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Wer war „Johann Adolf Hasse“? Buchpräsentation und Podiumsdiskussion

Raffaele Mellace: Johann Adolf Hasse, Beeskow: ortus musikverlag 2016

29. Juni 2016, 19 Uhr im Vortragssaal

 

Wer war Johann Adolf Hasse? Zu Lebzeiten (1699-1783) war der „divino sassone“, der göttliche Sachse, eine mit zahlreichen klingenden Namen belegte europäische Berühmtheit – besonders seine Opern, aber auch seine Kantaten, Kirchenmusikwerke und Oratorien erreichten eine enorme Beliebtheit und Verbreitung. Er beeindruckte mit seinen Fertigkeiten sogar Persönlichkeiten wie Joseph Haydn und den jungen Wolfgang Amadeus Mozart, jene Kollegen also, die ihn im Nachruhm um ein Vielfaches übertreffen sollten. Besonders eng verbunden ist der Name Hasse mit Dresden: Als der unumstrittene König der Opernbühnen 1731 erstmals an den Dresdner Hof Augusts des Starken reiste, um die Uraufführung seiner Oper Cleofide zu dirigieren, gehörten unter anderem Johann Sebastian Bach und sein Sohn Wilhelm Friedemann zu den Zuhörern. Am Hof war man von der Aufführung so begeistert, dass Hasse die seit dem Tod Johann David Heinichens im Jahr 1729 vakante Stelle des Hofkapellmeisters angeboten wurde, die er 1733 antrat. In seiner bis 1763 dauernden Amtszeit gehörte die „Königl. Capelle und Cammer=Musique“ zu den besten Orchestern Europas.

 

Bald nach seinem Tod gerieten Hasse und seine Kompositionen jedoch in Vergessenheit und stehen seitdem im Schatten der Werke berühmterer Zeitgenossen. In der von Raffaele Mellace vorgelegten Biographie wird der in der wissenschaftlichen Literatur bislang oft nur als Randnotiz erscheinende Hasse nun erstmals auf umfassende Weise gewürdigt und in den Kontext seiner Zeit und seines weit geknüpften musikalischen und politischen Netzwerks gestellt. Am 29. Juni um 19 Uhr wird die deutsche Übersetzung dieser wichtigen Veröffentlichung von vier Experten, darunter dem Autor selber, im Vortragssaal der SLUB diskutiert und präsentiert. Zur musikalischen Umrahmung spielt Magnus Andersson aus Lautenintavolierungen von Opernarien Hasses. Während des Abends werden außerdem ausgewählte Hasse-Quellen aus dem Bestand der SLUB Dresden präsentiert.

 

Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung im Rahmen des 200jährigen Jubiläums unserer Musikabteilung ein! Der Eintritt ist frei.

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