dresden.de/markt.php – wir freuen uns auf Sie!
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2 Comment(s)
Absage des 16. Geschichtsmarktes
Lt. https://www.geschichtsmarkt-dresden.de/ ist der Termin abgesagt, als Ersatz ist der 17./18. Oktober 2020 geplant. Hatte so gehofft, dass diese Nachricht nicht auf der Website stehen würde, aber angesichts der aktuellen Lage und des Risikos kommt die Absage nicht überrraschend. Also gut die Ausstellungen und Vorträge aufheben, im Oktober klappt es dann bestimmt! :)
@Absage des 16. Geschichtsmarktes
Das ist richtig. Vielen Dank für Ihr Verständnis! Auch wir hoffen, den Geschichtsmarkt im Herbst nachholen zu können und bauen bis dahin auf Ihre Geduld und Vorfreude.