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Landesgeschichte digital: Neuerscheinung zu Angeboten und Perspektiven
Recherchen in Literaturdatenbanken und digitalisierten Quellen, Vermittlung von Forschungsergebnissen über die Sozialen Medien, Bearbeitung von Forschungsfragen mit den Methoden der digitalen Geisteswissenschaften, und das alles mit Blick auf landes- und regionalhistorische Themen: Diese und andere Aspekte stehen im Mittelpunkt eines Sammelbandes, den Martin Munke (Leiter des Saxonica-Referates der SLUB) konzipiert hat.
Die in allen wissenschaftlichen Disziplinen spürbaren Auswirkungen der sog. Digitalen Revolution als einem technischen, aber auch einem kulturellen und gesellschaftlichen Prozess haben in einem Fach wie der Landes- und Regionalgeschichte besondere Bedeutung: Auch wenn die Prozesse der Digitalisierung stark mit denen der Globalisierung verbunden sind, können teils als Gegenreaktion, teils als inhärente Entwicklungen auch verstärkte Hinwendungen zu lokalen und regionalen Bezügen festgestellt werden.
Es handelt sich dabei um Prozesse, die schon länger zurückreichen, aber durch die Digitale Revolution intensiviert und beschleunigt werden. Ausdruck davon kann u. a. eine stärkere Beschäftigung mit dem lokalen Lebensumfeld, mit landes- und regionalhistorischen Themen sein, gerade auch im Bereich der nicht-professionellen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit – Stichwort Citizen Science.
Der Sammelband will Bausteine liefern für die an Fahrt aufnehmende Diskussion zu den verschiedenen Aspekten von Digitalität in der Landes- und Regionalgeschichte, die hier etwas später begonnen wurde als in anderen Teildisziplinen der Geschichtswissenschaft. Ausgehend von der Arbeit des Saxonica-Referates an der SLUB mit Angeboten wie dem Regionalportal Saxorum und der Sächsischen Bibliografie werden verschiedene Blickwinkel auf das Thema eingenommen:
- die Angebotsseite von Kultur- und Gedächtniseinrichtungen wie Archiven, Bibliotheken und Museen sowie der außeruniversitären Forschungsinstitute, besonders am Beispiel von Internetportalen zur Regionalgeschichte und Landeskunde, den sog. Regionalportalen;
- die Bedarfsseite von professioneller und ehrenamtlicher Forschung;
- die Perspektiven, Herausforderungen und Grenzen der individuellen wie institutionellen Zusammenarbeit dieser Akteure.
Der räumliche Fokus der Beiträge liegt auf Sachsen, ergänzend werden Fallbeispiele aus anderen Bundesländern herangezogen. Zur Buchvorstellung wird Professor Dr. Andreas Rutz, Inhaber des Lehrstuhls für Sächsische Landesgeschichte der Technischen Universität Dresden und geschäftsführender Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde, einen Impulsvortrag zu seinem Beitrag „Regionalportale in der landesgeschichtlichen Forschung und fachinternen Kommunikation“ halten. Anschließend wird Martin Munke ausgewählte Ergebnisse des Bandes zusammenfassen. Interessierte sind dazu herzlich eingeladen, wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Und: Neben der Druckfassung erscheint das Buch auch in einer Online-Ausgabe, die ab sofort im Open Access über den Publikationsserver Qucosa verfügbar ist und offen in Wikidata (Q115404532) sowie in der Wikiversität erschlossen wird.
Online-Buchvorstellung „Landes- und Regionalgeschichte digital. Angebote – Bedarfe – Perspektiven“
Mittwoch, 30. November 2022, 18:30-20:00 Uhr
Mehr zur Veranstaltung
Landes- und Regionalgeschichte digital. Angebote – Bedarfe – Perspektiven
Herausgegeben von Martin Munke
Dresden/München: Thelem Universitätsverlag und Buchhandlung, 2022
kartoniert, 311 S., zahlreiche farbige Abbildungen
ISBN 978-3–95908-529-8
34,80 EUR (Druckausgabe)
Onlineausgabe im Open Access: urn:nbn:de:bsz:14-qucosa2-744325
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