...dann hätten einige von einem sehr bewegten, dramatischen "Leben" zu berichten. Doch oftmals bekommen genau diese Werke, die nicht mehr "schön" sind, nicht die Aufmerksamkeit, die es ihnen eigentlich zu zollen gälte.
In der aktuellen Ausstellung "Museum of Untold Stories", die derzeit im Japanischen Palais in Dresden stattfindet, schenkt man nun genau diesen, oft übersehenen Objekten, Beachtung. Weniger, indem man sie ausstellt, sondern vorrangig, indem man ihre Geschichte erzählt. Denn manchmal sind es erst die kleinen und gr0ßen Begebenheiten um die Dinge, die diese interessant werden lassen. So basiert das "Museum of Untold Stories" auf Geschichten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mit Ausstellungsobjekten unterschiedlicher Art und Herkunft erlebt haben. 81 individuelle Geschichten wurden so zusammengetragen, darunter eine, die auch die Historie der SLUB und ihrer Bestände nachzeichnet.
"Nr. 17 - Das Japanische Palais und die Bücher" lautet der Titel der Geschichte von Gilbert Lupfer, Leiter der Abteilung Forschung und wissenschaftliche Kooperation in den SKD, die er in diese Ausstellung eingebracht hat.
In Vitrine 16 wird sie veranschaulicht: Bücher mit fehlenden Einbänden, Ruß auf den Seiten, angebrannten und verkohlten Rändern. Es sind im Krieg durch Feuer bzw. Wasser zerstörte Werke, die einst aus der Ruine des Japanischen Palais geborgen werden konnten. Tausende von Büchern wurden damals in jener Bombennacht im Februar 1945 vollständig zerstört und gingen verloren - einige konnten gerettet werden. Diese eindrucksvollen Zeugnisse sind noch heute im Bestand der SLUB. 2018 kommen nun einige von ihnen noch einmal an den Ort zurück, wo einst die kurfürstliche Landesbibliothek (1786-1945) ihren Sitz hatte und in jenen Raum, in dem sie 1945 beinahe zerstört worden wären.
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