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Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus` - Stolpersteine e.V. zu Gast in der SLUB

Am Montag, dem 28. September 2015, 19 Uhr findet im Vortragssaal der SLUB eine öffentliche Feierstunde anlässlich der Verlegung von Stolpersteinen durch den Stolpersteine Dresden e. V. statt.  

Auf der Schweitzer/Ecke Kaitzer Straße in Dresden wird ab dem 29. September ein Stein des Kölner Künstlers Gunter Demnig an Berta Kaps erinnern, die Witwe des Dresdner Klavier- und Flügelfabrikanten William (Willi) Ernst Kaps (1872–1943). Berta Kaps entstammte der seit 1884/1885 in Dresden ansässigen jüdischen Familie Beck. Bertas Mutter Aurelie Beck, geb. Simon (*1856), kam am 8. September 1942 in Theresienstadt ums Leben, wie auch Bertas Bruder, der Arzt Guido Beck (*1879). Berta und William Ernst Kaps lebten in Dresden auf der Kaitzer Straße 9. William Ernst Kaps besaß eine herausragende Büchersammlung. Nach dem Tod ihres nichtjüdischen Ehemanns William Ernst im August 1943 erlosch Bertas Schutz und sie wurde am 19. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert. Unter der Nummer 32456/1943 ist ihr Tod am 1. November 1943 im Sterbebuch Auschwitz dokumentiert.

 

Die Bibliothek des Ehepaars wurde von der Gestapo beschlagnahmt. In der SLUB sind im Rahmen systematischer Provenienzrecherchen fünf Bücher aus der Sammlung ermittelt worden. Sie kamen vermutlich im Jahr 1949 aus dem Vermögen eines entnazifizierten Gärtnereibesitzers in den Bestand der heutigen SLUB. Die freundlicherweise von der Familie zur Verfügung gestellte Abbildung zeigt Berta Kaps vor einer der Bücherwände in der Kaitzer Straße.

 

Zum Weiterlesen: Buch der Erinnerung. Juden in Dresden - deportiert, ermordet, verschollen - 1933–1945. Hg. vom Arbeitskreis Gedenkbuch der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e. V. Dresden 2006.

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