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Face to Face: Neue Ausstellung mit Künstler-Porträts von Frank Höhler
Blickt man auf Frank Höhlers Arbeiten aus mittlerweile vier Jahrzehnten, zeigt sich ein beeindruckendes und ausgesprochen vielfältiges Werk. Konstanten seiner Arbeit sind ein ausgeprägtes Interesse für die dokumentarischen Aspekte der Fotografie und ein Blick für gesellschaftliche Realitäten. Schwerpunkt der jetzigen Ausstellung im Leonhardi-Museum sind Künstlerporträts, die der Dresdner Fotograf seit 2016 macht. Dabei interessieren ihn nicht nur die Dargestellten, sondern auch die Plätze ihrer Inspiration und ihres Arbeitens – so entstanden faszinierende Doppelporträts von Künstlern und ihrer Werkstatt.
Jens Bove, Leiter der Deutschen Fotothek an der SLUB Dresden: „In Summe formiert sich aus diesen von Frank Höhler an ihrem Wirkungsort porträtierten Individuen dann wieder das Gemeinsame, quasi ein drittes Porträt: das eines ganz spezifischen künstlerischen Umfeldes, das sich aus den besonderen Rahmenbedingungen der Zeit entwickelt hatte.“
Die meisten der Porträtierten gehören einer ähnlichen Generation an wie der Fotograf: Geboren und aufgewachsen in der DDR, sozialisiert in einer Umgebung, wo das (künstlerische) Schaffen nicht an den Grenzen der eigenen Profession aufhörte, sondern sich im regen Austausch mit dem Werk Anderer entwickelte. So spiegelt dieser Werkzyklus auch in der Rückschau deutlich das Netzwerk der ostdeutschen Kunst- und Kulturszene – mit Schwerpunkt auf Dresden und Umgebung – wider, in dem sich Höhler bewegt.
Die Serie wird fortgesetzt; im Buch zur Ausstellung finden sich alle 108 bislang entstandenen Porträts, in der Ausstellung sind 63 davon zu sehen. Darüber hinaus werden im Leonhardi-Museum Fotografien aus der Serie „Wald“ sowie einige seiner Fotografien von Industrie und Architekturdetails gezeigt.
Ausstellung und Publikation verdanken sich einer Kooperation von Deutscher Fotothek und Leonhardi-Museum. So konnte als bereits fünfter Band der von Jens Bove initiierten Reihe „archiv der fotografen“ das Buch FRANK HÖHLER - FACE TO FACE im Verlag der Kunst Dresden erscheinen.
Über Frank Höhler
Frank Höhler, 1955 in Magdeborn bei Leipzig geboren und aufgewachsen, studierte an der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden und leitete anschließend verschiedene Fernmeldedienststellen. Von 1984 bis 2005 war er als Fotograf am Staatlichen Museum für Tierkunde in Dresden beschäftigt. Parallel zu diesem Berufswechsel absolvierte er eine Ausbildung zum Fotografen und ein Teilfernstudium Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, unter anderem bei Arno Fischer. Seit 2006 arbeitet Frank Höhler ausschließlich freiberuflich und widmet sich verstärkt der freien künstlerischen Fotografie.
In der Sammlung der Deutschen Fotothek befinden sich rund 1.000 seit 1991 erworbene Aufnahmen von Frank Höhler, darunter 650 Prints verschiedener Formate. Hervorzuheben sind neben 200 frühen Vintages aus den 1980er Jahren vor allem 150 Abzüge der exzellenten, zwischen 1988 und 2010 entstandenen Musikerporträts, die er unter anderem als regelmäßiger Reisebegleiter der Dresdner Philharmonie während der Proben aufgenommen hat, und nicht zuletzt 100 Künstlerporträts. Darüber hinaus sind Abzüge aus weiteren wichtigen Werkkomplexen wie "Fin del Mundo", "Menschen am Museum", "Transit", "Blau", "Heimat.Los.Eisenhüttenstadt" oder "Island" im Bestand. Daneben finden sich Architekturaufnahmen, überwiegend aus Dresden, sowie rund 220 Negative zur Dokumentation des Johannisfriedhofs Dresden-Tolkewitz aus den Jahren 1991/92.
Ausstellung: Frank Höhler. Fotografie
22. April bis 18. Juni 2023
Leonhardi-Museum, Grundstraße 26, 01326 Dresden
Zur Museumswebseite
Begleitpublikation
Frank Höhler: Face to Face. archiv der fotografen, Band 5,
hg. von Jens Bove und Bernd Heise, Verlag der Kunst Dresden 2023
ISBN 978-3-86530-279-3, 29,95 €
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Frank Höhler in der Deutschen Fotothek
Unser Gastautor
Bernd Heise leitet das Leonhardi-Museum Dresden seit 2002 und hat die aktuelle Ausstellung kuratiert.
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