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Zur Situation in der Ukraine: SLUB bietet Services für Geflüchtete

Seit Wochen herrscht in der Ukraine Krieg. Ein grausamer Krieg gegen ein freies und demokratisches Land, der hierzulande und weltweit bereits überwältigende Solidarität und Unterstützungsbereitschaft für ukrainische Bürgerinnen und Bürger ausgelöst hat. Auch wir als Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek sind in Gedanken bei und in Sorge um die Menschen, die von diesem Krieg betroffen sind. Und auch wir möchten die Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind, hier vor Ort unterstützen, wo es uns möglich ist.

Austausch mit dem ukrainischen Bibliotheksverband

Am 11. Mai 2022 veranstaltete der Deutsche Bibliotheksverband in Kooperation mit dem Ukrainischen Bibliotheksverband und dem Goethe-Institut in der Ukraine einen öffentlichen digitalen Austausch zur Situation der ukrainischen Bibliotheken und Biblitheksmitarbeiter*innen. Ukrainische Kolleg*innen verschiedener Bibliotheken haben berichtet, welche Angebote sie unterbreiten, um die Menschen vor Ort mit Informationen und Medien zu unterstützen. Zudem wurden Hilfsangebote des Netzwerks Kulturgut Ukraine vorgestellt.

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann hier nachgesehen werden: https://www.bibliotheksverband.de/zur-aktuellen-situation-ukrainischer-bibliotheken-und-bibliothekarinnen-kollaboration-kooperation

Traurige Neuigkeiten erreichen uns währenddessen aus der Ukraine: Die Webseite des ukrainischen Kulturministeriums zur Dokumentation von Kriegsverbrechen listet bereits mindestens 19 zerstörte oder beschädigte Bibliotheken im Land auf.

Come in and join – Herzlich willkommen in unserem Treffpunkt!

Aus aktuellem Anlass haben den Schulungsraum 0.47 zum Begegnungs- und Arbeitsraum für Geflüchtete, Helfer:innen und Interessierte umgewidmet. Jede:r kann einfach vorbeikommen – Nutzung ohne vorherige Reservierung möglich. Der Raum befindet sich in Ebene 0 der Zentralbibliothek. Hier finden Sie unseren Raumplan in der Übersicht. Raum 0.47 befindet in dieser Ansicht oben links. 

Für eine Nutzung der PCs benötigen Sie eine SLUBCard, die Sie kostenfrei an unserer Servicetheke erhalten.

Für weitere Bedarfe und Fragen (aller Art) können Sie sich ebenfalls jederzeit an unser Service-Team wenden!

Wenn Sie Anregungen haben oder unterstützen möchten, wenden Sie sich gern an uns! 

Ein geschützter Ort: Offen für alle

Geflüchtete, die nach Dresden kommen, sind jederzeit willkommen in der SLUB! Blogger:innen oder Journalist:innen, aber auch alle Bürgerinnen und Bürger finden in unseren Bibliotheken einen Arbeitsplatz und können unsere Medien, Datenbanken und WLAN kostenfrei nutzen. Viele Ressourcen sind auch außerhalb der SLUB online zugänglich. Die kostenfreie Anmeldung ist unbürokratisch online und an unseren Servicetheken möglich. Ein Raum der Stille in der Zentralbibliothek bietet Rückzugsmöglichkeiten, Eltern-Kind-Räume an verschiedenen Standorten Platz für Familien. Für ukrainische Studierende und Wissenschaftler:innen bietet die TU Dresden darüber hinaus zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten, international stellt z.B. die Initiative Science for Ukraine Angebote zusammen.

Sie kennen weitere Initiativen oder haben selbst Unterstützungsangebote, denen wir Raum geben können? Ergänzen Sie gern in den Kommentaren oder sprechen Sie uns persönlich an (veranstaltungen@slub-dresden.de; 0351-4677342)!

Walk the peace

Simbarashe Manyika ist ein Doktorand der Erziehungswissenschaften aus Brüssel. Mit "Walk the peace Talk" haben er und seine Kommiliton:innen ein Projekt gestartet, um auf die Situation der ukrainischen Geflüchteten, insbesondere Kindern, aufmerksam zu machen und mit den Menschen darüber ins Gespräch zu kommen. 

Die Initiative will das Bewusstsein für die anhaltende Bildungskrise ukrainischer Flüchtlingskinder in Polen und Deutschland sowie auch für die Lehrenden, die sie unterrichten, schärfen. Zusätzlich werden Spenden für Organisationen gesammelt, die sich auf die Macht von Lehrenden als Katalysatoren für Veränderungen in Notsituationen konzentrieren.

Zu Fuß ist er von Brüssel nach Polen unterwegs. Sein Motto: Schmerz und Leid lindern, Bildung fördern. Dabei macht er am 24. Mai 2022 auch Station in Dresden und möchte hier insbesondere Studierende treffen und ihnen von seiner Mission erzählen. Unterstützt werden kann er mit kostenloser Verpflegung und Unterkunft. Um 18 Uhr hält er im Seminargebäude 1 (SE1-24, Zellescher Weg 22) einen Vortrag über seinen Marsch.

Weitere Informationen und im Nachgang des 24. Mai ein Blogbeitrag zu seinem Besuch in Dresden finden sich auf der Website der Aktion: https://walkthepeacetalk.net/ 

 

Eine Kultur der Demokratie stärken: Raum für Dialog und Debatte

Bibliotheken sind Orte der Demokratie. Mit diesem Selbstverständnis verbinden wir als SLUB die Verantwortung, öffentlich Diskussion und Debatte zu aktuellen Fragen anzustoßen. Lassen Sie uns miteinander über die Geschehnisse sprechen, Fragen stellen und in den Dialog kommen. Dazu gehört eine kritische Analyse der Vergangenheit ebenso wie der intellektuelle Diskurs über die Zukunft: Wie konnte es zu diesem Krieg kommen? Wie kann, wie muss sich Europa danach aufstellen? Wie können wir trotz feindseliger Aggression ein friedliches und demokratisches Miteinander stärken und gestalten? Dazu gehört aber auch, vielfältiger internationaler Kunst und Kultur einen Raum zu geben.

Für all das steht die SLUB als öffentlicher Veranstaltungsort. Initiativen, die eine Veranstaltung – einen Diskussionsabend, Konzerte, Lesungen o.ä. – planen und dafür noch einen passenden Ort suchen, sind herzlich in die SLUB eingeladen. Unser Raumangebot reicht vom Veranstaltungssaal (derzeit 100 Personen) über Räume für Workshops mit Präsentationstechnik bis hin zu kleineren Gruppenarbeitsräumen für individuelle Termine. Bitte melden Sie sich mit Anregungen und Ideen in den Kommentaren oder unter veranstaltungen@slub-dresden.de – unser Ziel ist ein ausgewogenes Veranstaltungsprogramm, wir unterstützen bei Organisation und Öffentlichkeitsarbeit.

Wir teilen Wissen: Gesicherte Information

Dieser Krieg ist nicht zuletzt ein Informationskrieg. Welche Quellen sind verlässlich, wie erkennt man Falschinformationen? Hier haben Bibliotheken per Auftrag eine Informationsverantwortung. Die Münchner Stadtbibliothek hat dazu eine empfehlenswerte Übersicht zusammengestellt: https://www.muenchner-stadtbibliothek.de/ukraine

Und auch der Deutsche Bibliotheksverband bietet hilfreiche Informationen: https://www.bibliotheksverband.de/ukraine

Viele möchten in dieser Situation persönlich helfen. Wie können wir von Sachsen aus konkret unterstützen? Dazu bietet die Sächsische Zeitung eine gute Übersicht regionaler Initiativen: https://www.saechsische.de/ukraine-konflikt/wie-koennen-sachsen-der-ukraine-helfen-5634534.html

Unsere ukrainischen Partner aus der Makerszene, mit denen der SLUB Makerspace bereits seit einigen Jahren zusammenarbeitet, benötigen ebenfalls Unterstützung und sammeln Spenden. Alle Informationen dazu sind hier zu finden.

Ukrainisch-russische Kunst: Aktuelle Ausstellung zeigt besonderes Künstlerbuch

In unserer aktuellen Ausstellung „Der gemeinsame Nenner. 30 Jahre Künstlerbuch-Almanach COMMON SENSE und die Grafik- und Künstlerbuchsammlung der SLUB“ ist das Objekt „Waggon“ aus den späten 90er-Jahren zu sehen. Dafür wurden je zwei russische und ukrainische sowie ost- und westdeutsche Künstler:innen eingeladen, sich mit literarischen Texten des jeweils anderen Landes künstlerisch auseinanderzusetzen. Zu Texten von Wolfgang Borchert, Franz Kafka, Heinrich Böll, Daniil Charms, Michail Bulgakow, Ossip Mandelstam und anderen fertigten die eingeladenen Künstler:innen Lithografien und Offsetdrucke an. Diese wurden im Querformat in zwei voneinander unabhängig blätterbare Buchblöcke gebunden, so dass je nach Lust und Zufall ein Künstler dem anderen zugeordnet werden kann und immer wieder neue Kombinationen und Dialoge entstehen. Das Künstlerbuch wurde 1997 mit einer Auflage von insgesamt nur 80 Exemplaren veröffentlicht. Nummer 32 von 80 befindet sich in unserer Sammlung und ist noch bis 3. Juli 2022 montags bis freitags 10 – 18 Uhr in der Corty-Galerie zu sehen.

Zur Ausstellung in der Corty-Galerie
Zum Artikel über das Künstlerbuch im Online-Katalog zur Ausstellung

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