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Vortrag zur Entstehung der lutherischen Kirchenmusik – Prof. Dr. Konrad Küster zu Gast in der SLUB

Nun freut euch, lieben Christen gmein, Und laßt uns fröhlich springen, Daß wir getrost und all in ein Mit Lust und Liebe singen, Was Gott an uns gewendet hat Und seine süße Wundertat Gar teur hat ers erworben.

(Martin Luther, in: Achtliederbuch, Nürnberg 1523/1524)

 

Bekanntermaßen schlug Martin Luther vor 500 Jahren seine Disputatio pro declaratione virtutis indulgentiarum wider die Missbrauchstendenzen der päpstlichen Kirche an die Wittenberger Schlosskirchentür und befeuerte damit einen Streit zwischen verschiedenen konfessionellen Ansichten, der bald weit über Mitteldeutschland hinaus die Gemüter durch alle sozialen Schichten hindurch erhitzen sollte. Ihre rasche Verbreitung verdanken Luthers Thesen und Ideen sicher neuen Medientechniken wie dem Buchdruck – in nicht zu unterschätzendem Maß aber auch dem bewussten und gezielten Einsatz verschiedener Medientypen. Neben der bildhaften Darstellung der neuen Lehre kommt hier der Musik eine besonders wichtige Rolle zu. In und mit ihr transportierte Inhalte, ihr Einsatz an verschiedenen Orten mit je verschiedenen Ambitionen, ihre auf die jeweiligen Kontexte abgestimmte Funktion – in diesem Zusammenspiel mehrerer Faktoren wurde Musik zu einem wesentlichen Träger der reformatorischen Ideen.

In welchem Maß sie bei der Etablierung der neuen Lehre eingesetzt wurde, beschreibt nicht zuletzt einer der besten Kenner der evangelischen Kirchenmusik, Konrad Küster, in seinem jüngsten Buch „Musik im Namen Luthers“.

Musik als wichtiges Element der Reformation taucht deshalb selbstverständlich auch in der derzeit im Buchmuseum der SLUB gezeigten Ausstellung "Wie Luthers Worte fliegen lernten. Handschriften und Flugschriften der Reformation" auf.

Und: mit einem musikalischen Thema, wird nun die die Ausstellung begleitende Vortragsreihe eingeleitet:

 

Am Mittwoch, den 1. November 2017, wird Prof. Dr.  Konrad Küster um 17 Uhr im Vortragssaal der SLUB zu „Wie die lutherische Kirchenmusik entstand – Sächsische Musikquellen des Reformationsjahrhunderts“ referieren.

 

Der Freiburger Musikwissenschaftler gehört zu den ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der protestantischen Musik, wobei sich seine profunden Kenntnisse nicht zuletzt auf die musikalischen Quellen der SLUB Dresden beziehen. Nicht nur sein aktuelles Buch beschäftigt sich mit „Musik im Namen Luthers“, Konrad Küster zählt auch zu den Beiträgern der Online-Ausstellung „95 Autographe der Reformationszeit“. Sein Vortrag wird einen Einblick in die Kontexte und Bedingheiten der frühen protestantischen Kirchenmusik, wie sie sich in den überlieferten Zeugnissen ablesen lassen, geben und bietet eine so seltene wie schöne Gelegenheit über die Klänge der Reformation ins Gespräch zu kommen.

Seien Sie dazu herzlich eingeladen!

Im Anschluss an den Vortrag werden die Kuratoren durch die Ausstellung führen. Der Eintritt zu Vortrag und Führung ist frei.

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1 Kommentar(e)

  • Karina
    29.10.2017 11:02
    Super Artikel über die Entwicklung der Kirchenmusik

    Super Artikel über die Entwicklung der Kirchenmusik