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Jahrgang 1936 der sächsischen NS-Tageszeitung "Der Freiheitkampf" digital zugänglich

Das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT) erschließt "Der Freiheitskampf" inhaltlich, um die Zeitungen leichter recherchierbar zu machen. Am Spezial-Arbeitsplatz der SLUB können sie eingesehen werden.

Die nationalsozialistische Zeitung „Der Freiheitskampf“ erschien von 1930 bis 1945. Im Rahmen des DFG-Projekts Digitalisierung historischer Zeitungen haben wir sämtliche bei uns vorliegenden Ausgaben digitalisiert. Das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT) erschließt diese inhaltlich in Form einer Online-Datenbank, um die Zeitungen leichter recherchierbar und für wissenschaftliche Zwecke effektiver nutzbar zu machen. An einem Spezial-Arbeitsplatz im SLUBForum kann "Der Freiheitskampf" eingesehen werden. Bisher waren die Jahrgänge 1930 bis 1935 fertig bearbeitet und in der Datenbank verzeichnet. Jetzt kommt ein neuer Jahrgang hinzu, wie unser Gastautor Christoph Hanzig (HAIT) berichtet. 

Ein wichtiges Thema der NS-Propaganda im Jahr 1936 waren die Olympischen Spiele in Deutschland. Auch die sächsische NS-Tageszeitung "Der Freiheitskampf" berichtete ausführlich über die sportlichen Ergebnisse und das Rahmenprogramm. Im Digitalisierungs- und Erschließungsprojekt von SLUB und Hannah-Arendt-Insitut für Totalitarismusforschung (HAIT) liegt nun der Jahrgang 1936 fertig bearbeitet vor.

Besonders vor den ausländischen Gästen wollte sich das "Dritte Reich" als glückliches und friedliebendes Land präsentieren. Schon den erstmalig durchgeführten olympischen Fackellauf verbanden die NS-Funktionäre mit öffentlichen Propagandaveranstaltungen. So hielt bspw. NSDAP-Kreisleiter Helmut Walter in Anwesenheit von Gauleiter Martin Mutschmann am Dresdner Königsufer eine Rede, in der er den vermeintlichen "Friedenswillen" Hitlers vor der Zuschauermenge beschwor.

Der "Freiheitskamp"“ half aktiv bei der Werbung für Dresden als Ausflugsziel bei den Olympia-Gästen.  Als lohnendes Ziel wurde besonders die in der Stadt stattfindende Reichsgartenschau ausgegeben. Allerdings war auch die Reichsgartenschau in Dresden keine unpolitische Gartenbauausstellung, sondern diente u.a. der Verbreitung der "Blut und Boden"-Ideologie und im Rahmen der Autarkie-Bestrebungen der Kriegsvorbereitung.

Der "Freiheitskampf" zeichnete im Jahr 1936 immer wieder das Propagandabild des um Frieden bemühten Nationalsozialismus und des kriegstreibenden "jüdischen Bolschewismus". Den 1936 begonnen Spanischen Bürgerkrieg nutzte die Zeitung als negatives Gegenbeispiel zu Deutschland, wobei sie einseitig für die nationalistische Seite unter Franco Partei ergriff. Eine deutsche militärische Unterstützung Francos wurde in der Berichterstattung des "Freiheitskampfes" selbstverständlich nicht erwähnt. Stattdessen berichtete die NS-Zeitung fast täglich über angebliche Verbrechen der spanischen Republikaner.

Die Datenbankeinträge des Jahrganges 1936 wurden durch das HAIT freigeschaltet und sind nun online durchsuchbar. Allerdings fehlen Einträge aus der Zeit zwischen dem 1. Mai und dem 19. Juli 1936, da der Bestand der SLUB an dieser Stelle eine Lücke aufweist. Über die thematische Erschließung hinaus wurde die Kategoriestruktur überarbeitet. Außerdem sind Personen mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek und sächsische Orte mit mehr als 2000 Einwohnern mit dem Historischen Ortsverzeichnis (HOV) des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde verlinkt worden. Neben dem oben genannten Arbeitsplatz in unserer Zentralbibliothek können die Digitalisate auch in der Bibliothek des HAIT eingesehen werden.

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