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Wünsche zum Jahreswechsel

Liebe Nutzerinnen und Nutzer,

 

ein ver-rücktes Jahr geht zu Ende. An Tabubrüchen, Grenzüberschreitungen, lautem Getöse ohne Substanz hat es nicht gefehlt. Stimmungsmache,  Gerüchteküche, völkisches Vokabular… : Hat die Aufklärung, die Befreiung des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit, erneut verloren?

 

Im Jubiläumsjahr 2017 wird vielfältig daran erinnert, wie Martin Luther durch neues Denken und mit neuen Medien Europa und die Welt veränderte. Dabei setzte er sich auch für die Errichtung städtischer Bibliotheken ein. In diesen sollten die Einwohner sich selbst bilden können, statt auf falsche Autoritäten zu hören.

 

Nach 500 Jahren funktioniert diese Idee immer noch erstaunlich gut: Im letzten Jahr zählten öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken fast 220 Mio. Besucher, die Online-Besuche gar nicht mitgezählt.

 

Die Gutwilligen sind in Deutschland die Mehrheit und wirklich „das Volk“. Sie tragen große Verantwortung, die Demokratie zu schützen, die uns so viel Freiheit und Gerechtigkeit gebracht hat wie noch keiner Generation vor uns. Dabei muss auch die Institution Bibliothek sich immer neu bewähren: Als Ort des freien Zugangs zu den Informationen, als Ort der Aufklärung über die Irrtümer und die Errungenschaften der Menschheit, als Ort der Streitkultur, des Nachdenkens, der Entwicklung neuer Ideen und guter Taten.

 

Gemeinsam  sollten wir nicht nur das Reformationsjubiläum feiern, sondern auch zur Reformation der aufgeklärten europäischen Bürgergesellschaft beitragen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns, Besuchern und Mitarbeitern der SLUB, ein gutes und gesundes neues Jahr 2017.

 

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