SLUBlog

Permalink

18 Jahre Wikisource

Wikisource wird heute, am 24. November, 18 Jahre alt. Zu diesem feierlichen Anlass wollen wir näher darauf eingehen, was die SLUB Dresden dazu motiviert, sich bei Wikisource zu engagieren, wie dieses Engagement eigentlich aussieht und wie Sie vielleicht auch selbst aktiv werden können.

WP20Symbols WikiSource.svg, Illustrated by Jasmina El Bouamraoui and Karabo Poppy Moletsane, CC0, via Wikimedia Commons

WP20Symbols WikiSource.svg, Illustrated by Jasmina El Bouamraoui and Karabo Poppy Moletsane, CC0, via Wikimedia Commons

Wikisource ist ein freies Online-Projekt zur Sammlung, Transkription und Edition von Texten, die entweder urheberrechtsfrei (gemeinfrei) sind oder unter einer freien Lizenz stehen. Auch die Korrektur von Texten, die via OCR (Optical Character Recognition) erstellt wurden, nimmt mittlerweile einen großen Teil der Arbeit ein. Wie das Schwesterprojekt Wikipedia wird Wikisource von der Wikimedia Foundation betrieben und nutzt als Software MediaWiki. Die weiteren Basics haben wir für Sie schon einmal in einem Blogbeitrag zusammengestellt.

Heute wird Wikisource 18 Jahre alt und wir wollen deshalb auf zwei Fragen eingehen: Was motiviert uns, uns bei Wikisource zu engagieren? und Was machen wir dort eigentlich? Die erste Frage haben wir uns dabei gar nicht selbst ausgedacht, sondern sie wurde von Maryana Iskander gestellt, die im Januar ihre Stelle als CEO von Wikimedia antritt.

„What motivates you to contribute to Wikisource?“

Im typischen Twitterslang würden wir sagen: zeigen, was "mit und für #Saxonica, #Open(Cultural)Data und #CitizenScience möglich ist." Und für alle, die nicht so twitter-affin sind und es gern länger als in 280 Zeichen lesen:

Die SLUB möchte ihre Bestände, insbesondere natürlich die Saxonica, so vielen Menschen wie möglich zugänglich machen, sodass wir entweder gemeinsam daran arbeiten können oder die Voraussetzungen für spannende Forschungsprojekte interessierter (Bürger)Forschender schaffen – auf Basis unserer offenen (Kultur)Daten. So bringen wir nicht nur Daten und Menschen, sondern auch Menschen zusammen. Der Reiz von Wikisource liegt (auch) darin die Dinge zusammenzudenken, zu verlinken, anzureichern, leichter nutzbar zu machen – Open Citizen Science

Was machen wir dort eigentlich?

Wie zuvor schon beschrieben: alleine gar nicht so viel.

Wikisource lebt - wie die anderen Wiki-Welten - von der Community und davon, dass in Gemeinschaftsprojekten bzw. kollaborativ an Themen gearbeitet wird, die oftmals auch nur so bearbeitet werden können, weil sie viel zu umfangreich für eine einzige Person wären. Es gibt das Vier-Augen-Prinzip, um Text- und Datenqualität zu sichern. Und hier kommen wir ins Spiel: Bibliotheken sind heute vor allem große Infrastruktureinrichtungen, die Daten aggregieren, aufbereiten und zu Verfügung stellen können. Wikisource ist einer von vielen Wegen, über den die SLUB ihre Daten zur Verfügung stellt.

Ein Beispiel dafür, wie uns die Arbeit in Wikisource weiterbringt, sind unsere Kulinaria. Die kulinarischen Bestände der SLUB werden in erster Instanz natürlich "klassisch bibliothekarisch" bearbeitet, d.h. geordnet, formal und sachlich erschlossen, um in den "klassischen" Recherchetools, in unserem Fall dem z.B. SLUBKatalog, auffindbar zu sein. Neben der Digitalisierung der Sammlungen wollen wir durch die Einbeziehung von Wikisource (sowie Wikidata und Commons) die Sichtbarkeit unserer Bestände erhöhen und natürlich Interesse an der Arbeit mit ihnen wecken, ganz nach dem Motto: Wem beim Lesen der köstlichen Rezepturen vom Sächsischen Hof das Wasser im Mund zusammenläuft, der kann vielleicht auch darüber hinaus seine Begeisterung mit uns teilen und hat Lust, mit uns gemeinsam tiefer in die Bestände einzusteigen.

Ein ganz praktisches Beispiel ist die Menükartensammlung der SLUB: Sie wurde schon im Februar 2021 zur Erschließung und Transkription mittels Wikisource, Wikidata und Commons geöffnet. Seitdem beteiligten sich Wikisource-Redakteure, Praktikantinnen der SLUB und Studierende der TU Dresden an der Abschrift der Karten, die aus der Deutschen Fotothek durch die dortige offene Lizensierung frei verwendbar sind. Jede:r kann dabei helfen. Ein tolles gemeinsames Projekt.

Wir freuen uns natürlich, wenn wir mit anderen Projekten daran anknüpfen können. Sie können sich sicher sein, dass wir schon die nächsten Ideen parat haben.

Haben Sie Lust, dabei zu sein?

Oder möchten Sie noch einen besseren Einblick in die Wiki-Welten rund um Wikisource erhalten?

Wir hoffen, Sie (bei entspannterer pandemischer Lage) bald einmal bei uns im Haus, vielleicht bei unsere Wikisource-Sprechstunde begrüßen zu dürfen!

0 Comment(s)