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Frisch ausgepackt! Neuzugänge in der Deutschen Fotothek
Aus dem Frühwerk von Käte Basarke Anfang der 1930er Jahre stammen neun Aufnahmen von Arno Drescher (1882-1971), die ihn u.a. bei der Arbeit in seinem Atelier zeigen und zusammen mit einer von ihm entwickelten Schrift auf einer Typographietafel. Drescher war ein vielseitig tätiger Maler, Grafiker und Typograph, der als Gebrauchsgrafiker Plakate, Schriften, Banknoten und Firmensignets schuf. Er war immer wieder freischaffend tätig, hatte aber seit 1920 auch eine Professur an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe in Dresden inne und war von 1941-1945 Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig.
Die sechs Aufnahmen von Bruno Wiehr aus dem Jahr 1917 zeigen Renate, die älteste Tochter der Dreschers, als Blumenkind und gemeinsam mit Mutter Elise. Franz Fiedler, der langjährig wohl freundschaftlich mit der Familie Drescher verbunden war, fotografierte deren Mitglieder ab 1924 immer wieder. Die erworbenen Aufnahmen Fiedlers entstanden 1927/1928 und umfassen Portraits der Töchter Renate und Christine und zeigen die Mädchen beim Ausdruckstanz. Die Kinder der Dreschers besuchten die reformpädagogisch orientierte Dürerschule in Dresden.
Die erworbenen Bilder der drei Fotograf*innen sind nicht nur bedeutende historische Quellen für die Selbstdarstellung einer Künstlerfamilie in Sachsen zwischen dem Ende des Kaiserreichs und dem NS-Staat, sondern sie stehen auch für die Verluste an Kulturgut im nationalsozialistischen Deutschland. Die Ateliers und die darin lagernden Werke der Drei sind verfolgungsbedingt bzw. durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges zerstört worden. Während das Atelier von Bruno Wiehr nach seiner Flucht 1935 verloren ging – er entzog sich einer drohenden Verhaftung als Homosexueller nach §175 – wurden die Ateliers und Archive von Franz Fiedler und Käte Basarke während der Bombardierung Dresdens vernichtet. Die 20 Originalabzüge stellen in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Ergänzung der Sammlungen der Deutschen Fotothek dar.
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