SLUBlog
Neu hier?! Der Kaufmännische Leiter Markus Rehm im Interview
1. Lieber Herr Rehm: Was darf die SLUB von ihrem neuen kaufmännischen Leiter und stellvertretenden Generaldirektor erwarten? Was bringen Sie aus bisherigen Stationen mit, wovon profitieren Sie?
Neben den obligatorischen Voraussetzungen (Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität der Bundeswehr in München mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann) bringe ich Berufserfahrung aus zwei sehr unterschiedlichen Welten mit.
Zwölf Jahre lang habe ich mich als Offizier im Öffentlichen Sektor bewegt und, neben vielen Jahren intensiver Führungstätigkeit, z. B. als Referatsleiter in einer Personalabteilung (zuständig für ca. 5.000 Soldatinnen und Soldaten), auch Erfahrungen im öffentlichen Personalmanagement sowie in der Zusammenarbeit mit Stäben und Ministerien gesammelt.
In den folgenden sechs Jahren habe ich Führung, aber vor allem auch betriebswirtschaftliche Prozesse, in der privaten Wirtschaft kennengelernt. Ich habe das Retouren-Management beim E-Commerce-Unternehmen Cyberport geleitet, einem der zehn größten Online-Shops in Deutschland.
Ich bin davon überzeugt, dass diese beiden sehr unterschiedlichen Erfahrungsperspektiven gerade für die Führung eines Staatsbetriebes, der im besten Wortsinne diese beiden Welten ja ebenso vereint, nützlich sein werden.
2. Ihre ersten Wochen an der SLUB in drei Sätzen …
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mich sehr herzlich und offen aufgenommen. Wichtige Termine in den ersten drei Wochen (z. B. SLUB-Forum mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Verwaltungsratssitzung) erforderten eine schnelle inhaltliche Einarbeitung, das kam mir gelegen. Mein positives Bild auf dieses Haus hat sich absolut bestätigt und ich freue mich auf die weitere gemeinsame Arbeit.
3. Vor welchen Herausforderungen sehen Sie sich und die SLUB in den kommenden Jahren?
In Zeiten des weiterhin rasanten Wandels in den Bereichen Information und Wissen müssen wir unsere Angebote und Prozesse immer wieder neu hinterfragen und verbessern, um attraktiv zu bleiben und unsere Legitimation zu erhalten. Denn nur dann können wir in dem sicher nicht leichter werdenden Ringen um Ressourcen bestehen.
Daneben gibt es offensichtlich ganz konkrete Themen, wie z.B. die starken altersbedingten Personalabgänge in den nächsten zehn Jahren (die den gesamten Öffentlichen Dienst in Sachsen betreffen) oder die Erhaltung unserer Bausubstanz nach nunmehr fast 20 Jahren sehr intensiver Nutzung.
4. Welche Schwerpunkte möchten Sie bei Ihrer Arbeit setzen?
Um die eben beschriebenen Herausforderungen zu meistern, möchte ich den betriebswirtschaftlichen Blick aller Beteiligten weiter schärfen. Das bedingt gleichzeitig mehr Transparenz, die wir auch in kaufmännischen Themen schaffen müssen. Denn nur dann kann ich auch erwarten, dass alle Verantwortlichen dieser Aufgabe der Steuerung des Staatsbetriebes auch nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gerecht werden.
5. Ihr (beruflicher) Hintergrund lässt eine Position im Kulturbetrieb auf den ersten Blick nicht unbedingt erwarten. Wie war die erste Reaktion, als Sie Ihrem Umfeld erzählt haben, dass Sie nun in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek arbeiten?
Ich bin in meinem privaten Umfeld als Leseratte bekannt, daher war die Verwunderung nicht so groß … Die Verwunderung bestand eher darin, dass die SLUB ein so großer und vielfältiger Betrieb ist. Das hängt aus meiner Sicht mit dem veralteten Bibliotheksbegriff in der Gesellschaft zusammen.
6. Was verbindet Sie mit der SLUB?
Da ich nicht in Dresden studiert habe, verfüge ich nicht über diese jahrelange, intensive SLUB-Nutzer-Bindung, von der mir einige Bekannte, die in Dresden studierten, berichtet haben. Als sächsisches Landeskind ist es mir jedoch eine große Ehre und Verpflichtung, in einem Haus mit dieser Geschichte und diesem vielfältigen und wichtigen Auftrag mitwirken zu können.
7. Wodurch ist Ihr Alltag jenseits der SLUB geprägt, gibt es persönliche Leidenschaften?
Als Familienvater mit zwei kleinen Kindern ist der private Alltag in der jetzigen Lebensphase natürlich in erster Linie durch die Familie geprägt. Soweit es die Zeit zulässt, versuche ich sportlich aktiv zu bleiben (aktuell Schwerpunkt Rennrad) und beschäftige mich mit Ahnenforschung. Eine Leidenschaft im eigentlichen Sinne hege ich seit mehr als 25 Jahren für Dynamo Dresden … meine Frau weiß davon ;-)
8. Gibt es eine Maxime, die Sie durch Ihren (Arbeits-)Alltag begleitet?
Die Zukunft hängt von dem ab, was Du heute tust. (Gandhi)
Herzlichen Dank für das Gespräch – wir wünschen Ihnen weiterhin gutes Ankommen an der SLUB!
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