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Rudolf Zimmermann (1878-1943). Ein Pionier der Tierfotografie

Mit dem neuen Bildband „Rudolf Zimmermann. Ein Pionier der Tierfotografie“ wird erstmals das fotografische Schaffen des Publizisten, Ornithologen und Naturschützers der ersten Stunde präsentiert.

Schwarzweißfotografie. Sie zeigt vier Haselmäuse, die auf Ästen sitzen.

Rudolf Zimmermann: Haselmaus mit Jungen, um 1910. Eigentümer: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek.

Mit dem neuen Bildband „Rudolf Zimmermann. Ein Pionier der Tierfotografie“ wird erstmals das fotografische Schaffen des Publizisten, Ornithologen und Naturschützers der ersten Stunde präsentiert. Zimmermann, dessen rd. 3.000 Negative umfassender fotografischer Nachlass sich im Archiv der Fotografen der Deutschen Fotothek befindet, hat sich seit 1908 vor allem als Tierfotograf einen Namen gemacht. In der Weimarer Republik war er mit seinen Arbeiten in allen bedeutenden Publikationen und Ausstellungen zur Fotografie vertreten, z. B. in beinahe allen Bänden des Jahrbuchs „Das Deutsche Lichtbild“. In der 1929 von Kurt Wilhelm-Kästner kuratierten internationalen Wanderausstellung "Fotografie der Gegenwart" wurden Zimmermanns Fotografien neben Arbeiten von Berenice Abott, Hugo Erfurth, und Albert Renger-Patzsch, den renommiertesten Fotografinnen und Fotografen seiner Zeit, präsentiert. Neben den Tierfotografien, die ihn bekannt gemacht haben, entstanden auch Reisefotografien in Siebenbürgen und den Karpaten sowie Bilder von seinen Einsätzen im Ersten Weltkrieg in Serbien, Frankreich und dem Urwald in Bialowies.

Die Tierfotografien dienten Zimmermann zunächst zur Illustration seiner eigenen Fachpublikationen zur heimischen Fauna. Die Aufnahmen von Amphibien, Kleinsäugern und Vögeln entstanden überwiegend in der Umgebung von Rochlitz, dem heutigen Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, der Lewitz in Mecklenburg sowie am Neusiedler See im Burgenland. Darüber hinaus fanden Zimmermanns Fotografien rasch Eingang in allgemeine Nachschlagwerke und Lehrbücher, wurden von der Sächsischen Landesbildstelle, der Vorgängerinstitution der Deutschen Fotothek, als Diareihen für Schulen vertrieben und fanden ab den 1920er Jahren Verwendung für zahlreiche populäre Bildbände und Kalender zur Natur- und Tierfotografie. Ab den 1950er gerieten die noch heute beeindruckenden, ohne leistungsstarke Teleobjektive oder Fernauslöser entstandenen Bilder und ihr Urheber zu Unrecht in Vergessenheit. Sie können in dem nun vorliegenden Band neu entdeckt werden.

„Wer sich nur einmal mit photographischen Naturaufnahmen befasst hat und auch unsere Kriechtiere und Lurche kennt wird auch die Schwierigkeiten ermessen können, die sich den Aufnahmen der in der Nähe- des Menschen – ich musste mit dem Apparat bis 50 cm und noch näher an die Tiere heran – so unruhigen Geschöpfe oft entgegenstellten. Dazu kam noch, dass ich infolge ungünstiger Lichtverhältnisse oder der zur Erreichung einer grösseren Tiefenschärfe notwendigen stärkeren Abblendung des Objektives nicht immer Momentaufnahmen machen konnte, sondern – wenn auch auf meistens kurze – Zeitaufnahmen angewiesen war.“
aus: Rudolf Zimmermann: Der deutschen Heimat Kriechtiere und Lurche, Stuttgart 1908

Rudolf Zimmermann – ein Pionier der Tierfotografie
Herausgegeben von Jens Hering; Marc Rohrmüller und Dirk Tolkmitt
Wettin-Löbejün: Verlag Janos Stekovics 2022
Gebunden mit Schutzumschlag, 240 Seiten, ca. 240 Abb., Duplex, 24 x 30 cm
ISBN 978-3-89923-431-2
29,80 €

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