SLUBlog
Viel Licht und ein großer Schatten. Geschäftsbericht 2009 erschienen
Trotz zunehmend verzweifelter personeller Rahmenbedingungen (in der deutschen Bibliothekslandschaft beispielloser Abbau von 113 oder 28% der Personalstellen seit 2002!) konnte die SLUB 2009 nochmals ein sehr gutes Jahr abschließen. 49.818 aktive BenutzerInnen (+2,7%), 1,8 Mio. Bibliotheksbesuche (+4,1%), 2,4 Mio. Entleihungen, 97.832 neue Bücher (Monografien), ein kraftvoller Ausbau der Digitalen Bibliothek ... Dass solche Leistungen möglich waren, verdanken wir dem hohen Engagement und der Kreativität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei einem inzwischen erreichten Altersdurchschnitt der Beschäftigten von 49,7 Jahren wünschen wir uns für 2010 nichts mehr als einen Ersatz für unsere altersbedingt ausscheidenden KollegInnen.
Alle, die es genau wissen möchten, können sich im neuen Geschäftsbericht informieren. Kennzahlen und Höhepunkte des letzten Jahres finden Sie in einer reich illustrierten Broschüre oder gleich in Qucosa, unserem Dokumenten- und Publikationsserver.
Fragen und Anregungen gerne per Mail oder hier im Blog.
15 Kommentar(e)
Qucosa
Leider funktioniert der "Quality Content of Saxony" nicht so "quality"mäßig, dass man den Geschäftsbericht auch mal nachlesen könnte. Der Link ist kaputt.
Abgesehen davon ist es wirklich ein bisschen merkwürdig, dass ausgerechnet die SLUB einen derart massiven Stellenabbau erdulden musste. (Wenn 28 % abgebaut wurden, waren ja wohl 2002 noch ca 400 Mitarbeiter beschäftigt.) Die (kleinere) Albertina in Leipzig hat, übrigens nachlesbar http://www.ub.uni-leipzig.de/site.php?page=die_ubl/zahlen&lang=de&stil=fc, eine geringfügige Erhöhung ihrer MA (auf 232 im Jahre 2008) durch den Ausbau von Drittmittelstellen realisiert. Die TU Dresden ist doch, nach eigenen Angaben, unter den besten Drittmitteleinwerbern Deutschlands. Wieso kommen dann nicht einige Mittel der SLUB zugute?
@Qucosa
Hallo Rico,
danke für den Hinweis. Wir hatten in den letzten Tagen wiederholt ein technisches Problem bei der Referenzierung durch die Deutsche Nationalbibliothek. Der Link ist ausgetauscht.
Was das Personal angeht, ist in der Tat sauber zwischen Stamm- und Projektstellen zu unterscheiden (außerdem zwischen Stellen und beschäftigten Personen, da es ja auch teilzeitbeschäftigte Menschen gibt). Das tun wir im Geschäftsbericht (s. z.B. Kennzahlenübersicht). Die SLUB hatte 2002 402 etatmäßige Personalstellen, inzwischen unter 280. Drittmittelstellen sind prima, wirken aber nicht nachhaltig, sondern eben nur vorübergehend (bis ein Projekt abgeschlossen ist).
@Ungereimtheiten
Hallo Peter,
kurz zu den Zahlen: Die Tabelle auf Seite 13 (Ausgabenübersicht 2007-2009) enthält in 2009 bereits mit Aufträgen gewidmete investive Sondermittel, die aber im alten Jahr im Sinne der Periodenabgrenzung buchungstechnisch nicht mehr erfasst worden sind.
Die Kennzahlentabelle gibt die Ausgaben im „strengen“ buchhalterischen Sinne wider.
Mit einer Fußnote an der richtigen Stelle hätte wir sicher für die notwendige Klarheit sorgen können – tut uns leid, beim nächsten Mal machen wir´s besser.
Vielen Dank
Hallo Herr Golsch,
vielen herzlichen Dank. Um nicht ständig auf den i-Tüpfelchen herumzureiten: Das war wirklich die einzige Kleinigkeit, die in meinen Augen Fragezeichen hinterlassen hat!
Ungereimtheiten
Beim Durchblättern des Geschäftsberichts ist mir gerade aufgefallen, dass auf in den Kennzahlen auf Seite 3 von 26,806 Mio. Euro Gesamtausgaben in 2009 die Rede ist, während in der Ausgabenübersicht auf Seite 13 es 27,264 Millionen Euro sind. Personal- und Erwerbungsetat sind dabei identisch. Wie passt den das zusammen?
Sind wir schon wieder so weit?
Ich fasse die Äußerungen von Herrn Bonte, Stellvertreter der Generaldirektors der SLUB, zusammen:
Die SLUB habe einen personellen Kahlschlag erlitten, der in der deutschen Bibliothelslandschaft einmalig sei.
Fragen zu den Ursachen können nicht beantwortet werden - aber offenbar haben politische Entscheidungsträger etwas damit zu tun.
Ach ja - und Polemik helfe niemandem.
Nun, ausweichen (oder in der rustikalen, aber sehr verständlichen Diktion von "Nutzerin": "stromlinienförmiges Geschreibsel") hilft auch nicht.
Es drängt sich der Eindruck auf, Herr Bonte kennt die Ursachen, wagt sie aber aus Angst nicht auszusprechen.
Und das ist tatsächlich beschämend für eine Demokratie. Vor diesem Hintergrund wird die Herkunft von Personen tatsächlich von Bedeutung: Die aus dem Osten haben nämlich so ihre Live-Erfahrungen mit Diktaturen, in denen man das Maul zu halten hat, die aus dem Westen dagegen nicht. Deshalb sehen sie vielleicht auch nicht die Zeichen an der Wand, die mahnen:
Wehret den Anfängen, sonst marschieren wird bald in die DDR 2.0!
Bitte um Entschuldigung.
Das Löschen von Beiträgen fände ich auch nicht lustig. Ob es sich um „Zensur“ handelt, will ich nicht beurteilen. Jedenfalls tut es mir wirklich leid, wenn Sie sich durch die Anrede ‚Dude‘ beleidigt fühlen. Das war nicht beabsichtigt, es überrascht mich vielmehr sogar. Immerhin ist der Dude eine ziemlich lustige Figur. Im übrigen würde ich es begrüßen, wenn Sie sich auf mein Niveau herablassen... ich könnte Sie dann mit meiner Erfahrung schlagen...
Wer zensiert hier Beiträge?!
Mein gestriger Kommentar zum Denglish von Don Gomez wurde offensichtlich gelöscht. Wenn hier jemand als Blog-Polizist auftritt, dann sollte er lieber das Sprachgepansche von Don Gomez löschen.
Ebenso stellt das Wort "Dude" eine Beleidigung dar. Wenn ich das Niveau von Don Gomez hätte, würde ich dabei mit einem Iacocca-Zitat antworten, in denen es um die Mittagspause geht Tue ich aber nicht - auch um nicht erneut den Zensor auf den Plan zu rufen....
Dude, are we splitting hairs here? Are we?
Hammer! Nicht etwa unterliegt der stellvertretende Generaldirektor einem professionellen Rollenverständnis, welches es vielleicht schwer möglich machen könnte, im SLUB-Blog Standpunkte zu äußern, die in späteren Verhandlungsrunden seine Verhandlungsposition im Interesse der SLUB schwächen könnten. Nein, ganz im Gegenteil! Er ist leider kein Auserwählter, kein Opfer einer Diktatur und kann deswegen auch keine Parallelen erkennen zwischen politisch motivierten und demokratisch legitimierten Kürzungsbeschlüssen einerseits und der Deutschen Demokratischen Republik andererseits. Der arme Herr Bonte!
Sehr schöne Granate, besser hätte die Mittagspause nicht beginnen können. :D
Das ist keine Antwort!
Sehr geehrter Herr Bonte,
die Frage, warum gerade die SLUB, wurde nicht beantwortet. "Armut" Sachsens ist keine Begründung. Andere Länder - gerade im Osten - haben es auch nicht dicke. Und trotzdem werden die Landesbibliotheken dort nicht so geschröpft. Was also ist anders an der SLUB - das war die Frage und die sollte beantwortet werden!?
@Antworten zum Personalabbau
Hallo,
ich bitte um Verständnis, wenn wir uns in diesem Rahmen nicht deutlicher äußern können. Polemik hilft niemandem. Alle weiteren, berechtigten Fragen sollten Sie dort stellen, wo politisch entschieden wird. Noch ein P.S. zu unserer Personalstärke: Dass die SLUB nicht etwa über zu viel Personal verfügt, wurde ihr bereits im Frühjahr 2008 in zwei externen Gutachten von Unternehmensberatern und Bibliotheksfachleuten bescheinigt.
Wieder ein Lob!
Ach Herr Bonte - vorbildlich, wirklich! Der Freistaat ist objektiv arm, weil er sich arm gemacht hat - Bankenspekulation - will aber keiner hören! Sie auch nicht, denn aus jedem Buchstaben Ihres Geschreibsels spricht eine Stromlinienförmigkeit die einem wirklichen Demokraten das Schaudern lehren muß! Eine Frage hätte ich da noch: kennen Sie eigentlich ihre Mitarbeiter - nein, nein, ich meine die in der unteren Ebene - und da vor allem die "abgebauten"? Ach, eh ich es vergesse, haben Sie, seit Sie in Sachsen sind, mal die kulturellen Leuchttürme nachgezählt - ich will jetzt nicht fragen, wo Sie herkommen, aber es drängt sich der Verdacht auf, daß sie nicht richtig nachgezählt haben. Und: Hören Sie auf, Ihr Haus vergleichen zu wollen. Sie haben augenscheinlich nicht verstanden, daß es hier MIT [sic!] der Landesbibliothek um den Erhalt der Kulturlandschaft Sachsens geht!
Das Lob wird volley zurückgespielt
Öhm, Geschreibsel? Stromlinienförmigkeit? Wirkliche (also die echten reinen wahrhaftigen) Demokraten? Die Herkunft des Autors als Argument? Und dann auch noch eine klemmende Shift-Taste? Nice one! You made my day! :D
Warum????????????????????
Warum konnte/kann gerade in der SLUB ein "in der deutschen Bibliothekslandschaft beispielloser Abbau" von Personalstellen erfolgen.
Hatte man vorher viel mehr Personalstellen als andere?
Ist der sächsische Freistaat dümmer und gemeiner als andere Länder?
Haben sich die anderen Bibliotheken einfach mehr gewehrt oder ihr Fell besser verkauft?
Warum gerade die SLUB????
@Warum solch ein Personalabbau?
Hallo,
auf diese Frage wäre vieles zu schreiben und gibt es sicher auch nicht nur eine Antwort. Vielleicht soviel aus meiner sehr persönlichen Sicht: Der Freistaat Sachsen ist objektiv arm und wird in den nächsten Jahren nicht reicher. Auch will gewiß niemand der Bibliothek vorsätzlich schaden. Andererseits bedroht der radikale Stellenabbau inzwischen massiv die Zukunftsfähigkeit und Strahlkraft des Hauses. So viele, nachweislich überregional beachtete kulturelle Leuchttürme hat das Land nicht, als dass man auf eine leistungsstarke SLUB gut verzichten könnte. Weitere Informationen finden Sie auch auf S.11f. des Geschäftsberichts.