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Zwei musische Kurfürsten: Konzert und Quellenpräsentation mit Musik aus der Kammer Maria Antonia Walpurgis`und ihres Sohnes Friedrich August III.

"er [sei] so geschickt in der Musik [,] daß er auf dem Claviere sehr fertig und meisterhaft vom Blatte weg accompagnirte" - so lobte Charles Burney im Tagebuch seiner musikalischen Reisen Friedrich August III., Kurfürst in Sachsen und ein passionierter Klavierspieler. Niedergeschlagen hat sich Friedrich Augusts Vorliebe für Klaviermusik aber nicht nur in den Referenzen kunstverständiger Zeitgenossen, sondern vor allem in einer großen planvoll angelegten Sammlung von Musikalien für Tasteninstrument: in 150 Drucken und weit über 450 Handschriften sind Clavierkonzerte aus der privaten Sammlung des Kurfürsten in der SLUB überliefert. Etliche der über 340 Konzerte sind zudem für zwei Claviere bearbeitet - was darauf hinweist, dass regelmäßig in der Kammer in kleiner Besetzung groß dimensionierte Claviermusik erklang - nicht ausgeschlossen, dass Friedrich August selbst an einem der Instrumente saß.

Geprägt wurde Friedrich August III. durch die vielfältigen musikalischen Aktivitäten am Hof von früher Kindheit an, besaß doch schon seine Mutter Maria Antonia Walpurgis eine ausgesprochen hohe musikalische Begabung. Was Friedrich August III. das Clavier, das galt Maria Antonia Walpurgis die Stimme. Vor allem die Gattung der Oper nutzte sie, nicht zuletzt, um politisch wirksam zu werden. Neben dieser (hof-)öffentlichen Demonstration von Potenz über die Musik gehörte Musik aber auch fast täglich im intimeren Raum ihrer Kammer zum Hofleben dazu.

 

Diese kurfürstliche Kammermusik steht im Mittelpunkt eines Konzertes mit der Sopranistin Barbara Christina Steude und dem Leipziger CembaloDuo (Hildegard Saretz, Michaela Hasselt) am 13. April 2018, 19.30 Uhr im Vortragssaal der SLUB.

 

Auf historischen Instrumenten erklingen Werke von Peter August, Joseph Schuster, Johann Gottlieb Naumann, Giovanni Battista di Ferrandini, Nicola Porpora und Joseph Haydn, ausgewählte Quellen werden in Vitrinen präsentiert.

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4 Kommentar(e)

  • Wolfram Prkno
    11.04.2018 10:01
    SLUB-Konzerte

    Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie schöne Themen (Musik aus der Kammer...) gefunden werden, um Notendrucke und -handschriften der SLUB lebendig werden zu lassen und wie Interpreten dafür interessiert werden, sie zum Klingen zu bringen. Könnte man bereits in diesem informativen slublog-Artikel neben dem Titelblatt auch die Programmfolge des Abends bekannt geben (z.B. verlinken)?

    • Katrin Bicher (SLUB Dresden)
      11.04.2018 20:43
      @SLUB-Konzerte (Konzert in der SLUB am 13.4., 19.30 Uhr)

      Vielen Dank, lieber Herr Prkno, für diesen Hinweis, ich habe beide Seiten des Flyers eingefügt. Übrigens: das Konzert wird mitgeschnitten und dann zum Nachhören auch in unserer digitalen Mediathek verfügbar sein (http://mediathek.slub-dresden.de).

      • Wolfram Prkno
        14.04.2018 17:53

        Ein gelungener Abend, der mit gut präsentierten kaum bekannten Musikstücken die Zeit am sächsischen Hof wiederbelebt hat. Man konnte genießen und dabei neue Details kennenlernen.
        Diese ausführliche Konzertankünigung s.o. ist jetzt bei SLUBlog z.B. mit den Suchworten Konzert Musik zu finden.
        Bei Sammlungen stehen ja unter Musik Musik-Veranstaltungen demächst weitere Konzertankündigungen.
        Gefunden habe ich noch einen Pfad, der auch dahinführen soll (z.Z. ist die Seite leer, müsste nur mit den Konzertankündigungen verknüpft werden) bei Service unter Veranstaltungen Sonderveranstaltungen Musik/Konzerte

    • Wolfram Prkno
      11.04.2018 13:49
      SLUB-Konzerte

      Danke, dem wurde so schnell entsprochen! Diese Details steigern natürlich die Neugier und die Vorfreude auf das Konzert!