SLUBlog
Ratgeber "Literaturverwaltungsprogramme" geht in die 6. Runde
Was hat sich getan?
Zotero freut sich über einen Zuwachs an verschiedenen PlugIns, welche das Programm in seiner Leistung optimieren. Hierzu gehören bspw. Erweiterungen zu Zitationszählungen und zur Volltextauswertung.
Citavi wird seit Februar 2021 endlich auch als Webversion angeboten, ergänzend zur Desktop-App. Zeitgleich mit dieser Neuerung gibt es eine weniger schöne Entwicklung bei Citavi: neue Citavi-Nutzer müssen zukünftig auf die kostenfreie Basisversion verzichten - Citavi kann zwar für einen Monat getestet werden, eine weitere umfängliche Programmnutzung ist indes kostenpflichtig. Den Angehörigen der TU Dresden steht Citavi allerdings seit November 2020 als Campuslizenz kostenfrei zur Verfügung.
Bei Mendeley zeichnet sich ein funktionaler Umbruch ab. So wurde die mobile Anwendung völlig vom Markt genommen. Die Entwicklungstätigkeit konzentriert sich dafür stark auf die neue Desktop Version, den Mendeley Reference Manager. Zur Zeit sieht man sich mit einer größeren Anzahl von Angeboten konfrontiert. So findet man auf der Mendeley-Webseite einerseits noch die bekannte Version Mendeley Desktop, die in gewohnter Weise mit der Webversion synchronisiert werden kann und nach der Installation automatisch mit einem Word-Add-In arbeitet. Parallel dazu wird das neue Produkt Mendeley Reference Manager sehr stark beworben. Diese Desktop-Version unterscheidet sich optisch kaum von der bisherigen Webversion. Auch der Mendeley Reference Manager kann mit dieser in gewohnter Weise synchronisiert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch nicht alle Funktionen aus der alten Desktop-Version auch in diesem neuen Produkt zu finden. Zum Zitieren benötigt man das neue kostenfreie Tool Mendeley Cite, das separat aus dem Microsoft App Store heruntergeladen werden muss. Es bleibt spannend, wann die herkömmliche Version Mendeley Desktop vollständig von der neuen Version Mendeley Reference Manager abgelöst wird.
Mit der aktuellen Version EndNote 20 wird eine vollkommen neu gestaltete moderne Benutzeroberfläche in Verbindung mit verbesserten Funktionalitäten angeboten. Dazu gehören beispielsweise die Zusammenführung der lokalen Referenzverwaltung und der Suche in Online-Datenbanken auf einer gemeinsamen Oberfläche, ein verbesserter PDF-Viewer und die Arbeit mit individuell einstellbaren Tabs zum Öffnen von Referenzen oder Gruppen. Insgesamt zeigt sich eine deutliche Verbesserung in der Handhabung des Programms. Eine kleine Enttäuschung gibt es für all diejenigen, die auf eine EndNote-Version gehofft hatten, die mit Linux kompatibel ist, denn auch EndNote 20 ist, wie seine Vorgänger, nicht für Linux erhältlich. Davon abgesehen ist die Nutzung von EndNote sowohl mit LaTeX als auch mit LibreOffice (Mac) zwar wie gewohnt praktikabel, jedoch gestalten sich bestimmte Arbeitsabläufe, wie bspw. das Installieren der EndNote-Toolbar im Textverarbeitungsprogramm oder das Exportieren von EndNote-Datenbanken im BibTeX-Format, weiterhin deutlich umständlicher als unter Windows in Verbindung mit Word.
Jabref hat sich seit der letzten intensiven Begutachtung relativ wenig verändert, wird jedoch stetig mit kleineren Versionsupgrades versorgt; die Entwicklercommunity bleibt hier definitiv am Ball.
Möchten Sie eines der vorgestellten Programme genauer kennenlernen, unterstützen wir Sie gern mit einem Einführungskurs. Ihre individuellen Fragen zu Zotero, Citavi & Co beantworten wir gern in unserer SLUB-Wissensbar.
Hier geht es zur Neuauflage des Literaturverwaltungsratgebers
Im Übrigen gibt es unseren Programmvergleich nun auch in englischer Sprache / By the way, our program comparison is now also available in English language
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