SLUBlog
Qualitätssicherung für Open-Access-Zeitschriften gefragt? SLUB Dresden und TIB Hannover entwickeln KI-basierte Suchmaschine
Die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, wie elementar der freie Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen für Wissenschaft und Gesellschaft ist, die Krise hat den Wert von Open Science mit Nachdruck in unser Bewusstsein gebracht. Und: Open Access ist auf dem Vormarsch. Es gibt immer mehr Open-Access-Zeitschriften und Drittmittelförderung verlangt immer häufiger das offene Publizieren. Zwar profitieren Wissenschaftler:innen unmittelbar von der höheren Sichtbarkeit der eigenen Forschungsergebnisse, allerdings wird es immer schwieriger, den Überblick auf dem sich rasant wandelnden Markt der Open-Access-Zeitschriften zu behalten und deren Qualität zu prüfen.
Prof. Dr. Angela Rösen-Wolff, Prorektorin Forschung an der TU Dresden, betont: „Wir wollen den Anteil von Open Access am gesamten Publikationsaufkommen weiter steigern. Der innovative Empfehlungsservice der SLUB wird uns dabei helfen und einmal mehr zeigen: Open Access bedeutet keinesfalls Qualitätsverlust.“
Suche und Open-Access-Publikationsberatung basieren bislang auf manuellen und zeitaufwändigen Recherchen. Gemeinsam mit der Technischen Informationsbibliothek Hannover (TIB) wird die SLUB bis 2023 einen vom BMBF geförderten webbasierten Empfehlungsservice für qualitätsgesicherte Open-Access-Zeitschriften entwickeln. Wissenschaftler:innen können für den eigenen Publikationsprozess nach geeigneten Open-Access-Zeitschriften recherchieren und selbst gewählte Filterkriterien für die Suche anwenden. Dank des Einsatzes künstlicher Intelligenz liefert das System direkt relevante Ergebnisse und bietet Autor:innen damit schnell und zuverlässig eine qualitätsgesicherte Orientierung. Bei der Entwicklung kooperieren SLUB und TIB mit renommierten internationalen Partnern wie OpenCitations und dem Directory of Open Access Journals. Rund 20 weitere Infrastruktureinrichtungen bundesweit haben bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Qualitätssicherung im Zeitschriften-Auswahlprozess: Online-Befragung für Wissenschaftler:innen
Im März dieses Jahres ist das Projekt gestartet. Josephine Hartwig, Projektmitarbeiterin der SLUB: „Wir haben uns direkt in die Anforderungsanalyse gestürzt und passende Erhebungsinstrumente für verschiedene Stakeholder entwickelt. Ganz zentral ist für uns die Perspektive der Wissenschaftler:innen. Ihre Wünsche erfassen wir derzeit mit einer Onlinebefragung. Nach welchen Kriterien möchten sie zum Beispiel Zeitschriften filtern? Welche Informationen zu den Zeitschriften benötigen sie für eine finale Entscheidung auf Basis der Vorschläge des Empfehlungssystems?“
Die Onlinebefragung läuft noch bis 18. Juni 2021 und nimmt maximal 15 Minuten Zeit in Anspruch. Die Ergebnisse fließen direkt in die Gestaltung des Empfehlungsservice ein. Beteiligen Sie sich jetzt!
Hier geht es zur Onlinebefragung https://slubdd.de/bison
Prof. Dr. Stefan Scherbaum, Professor für Methoden der Psychologie und kognitive Modellierung: "Die Transformation zu Open Access ist unaufhaltbar. Lassen Sie sich beim Open-Access-Publizieren helfen, indem Sie dem B!SON-Team jetzt Ihre Wünsche und Anforderungen mitteilen und so zur bestmöglichen Anpassung des Empfehlungsservice an die Nutzer:innen beitragen!"
This article is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License
0 Comment(s)